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Der fliegende Brasilianer - Roman

Der fliegende Brasilianer - Roman

Titel: Der fliegende Brasilianer - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edition Diá <Berlin>
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Eltern beaufsichtigt.
    Aída hält den Wagen an, sieht den Kindern zu und vergisst darüber fast die Nr. 9, die am Himmel über dem Wald manövriert. Aber die Kinder bemerken das Luftschiff sofort und lassen von ihren Spielen ab. Winkend und schreiend machen sie Alberto auf sich aufmerksam. Zur Freude der Kinder lässt er sich auf einen Spaß ein und zieht über dem Rasen Schleifen, wobei er bei jeder Runde tiefer kommt. Seine Manöver machen natürlich Eindruck, und die kleinen Zuschauer halten den Atem an. Schließlich landet die Nr. 9 auf dem Rasen, nachdem die größeren Kinder das Schlepptau ergriffen haben. Lehrer und Eltern wollen die Kinder zurückhalten, aber das ist unmöglich, sie sind viel zu aufgeregt, um auf die Anweisungen und Tadel der Erwachsenen zu reagieren. Alberto in seiner kleinen Gondel drückt amüsiert den besonders kecken Kindern die Hände. Aída am Steuer des Roadster nimmt er überhaupt nicht wahr, so viele Kinder drängeln sich schreiend um den Ballon.
    Traut sich einer mitzufliegen?, fragt er herausfordernd.
    Der Ballon wird fast gestürmt, denn sie wollen alle fliegen.
    Nur einer … Du da, hast du keine Angst?
    Ein siebenjähriger Junge antwortet: Ich? Nein!
    Dann komm.
    Die Mutter des Jungen läuft los, um es zu verhindern, aber die größeren Kinder helfen, obwohl sie vor Neid fast umkommen, dem Passagier an Bord des Ballons. Als Aída den Jungen neben Alberto sieht, kann sie sich einer leichten Verärgerung nicht erwehren.
    Bitte, geben Sie mir mein Kind zurück.
    Keine Angst, Madame, es ist nicht gefährlich.
    Ich will mitfliegen, Mama.
    Alberto setzt den Jungen in dem engen Korb hin.
    Wie heißt du?
    Clarkson Potter.
    Du bist kein Franzose, oder?
    Nein, ich bin Amerikaner.
    Von wo?
    Aus Amerika natürlich! Fliegen wir jetzt?
    Du hast recht. Lasst das Tau los!
    Unter dem Applaus der Kinder hebt die Nr. 9 ab und steigt auf. Die Mutter des Jungen scheint der Sicherheit des Ballons nicht zu trauen und sieht nervös zum Himmel hinauf. Aída geht unverhohlen irritiert zu der aufgeregten Mutter.
    So ein Leichtsinn, ein Kind mitzunehmen …
    Ich bin außer mir, was soll ich nur machen.
    Jetzt können Sie nur abwarten. Sie hätten es verhindern müssen.
    Clark ist ein schreckliches Kind. Als ich sah, dass Mister Santos eins von den Kindern mitnehmen wollte, wusste ich genau, dass er ihn aussuchen würde.
    Clark wird jetzt berühmt.
    Berühmt?
    Er ist der erste Passagier von Mister Santos.
    Die Nr. 9 kommt zurück, die Mutter lässt Aída stehen und winkt ihrem Sohn zu, der sich da oben richtig wohlzufühlen scheint. Sobald die Kutscher das Schlepptau ergriffen haben und der Ballon tief genug heruntergekommen ist, wird der Junge in die Arme seiner Mutter übergeben. Die anderen Kinder drängen sich mit einem Heidenspektakel um den kleinen Helden.
    Goursat und seine Memoiren  Die Tatsache, dass Alberto diesen amerikanischen Jungen mitgenommen hat, bestätigte Goursat Jahre später, beweist, wie aufgeschlossen er in jenem Sommer war … Die Presse stellte wie üblich tausend Spekulationen an. Am interessantesten war Mademoiselle D’Acostas Reaktion, ihr gefiel überhaupt nicht, dass Alberto den Jungen hatte mitfliegen lassen. Alberto war perplex über ihre Reaktion. Ich kann wohl sagen, dass Albertos rationales Denken durch Mademoiselle D’Acostas weibliche Logik ernsthaft verunsichert war.
    Max Linder  Die Stammgäste sind immer dieselben. Wenn die Kellner sich mit Aufmerksamkeiten überschlagen sollen, muss man Fröhlichkeit vortäuschen und darf keine Kosten scheuen. Aber Alberto, der Verschwendung hasst, ist immer gern gesehen, auch wenn er so brummig ist wie an diesem Abend. Und er befindet sich nur dort, weil Sem ihn in der Hoffnung, das Maxim’s würde seine schlechte Laune vertreiben, mitgeschleppt hat.
    Viel Neues in Aussicht?
    Alberto knurrt irgendetwas Unverständliches und steckt schließlich Sem mit seiner schlechten Laune an.
    Was ist denn los? Willst du den ganzen Abend so verbringen?
    Entschuldige, mein lieber Sem, aber heute bin ich in sehr schlechter Verfassung.
    Was ist passiert? Willst du es mir nicht sagen?
    Nichts, es ist nichts passiert.
    Aber natürlich ist etwas passiert.
    Nichts Besonderes, glaub mir.
    Deine spezielle Art von Diskretion macht mich ungemein gereizt.
    Entschuldige.
    Ich weiß schon, sie war’s. Darauf könnte ich wetten. Sie war’s, stimmt’s?
    Ja …
    Habt ihr Streit?
    Ich verstehe die Frauen nicht.
    Wer will denn auch die Frauen

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