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Der Esper und die Stadt

Der Esper und die Stadt

Titel: Der Esper und die Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine McLean
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er­mög­li­chen.“
    „Ar­ma­ged­don“, sag­te Ah­med.
    „Ge­or­ge“, sag­te Oslow, „warum set­zen Sie Ih­ren Hin­tern nicht in Be­we­gung und schaf­fen uns Carl Hod­ges her­an? Wenn wir ihn wie­der zu­rück­ha­ben, kön­nen die­se Ir­ren sein Köpf­chen nicht mehr feil­bie­ten.“
    „Sie ha­ben Ge­or­ge den Auf­trag erst ges­tern abend ge­ge­ben“, sag­te Ah­med. „Heu­te mor­gen hät­te er ihn fast ge­habt, aber dann, als die Broo­klyn-Kup­pel hoch­ging, muß­ten wir die Su­che nach ihm ab­bre­chen und zur Jer­sey-Kup­pel rü­ber­fah­ren.“
    „Na, der Tag ist ja auch noch nicht zu En­de. Ge­or­ge hat mich mit Er­fol­gen ver­wöhnt. Jetzt er­war­te ich na­tür­lich im­mer schnell ge­lös­te Fäl­le. Na los, Ge­or­ge, schaf­fen Sie Hod­ges in mein Bü­ro; am bes­ten zu ei­nem hand­li­chen Päck­chen ver­schnürt.“
    Ich ver­such­te et­was zu sa­gen, aber plötz­lich war ich es satt, ich selbst zu sein und im­mer­zu et­was zu ver­su­chen. „Im­mer wenn ich ver­su­che, Carl Hod­ges zu hel­fen, pas­siert ir­gend­was Schlim­mes. Da­bei kann ja auch nichts Rech­tes her­aus­kom­men“, mur­mel­te ich. Mei­ne Stim­me hör­te sich ganz ko­misch an. „Ihr laßt mich ja gar nicht rich­tig zum Zu­ge kom­men.“
    „Ach, hö­ren Sie doch auf, Ge­or­ge. Jetzt ist nicht die rich­ti­ge Zeit für pes­si­mis­ti­sche Phi­lo­so­phie­re­rei­en. Tun Sie sich mit Ah­med zu­sam­men, hyp­no­ti­sie­ren Sie sich und sa­gen Sie mir, wo Carl Hod­ges steckt.“ Der Chef sah nun ganz an­ders aus.
    „Und wo­zu soll das noch gut sein?“ Ich fuhr mir mit der Hand über den Kopf und hat­te das ko­mi­sche Ge­fühl, an et­was Üb­lem schuld zu sein. „Die Leu­te aus der Broo­klyn-Kup­pel sind doch schon tot. Und auch die aus der Jer­sey-Kup­pel zum größ­ten Teil auch. Al­le, die je ge­stor­ben sind, sind noch im­mer tot. Mil­li­ar­den Men­schen, seit dem An­fang der Zeit. Wie wollt ihr die al­le ret­ten? Warum sol­len nicht noch ein paar Leu­te mehr ster­ben? Wel­chen Un­ter­schied macht das?“ Mei­ne Stim­me sprach ganz von al­lein.
    „Kom­men Sie uns jetzt bloß nicht mit ei­nem Vor­trag über die Ewig­keit, Ge­or­ge. Die Ewig­keit in­ter­es­siert uns nicht. Wir le­ben nicht in der Ewig­keit, son­dern im Heu­te. Wir brau­chen Carl Hod­ges jetzt.“
    „Was soll das nüt­zen? Mein Rat macht nur noch mehr Schwie­rig­kei­ten. Ich ha­be die Leu­te in der Jer­sey-Kup­pel nicht ge­ret­tet. Ich war nicht ge­ris­sen ge­nug, um zu er­ken­nen, daß sie da­bei wa­ren, ih­re ei­ge­nen Schleu­sen zu knacken. Nein, es war nicht die Pa­nik, es war der Druck. Die Luft hat­te ih­ren Ge­halt ver­än­dert. Ver­suchs­tie­re han­deln ir­ra­tio­nal, wenn man die Sta­tik des Bo­den-Luft-Ge­fäl­les um­kehrt. Ich hät­te …“
    „Ge­or­ge“, rief der Chef, „Ihr schlech­tes Ge­wis­sen in­ter­es­siert mich nicht! Wenn Sie den Leu­ten hel­fen wol­len, be­ant­wor­ten Sie nur die Fra­gen.“
    Die Laut­stär­ke ließ mich zu­sam­men­fah­ren. Da war ein Frem­der, der einen frem­den Na­men rief. „Ge­or­ge?“
    „Ha!“ Ah­med mach­te einen Schritt nach vorn. „Einen Mo­ment. Er hat es schon ge­tan. Das war Hod­ges, der Ih­nen geant­wor­tet hat. Das war ge­nau sein Stil.“
    Judd Oslow hielt in­mit­ten sei­ner Schau­kel­be­we­gun­gen in­ne. Er mach­te ei­ne Ges­te und un­ter­brach sie. Sei­ne Ver­wir­rung war jetzt of­fen er­sicht­lich. „Jetzt aber raus mit euch, ihr Aus­ge­nipp­ten. Zieht eu­ren Schwach­sinn ir­gend­wo an­ders ab. Und wenn ihr Hod­ges an­schleppt, ver­schont mich mit der Er­klä­rung, wie es euch ge­lun­gen ist.“
    „Zu Be­fehl“, sag­te Ah­med. „Laß uns ge­hen, Carl.“
    Ver­wirrt und schuld­be­wußt folg­te ich ihm hin­aus und fand mich auf dem Geh­steig wie­der, wo wir un­ter ei­ner Rei­he Ahorn­bäu­me ste­hen­blie­ben. Der Wind war in Ak­ti­on und ließ von den Bäu­men ein paar Blü­ten auf mich her­ab­fal­len. Ich wuß­te, daß ich mei­nen Job ir­gend­wie ver­mas­selt hat­te, und frag­te mich, wie ich wie­der in die Si­tua­ti­on ein­stei­gen konn­te. Ich ging auf ei­ne Bank zu und setz­te mich hin.
    „Hast du ka­piert, was eben ge­sche­hen ist?“ frag­te Ah­med.
    „Ja.“ Ich

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