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Der fröhliche Frauenhasser: Dr. Siri ermittelt (German Edition)

Der fröhliche Frauenhasser: Dr. Siri ermittelt (German Edition)

Titel: Der fröhliche Frauenhasser: Dr. Siri ermittelt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Cotterill
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einen Baum, und als er so dasaß, nackt, im Kerzenschein, und seine neue Braut bewunderte, merkte er plötzlich, wie unbändige Freude in ihm aufstieg. Eine solche Euphorie hatte er noch nie verspürt. Das Gefühl wurzelte tief in seinen Lenden, genau wie er es sich immer vorgestellt hatte. Er hatte so etwas wie sexuelle Lust empfunden. Es war vollbracht.
    Doch all das war lange her. Seitdem hatten zahlreiche Umwälzungen stattgefunden. Die politische Landschaft hatte sich grundlegend verändert. Nach dem Waffenstillstand anno ’72 war er nach Vientiane gezogen und hatte eine Identität angenommen, die niemand infrage stellen konnte. Tag für Tag kamen und gingen Menschen. Die Royalisten sahen die unvermeidliche Rote Sonne über ihrem Reich aufgehen und entschwanden einer nach dem anderen im Schutz der Dunkelheit über den Fluss. Er fand Arbeit, machte seine Sache ordentlich, und da gute Leute in der leeren Stadt nicht leicht zu finden waren, bot man ihm einen Posten in der Zensusbehörde an. Es war ideal: Reisefreiheit, Anonymität und dazu eine ergiebige Quelle für amtliche Dokumente. Alles, was er brauchte, um seine Männlichkeit ein über das andere Mal unter Beweis zu stellen, ohne Angst vor Entdeckung haben zu müssen.
    Er hatte sich den Laster unter den Nagel gerissen und den Schwachkopf zu einer ebenso sinnlosen wie unnötigen Arbeit verdonnert. Phan würde hier in der Hochzeitssuite übernachten und in Erinnerungen schwelgen, an die Flitterwochen mit seinen fünf Frauen und die Lust, die er ihnen bereitet hatte. Er würde von der morgigen Hochzeit und der Verführung der intelligenten, bildhübschen kleinen Lehrerin träumen, und er würde den Schlaf eines Mannes schlafen – eines richtigen Mannes.
    Gegen neun Uhr abends trafen sie in Natan ein. Phosy hielt ein oder zwei Mal an, um nach dem Weg zum Domizil des hiesigen Regierungskaders zu fragen, dabei konnte man es kaum verfehlen: das größte Holzhaus an der Hauptstraße. Sie parkten gleich gegenüber, kletterten aus dem Jeep und streckten sich wie verschlafene Katzen. Ihre Knochen waren mächtig durchgeschüttelt worden, und sie waren zu Tode erschöpft. Für Phosy war es ein besonders langer Tag gewesen. Bevor sie anklopfen oder auch nur Hallo rufen konnten, kam der Kader auch schon aus dem Haus. Er war ein junger Mann und hoffte wohl, dass der zarte Flaum an seinem Kinn ihm eine Aura der Autorität verlieh.
    »Kann ich Ihnen helfen, Genossen?«, fragte er. Phosy und die Polizisten zeigten ihm ihre Ausweispapiere.
    »Wir sind in einer dringenden polizeilichen Ermittlung unterwegs«, erklärte Phosy. »Wir müssen uns sofort mit den Beamten von der Zensusbehörde in Verbindung setzen.«
    »Sie meinen, jetzt sofort?«, fragte der Kader.
    »Es sei denn natürlich, Sie kennen noch eine andere Bedeutung von ›sofort‹.«
    »Tja, das könnte schwierig werden.«
    »Warum?«, fragte Phosy.
    »Die Leute vom Zensus sind zwar hier durchgekommen und haben mir ihre Papiere vorgelegt. Aber nachdem sie weg waren, wollten sie sich trennen, weil sie angeblich in nur zwei Tagen die Daten von zwanzig Bezirken zusammentragen müssen. Was nur zu schaffen ist, wenn sie drei Sammelstellen für die Interviewer einrichten.«
    »Sie wissen nicht zufällig, wo diese Sammelstellen sind?«
    »Mein Stellvertreter, Genosse Sounthon, hat das organisiert. Aber der ist heute Nacht mit den Einheimischen auf Jagd. Sie wissen schon. Stirnlampen auf und dann Opossums und anderes nachtaktives Wild schießen.«
    »Mit anderen Worten, Tiere, die zum Weglaufen zu müde sind«, warf Daeng ein.
    »Hat sonst vielleicht jemand eine Ahnung, wo wir die Zensusbeamten finden können?«, fragte Phosy.
    »Ein oder zwei Leute, Genosse Inspektor, aber die sind alle auf der Jagd.«
    »Mist.«
    »Ist heute Abend vielleicht ein alter Mann auf einem Motorrad hier durchgekommen und hat die gleichen Fragen gestellt wie wir?«, erkundigte sich Daeng.
    »Nicht, dass ich wüsste, Tante. Und ich weiß im Allgemeinen ziemlich genau, wer sich hier herumtreibt.«
    Daeng drückte unwillkürlich Phosys Arm.
    »Wann erwarten Sie Ihren Stellvertreter zurück?«, fragte der Polizist.
    »Normalerweise bei Sonnenaufgang.«
    Phosy musterte seine entkräfteten Begleiter.
    »Na schön. Wir könnten ohnehin ein paar Stunden Schlaf gebrauchen. Gibt es hier irgendwo eine Übernachtungsmöglichkeit?«
    »Das Gästehaus ist gleich um die Ecke, Genosse. Hinter der Reifenwerkstatt links.«
    Was der Kader ihnen als die billigsten

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