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Der Funke des Chronos

Titel: Der Funke des Chronos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Finn
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dafür etwas Wertvolles kann mitnehmen? Die anderen Sachen sind eher zufällig mitgenommen worden.«
    Der Alte legte die beiden Zettel mit dem rätselhaften Gekritzel vor sich auf den Tisch und strich sie glatt. »Und da ist noch etwas. Diese Papiere waren zuvor nicht in dem Kastei. Die sind mir neu. Scheint mir, dass jemand versucht hat, zu übersetzen eine Hieroglyphenschrift. Und wo findet man Hieroglyphen?«
    Gespannt blickte Salomon Heine in die Runde.
    »Auf alten Papyrusrollen, denke ich«, antwortete Tobias.
    »Richtig!« Der Bankier nickte. »Was, wenn ich sage, dass vor vier Jahren wurden in Paris entwendet einige bemerkenswerte Papyri? Ist ja nit so, dass ich in all die Jahren nit versucht hätte, mehr über den Stein herauszufinden. Gibt es da eine uralte Sammlung von wenigen, überaus kryptischen und auslegungsbedürftigen Sätzen, in denen die gesamte Weltweisheit der Alchimisten enthalten sein soll. Bezeichnet wird sie als Tabula Smaragdina. Und zugeschrieben wird sie ebenfalls dem Urahn der Alchemie: Hermes Trismegistos.«
    Tobias und Heine sahen den Bankier überrascht an.
    »Ursprünglich auf griechisch«, erläuterte dieser, »wurde die Tabula Smaragdina später auf lateinisch überliefert. Doch geblieben ist sie stets Fragment. Es heißt, sie stammt von einem Original, das im alten Ägypten verfasst wurde. Doch dieses, bislang, galt als verschollen. Bis vor fünf Jahren. Da fand man im Nachlass eines alten Soldaten in Paris einige Aufsehen erregende Papyrusrollen. Er hatte teilgenommen an Napoleons Ägyptenfeldzug, und nun ratet, worum es sich dabei gehandelt haben soll! Eben, um das Original dieser Tabula Smaragdina! Die Rollen sollten in Paris versteigert werden. Hab ich beschlossen, deswegen hinzufahren. Doch dazu kam’s nit. Sie wurden zwei Tage vor der Auktion gestohlen. Und nun, ich sehe das hier!« Der Bankier deutete auf die Hieroglyphen. »Eins und eins. Ich mein, das ergibt noch immer zwei.«
    »Himmel!« entfuhr es Tobias. »Angenommen, Sie haben recht. Hat der Unbekannte vielleicht versucht, im Keller der Abdeckerei den Stein der Weisen neu zu erschaffen?«
    »Wer weiß?« Der alte Bankier kratzte sich nachdenklich am Kinn. »Die Tabula Smaragdina könnte noch enthalten ganz andere Geheimnisse.«
    »Nein, ich halte diesen Stein für ein Unikat«, grübelte sein Neffe laut. »Aber welche Experimente unser Mann in diesem Keller auch immer durchführt – vielleicht benötigt er dafür den Smaragd? Es ist sogar möglich, dass er ihn bereits gefunden hat.«
    »Aber wozu all das?« gab Tobias zu bedenken und erhob sich wieder. Allmählich wuchs ihm der ganze Hokuspokus über den Kopf. »Das sah mir da unten nicht nach dem Kabinett eines Hellsehers aus.«
    »Denk ich, nichts Gutes.« Der Bankier faltete besorgt die Hände und legte die Stirn in Falten.
    »Dann müssen wir ihm den Stein wegnehmen«, rief Tobias, »oder ihm zuvorkommen, falls er ihn doch noch nicht besitzt!«
    Und nebenbei die Zeitmaschine finden, fügte er in Gedanken hinzu.
    »Und wie, junger Mann?« Salomon Heine sah ihn skeptisch an. »Hab das Bichel in dem Kastei Seite für Seite nach einem Hinweis abgesucht. Nichts.«
    Tobias betrachtete den Kasten. »Vielleicht ist er der Schlüssel?«
    »Wie meinen Sie das?« wollte Salomon Heine wissen.
    »Nun, haben Sie die Kiste selbst schon untersucht? Dieser Baumwollfabrikant deutete doch an, dass sie einen Hinweis auf das Versteck des Steins birgt. Damit muss nicht das Buch gemeint sein.«
    Die beiden Heines blickten sich überrascht an. Tobias hob die leere Kassette an, schüttelte sie leicht und klopfte das Holz ab.
    »War da ein zweiter Boden, hätt ich ihn längst gefunden«, seufzte der Bankier.
    »Und was ist mit diesem Emblem? Der silberne Taler hier oben im Deckel?« fragte Tobias.
    »Pyramide, Allsehendes Auge, Zirkel und Winkelmaß«, zählte Heinrich Heine die Symbole auf, die sich darauf befanden. »Diese Zeichen sind bei den Freimaurern nicht ungewöhnlich.«
    »Mag sein«, meinte Tobias. »Aber eine Münze hat zwei Seiten. Was befindet sich auf der Rückseite?«
    Der Bankier starrte die Kiste an, als hätte er sie nie zuvor gesehen. »Aber ja, natürlich!«
    Auch sein Neffe hob anerkennend eine Augenbraue. Tobias nahm ein kleines Obstmesser vom Büffet, stellte den Kasten auf den Esstisch und versuchte, die silberne Münze aus der Fassung des Deckels zu hebeln. Beim vierten Versuch hatte er endlich Erfolg. Die Münze polterte auf den Tisch und rollte gegen das Glas

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