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Der Faktor X

Der Faktor X

Titel: Der Faktor X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andre Norton
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seine Gedanken gelesen zu haben, denn nun sagte sie:
    »Die Piraten – was ist, wenn sie hierherkommen? Wir können ihn nicht transportieren …«
    Diskan zog den Stunner hervor.
    »Die Ladung des Blasters ist erschöpft, und diese hier ist auch schon fast weg. Aber es ist alles, was wir haben. Sehen wir uns einmal um …«
    Irgendwie gelang es ihm, aufzustehen und ihre gegenwärtige Zuflucht langsam zu erforschen. Er mußte zugeben, daß das Mädchen eine gute Wahl getroffen hatte. Es gab nur einen Eingang, einen schmalen Schlitz, den man, vorausgesetzt man hatte die geeigneten Waffen, gut verteidigen konnte. Es gab keinen Schutz nach oben, aber die Felswände um sie herum waren zweimal so hoch wie er selbst.
    Er kroch zum Eingang. Draußen war nackter Fels, auf dem kein Schnee lag, und seine Sorge um eventuelle Spuren war unbegründet. Der Schnee, den Julha aus ihrer Zuflucht hinausgefegt hatte, war schon vom Wind verweht worden. Da sie die tragbare Wärmeeinheit harten, mußten sie kein Feuer machen. Ja, sie hatten eine gute Chance, daß ihre Verfolger sie in der Nacht nicht entdeckten.
    »Hören Sie«, wandte er sich an Julha. »Ich habe das Gerät, das sie wahrscheinlich dazu gebraucht haben, um Sie zu verfolgen. Was ist mit Zimgrald? Können die Piraten auch eines haben, das auf ihn abgestimmt ist?«
    »Nicht, wenn er es nicht wünschte. Die persönliche Ausstrahlung der Zacathans ist anders als bei uns Menschen, und außerdem können sie sie beliebig verändern. Er hat seine verwirrt, sobald er wußte, was vor sich ging.«
    Diskan war dankbar für diese Information. Das auf das Mädchen programmierte Gerät hatten die Piraten nicht mehr, sie hatten keines für ihn und konnten auch keines haben, das auf den Zacathan ansprach – das bedeutete, daß sie sie suchen mußten.
    Und die Nacht brach rasch herein. Diskan glaubte nicht, daß die Piraten es wagen würden, in der Dunkelheit durch diese felsige Landschaft zu stolpern. Er erklärte es Julha.
    »Wir sind also sicher vor ihnen«, konterte sie. »Aber der Erhabene braucht Hilfe!«
    »Heute nacht können wir nichts unternehmen. Hier zu stürzen, könnte gebrochene Knochen bedeuten, und eine Verletzung hätte fatale Folgen. Wenn es hell wird, werde ich weiter hinaufklettern und mich umsehen. Wenn ich irgendwelche markante Punkte erkenne, an die ich mich erinnere, und weiß, daß wir uns auf dem richtigen Berg befinden, können wir uns ans Pläneschmieden machen …«
    Sie sah ihn ruhig an. Dann nahm sie den Stunner an sich. »Na schön. Schlafen Sie jetzt ein wenig; ich werde später …«
    Diskan wollte protestieren, aber sein Verstand sagte ihm, daß sie recht hatte. In seiner gegenwärtigen Verfassung würde er während der Wache einschlafen. Er legte sich also nahe bei Zimgrald in die Wärme und schlief im gleichen Augenblick ein, als er seinen Kopf zur Seite drehte.
    Als er sich wieder erhob, weil Julha an ihm rüttelte, waren am Himmel nicht mehr die rasenden Monde zu sehen, sondern ein schweres Dach aus dichten Wolken, aus denen Schnee fiel.
    »Wie geht es ihm?« Diskan beugte sich über den Zacathan. Das hohle, unregelmäßige Atmen war immer noch gleich. Soweit er es beurteilen konnte, war keine Veränderung in Zimgralds Befinden eingetreten.
    »Er lebt«, sagte Julha mit dünner Stimme. »Und solange er lebt, besteht Hoffnung. Wenn er unruhig wird, füttern Sie ihn mit ein bißchen Schnee. Es scheint ihn zu erleichtern.« Sie zog die Kapuze ihres Anzuges herauf und ließ sich neben dem Zacathan nieder.
    Diskan hielt den Stunner fest, den sie ihm gegeben hatte, und starrte in den fallenden Schnee. Wenn dies der Anfang eines wirklich starken Schneesturms war, konnte es sein, daß sie am Morgen hier in dieser Felsspalte gefangen waren. Aber es war offensichtlich, daß Zimgrald schnellstens Hilfe brauchte, wenn er durchkommen sollte, Hilfe, die nur in der Notunterkunft zu bekommen war.
    Offenbar war das Piratenschiff zurückgekehrt – oder? Die Gruppe, die sie durch Xcothal verfolgt hatte, konnten sie auch zurückgelassen haben, damit sie sich um Zimgrald und das Mädchen kümmerte. Wenn das so war, dann hatte man die Unterkunft zu ihrer Sicherheit hinterlassen. Aber dann verstand Diskan wiederum nicht, wozu die Sendeanlage eingeschaltet war, die ihn hingeführt hatte. Wem sollte sie den Weg weisen? Jemandem aus der archäologischen Expedition, der wie Zimgrald und Julha dem Angriff entkommen war? Oder hatte das Piratenschiff, einschließlich des

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