Der Falke des Lichts
Artus’ Runde.
11
Artus ritt im Schritt den Hügel hinauf, jetzt umgeben von den Bewohnern Camlanns. Er lächelte, er lachte seinen Untertanen zu und winkte ab, wenn sie ihm Glückwünsche über seine Siege zuriefen. Er war damals dreißig, alt genug, um aus solch einer Heimkehr das Normale zu machen, aber er tat es nicht. Für ihn war es immer wieder etwas Neues, etwas Überraschendes. Und so hielt er es sein ganzes Leben.
Als er die Festhalle auf dem Gipfel des Hügels erreicht hatte, saß er mit leichtem Sprung ab, ergriff die Zügel seines Pferdes, ehe es ein anderer tun konnte, und warf einen Blick auf die dichtgedrängte Gruppe der Diener und heimkommenden Krieger, die ihm gefolgt waren. Dann winkte er einem der Diener - dem Mundschenk. Er begann mit ihm zu reden und machte Handbewegungen den Hügel hinab. Ohne Zweifel sagte er ihm, was mit dem Vieh geschehen sollte, das er von den Sachsen geplündert hatte. Der Hausmeister nickte, antwortete dann auf irgendeine andere Frage des Königs. Artus blickte auf, und für den Bruchteil einer Sekunde erinnerte er mich scharf an einen anderen. Jemanden, der den gleichen offenen, grauäugigen Blick hatte. Aber es fiel mir nicht ein, und ich wollte es auch eigentlich nicht wissen.
»Bedwyr!« rief der König.
Bedwyr war irgendwo in der Menge gewesen und tauchte jetzt auf, wie aus der leeren Luft.
»Hier, mein Herr.«
Artus schenkte ihm ein anderes Lächeln, das sich von dem Lächeln für die anderen unterschied. Er streckte die Hand aus. Bedwyr ergriff sie, und Artus umschloß sie auch mit seiner anderen Hand. »Hast du Met aus Ynys Witren mitgebracht?«
»Ja. Und Lebensmittel, die für ein paar Tage ausreichen.«
»Laudate deo! Wieviel ist es denn?«
»Gweir macht gerade Inventur. Und ich habe schon das Siegesfest befohlen.«
»Gut. Ist noch etwas Ale da?«
»Die sauren Reste vom letzten Winter, sonst nichts.«
»Dann werden wir eben damit auskommen. Goronwy, etwas Ale für die Runde. Und Gruffydd bringt die Verwundeten herein. Schickt jemanden hin, damit er alles bekommt, was er braucht.« Artus ging in die Halle. Er gab noch immer Befehle an verschiedene Diener aus. Ich folgte mit dem Rest der Menge fast bis zum Hohen Tisch, dann blieb ich stehen. Ich war unsicher, was ich jetzt tun sollte. Alle waren so beschäftigt. Ich konnte noch nichts zum Hohen König sagen. Am besten war es zu warten. Ich stellte fest, daß ich einigen der heimkehrenden Krieger im Weg stand und suchte mir eine ruhige Ecke.
Artus ließ sich am Hohen Tisch auf einen Stuhl sinken, nahm das Horn mit Ale, das ihm von einem Diener angeboten wurde, und tat einen tiefen Schluck.
»Willkommen daheim«, sagte Bedwyr.
»Du auch«, gab der Pendragon zurück. »Wann bist du denn angekommen?«
»Ungefähr vor einer Stunde.«
»Was? Um Gottes willen, Mann, setz dich und trink etwas Ale. Go-ronwy.« Er sprach den Diener mit dem Ale leise an, und der Mann nickte. »So, Bedwyr, und wie geht es dem Abt Theodorus?«
»Der ist noch so unehrlich wie früher. Aber wir haben den Met gefunden.«
»Aha. Und was ist los?«
»Los?«
»Ich will wissen, was dir auf der Seele lastet. War es sehr schlimm in Ynys Witren?«
Bedwyr schüttelte den Kopf. Goronwy kam mit mehr Ale zurück und flüsterte Artus etwas zu, nachdem er Bedwyr das Horn gegeben hatte. »Verteil also nicht alles«, sagte Artus, offenbar zur Antwort für den Diener. »Sag den Männern, wir sind knapp mit Ale, und sie können alle nur ein einziges Horn haben. Aber heute nacht gibt es reichlich Met.«
Ich hatte noch nie davon gehört, daß ein König knapp an Ale gewesen wäre. Ich kniff die Augen zusammen, aber niemand schien auch nur im mindesten überrascht. »Nun, Bedwyr, und haben die Mönche wieder Steine geworfen und geschrien: >Tod dem Tyrannen, der unseren guten gelben Met stiehlt? Die Pest über den Drachen und seine Familie, weil wir uns jetzt am Sonntag nicht mehr betrinken können!«
Bedwyr lächelte. »Nein. Es hat keinen Ärger gegeben. Die Mönche waren zwar nicht erfreut, aber sie haben nachgegeben. Mich drückt etwas anderes.«
Artus warf einen Blick die Halle hinunter. »Deine ganze Gruppe sieht so trübselig aus wie Männer am Morgen nach einem Fest. Selbst Cei und Agravain sahen so aus - besonders Cei und Agravain.« Er lehnte sich ein bißchen nach vorn und senkte die Stimme.
Bedwyr schüttelte zur Antwort den Kopf. »Nein, es war kein Blutvergießen, Gott sei Dank. Wo sind Cei und Agravain jetzt?«
»Ich
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