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Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt)

Titel: Der Erbe von Sean Garraí (Das Kleeblatt) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hansi Hartwig
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als Kinder unzertrennlich. Das können sie nicht vergessen haben.“
    „Ich bin mir sicher, sie werden es eines Tages wieder sein. Unzertrennliche Freunde. Wenn Manuel bloß lange genug bleibt.“
    Unwillkürlich machten sich Alicias Augen auf die Suche nach ihm. Ihre Hand, die eben noch zielgerichtet auf dem Weg zu einem mit Lachs gefüllten Ei war, erstarrte in der Luft. Fast hätte sie vergessen zu atmen, als sie Manuel und Ean sich wie zwei Kampfhunde gegenüberstehen sah.
    Er hatte ihm lediglich einen schönen Abend wünschen und Bríd begrüßen wollen. Er hatte nett sein und die Rolle des Hausherrn spielen wollen. Ean dagegen schien es als tätlichen Angriff auf seine Person zu verstehen, weil Manuel es wagte, in seine Nähe zu kommen. Seine grünen Augen verengten sich leicht, verrieten ansonsten nichts. Kein Willkommen, keine alte Freundschaft, kein gemeinsames Lachen, einfach nichts von all dem, was sie vor Jahren während einer allzu kurzen Zeit auf Sean Garraí geteilt hatten. Die Kälte des Windes war nichts im Vergleich zu dem Eis in Eans Augen. Der Ausdruck brannte sich Manuel tief in die Seele.
    „Ean, ich möchte, dass wir Freunde sind, so wie früher.“
    „ Éist liom, a sceithire mallachtach! Mat war mein Freund, doch niemals ein einfältiger Kindskopf wie du! Und nichts wird wieder sein wie früher. Hättest du ihm das Leben nicht zur Hölle gemacht, wäre er nicht derart früh gestorben! Er hat seine Verantwortung für deine Mutter, für dich und deine Brüder so verdammt ernst genommen, ernster als alles, was er zuvor in seinem Leben angepackt hat. Er hat für euch gesorgt wie für eine Familie – und das ward ihr ja auch. Du dagegen hast es ihm mit deinem Unverstand gedankt.“
    „Ich wei ß genau, was ich falsch gemacht habe, und bereue es aufrichtig. Nur kann ich heute nichts mehr daran ändern.“ Sein Blick streifte Bríd, die ihn neugierig musterte. „Aber ich verspreche, alles zu tun, um diese Fehler nicht zu wiederholen.“
    Er streckte die Hand aus und bemühte sich um ein verbindliches Lächeln. „Bríd, ich freue mich, dich kennenzulernen.“
    Un gehalten packte Ean seine Tochter am Arm und zog sie mit sich fort, als wäre der Teufel höchstpersönlich hinter ihnen her.
     
    Mit liebevollem Blick beobachtete Damien seinen Sohn, der wie ein Indianer auf dem Kriegspfad um den Tisch schlich, auf denen sich die Süßspeisen stapelten. Dabei schielte er immer wieder zu Ena und tauschte geheime Zeichen mit ihr, welche sie an den zwei Jahre älteren Colin, einen Enkelsohn von Tríona Hearne, weitergab.
    „Dieser Bengel! Wohin soll das noch führen?“ Damien schüttelte den Kopf und seufzte leise. „Nichts als Unfug im Kopf!“
    „Ich denke, damit kommt er ganz nach seinem Vater.“
    „Ich befürchte eher, es ist der Einfluss von diesem Satansbraten, den Matt’n meiner mam untergeschoben hat und ich deshalb ‚Schwester’ nennen muss, der meinen armen, unschuldigen Sohn verdirbt.“
    „ Sie nimmt ihre Aufgabe als Tante sehr ernst. Manchmal habe ich sogar den Eindruck, als wäre ich vollkommen überflüssig. Erinnerst du dich an vergangene Woche? Da musste ich mitten in der Nacht in Enas Zimmer schleichen, um ihn wenigstens einmal am Tag für einen Augenblick gesehen zu haben – beim Schlafen.“
    Damien lachte auf, z og seine Frau dichter an sich und küsste sie zärtlich auf die Wange. „Ich werde dich bis an mein Lebensende brauchen, a ghrá geal . Habe ich dir heute schon gesagt, dass ich dich liebe?“
    „Nur ungefähr ein halbes Dutzend Mal.“
    „Oh.“ Er kratzte sich schief grinsend am Kinn. „Gut. Ich hätte es mir nämlich nie verziehen, wenn es seltener gewesen wäre.“
    „Du wirst doch wohl nicht etwa vergesslich, mein Alter?“
    „Ich möchte bloß sichergehen, dass du nie vergisst, was ich für dich empfinde.“
    In diesem Moment stieß die Witwe McGowan einen schrillen Schrei aus, als etwas Warmes, Glitschiges an ihrem Bein vorbei glitt. Gleich darauf tauchte Shawn am anderen Ende des Tisches auf und trug eine Miene vollkommen unnatürlicher Unschuld zur Schau. Auf allen Vieren kroch er vorwärts und zerrte einen nicht sehr glücklichen Welpen hinter sich her – beide über und über mit Schlagsahne beschmiert.
    Damien stöhnte auf und schlug sich die Hand vors Gesicht. Dabei starrte er mit der Miene eines Mannes, der die Grenzen des Erträglichen erreicht hat, zwischen den Fingern hindurch zu seinem Sohn. „Darf ich dich um einen Gefallen bitten, mein

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