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Der Gefährte der Wölfin - Arthur, K: Gefährte der Wölfin - Tempting Evil

Titel: Der Gefährte der Wölfin - Arthur, K: Gefährte der Wölfin - Tempting Evil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keri Arthur
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blind war, spürte sie das offenbar, denn sie schnappte erschrocken nach Luft und wich zurück.
    Ich packte sein Bein und riss ihn von ihr weg. Er wehrte sich wie ein Wahnsinniger und trat so heftig gegen meinen blutenden Arm, dass ich ihn kaum halten konnte. Ein wütendes Knurren kroch meine Kehle hinauf. Ohne nachzudenken senkte ich erneut die Schutzschilde und griff seinen Verstand an. Bei meinem Eindringen wichen seine Gedanken fluchtartig zurück, doch vergeblich. Innerhalb von Sekunden hatte ich ihn bewegungsunfähig gemacht.
    Aber, o Gott, es tat so weh.
    Ich sank auf die Knie nieder und versuchte, ruhig weiterzuatmen, während der Schmerz in meinem Kopf stetig zunahm und ich nur noch weiße Blitze sah. Nach einem Moment verschwanden sie, doch der Schmerz blieb.
    Was war das? Als ich die beiden Werkatzen in Moneisha in Schach gehalten hatte, war das zwar auch schmerzhaft gewesen, aber nicht annähernd so heftig wie jetzt. Auch bei meinem morgendlichen Angriff auf Quinn hatte ich nichts Derartiges gespürt – oder etwa doch?
    Ich runzelte die Stirn und erinnerte mich an die kurze Schmerzattacke, als ich mein Höschen vom Boden aufgehoben hatte und in das andere Zimmer gestürmt war.
    Vielleicht hatte ich das heftige Stechen in meiner Wut nur nicht bemerkt.
    Jemand fasste meinen Ellbogen und half mir auf die Beine.
    »Wir müssen hier weg«, sagte Dia. »Bevor er sich erholt und uns wieder angreift.«
    Solange ich ihn nicht losließ, würde er nirgendwo hingehen, doch angesichts des überwältigenden Schmerzes würde ich ihn nicht mehr lange halten können. Ich taumelte hinter Dia her, ließ mich von ihr stützen und folgte dem Geräusch ihrer Schritte. Mein Blick war verschwommen, und vor meinen Augen tanzten wieder weiße Punkte. Als ich die Kontrolle über den Vampir aufgab, wurde es nicht unbedingt besser. Ganz im Gegenteil. Nachdem ich ihn losgelassen hatte, schoss ein heftiger Schmerz durch meinen Kopf. Dia hielt meinen Arm und stützte mich mit beinahe übermenschlicher Stärke.
    Klar, Dia Jones war ja auch kein Mensch, also war es nur logisch, dass sie übermenschliche Kraft besaß. Ich fragte mich, wie sie sich ohne Stock oder Blindenhund nur so sicher bewegen konnte.
    Mit verschwommenem Blick sah ich vor uns einen Wagen auftauchen. Ein Mann im dunklen Anzug hielt die Hintertür der Limousine auf, die unendlich lang zu sein schien, und schob mich hinein. Ich robbte über das weiche Leder, lehnte den Kopf gegen das dicke Sitzpolster und schloss die Augen. Die Türen wurden zugeschlagen, und das Geräusch hallte durch die Stille und in meinem Kopf wider, dann fuhr der Wagen los.
    Minutenlang herrschte Schweigen. Ich spürte, wie Dia mich neugierig und aufmerksam musterte. Zum Glück fasste sie mich nicht an. Dabei hätte sie jetzt vermutlich zu viele Geheimnisse von mir erfahren.
    »Du hast noch nicht viel Erfahrung mit Telepathie, stimmt’s?«, fragte sie schließlich.
    Ich öffnete die Augen. In der Limousine war es zwar dunkel, doch ich konnte kaum den Schein der vorbeifliegenden Straßenlaternen ertragen. Meine Augen tränten, und kurzzeitig wurde der Schmerz in meinem Kopf stärker.
    »Wie kommst du darauf, dass ich telepathische Fähigkeiten habe?«
    Sie lächelte. »Ich habe zwar selbst keine telepathischen Fähigkeiten, kann jedoch Psi-Kräfte spüren. Das fühlt sich normalerweise so an, als würde eine warme Sommerbrise über meine Haut streichen. Ich kann sie spüren, aber nicht fassen.« Sie zögerte, legte den Kopf auf die Seite und schien mit ihren unglaublich blauen Augen jede meiner Bewegungen zu verfolgen. Wie war das möglich? Diese Frau war blind. Dessen war ich mir absolut sicher.
    »Bei dir war es vorhin keine Brise, sondern eher ein Wirbelsturm. Deutlich zu viel Kraft. Hat dir niemand beigebracht, sie zu kontrollieren?«
    »Ich habe Schutzschilde und kann mich mit ihnen schützen. Was muss ich da noch wissen?« Jack hatte mich trainiert, aber das durfte ich nicht zugeben.
    »Man muss die Kraft richtig dosieren und immer nur so viel einsetzen, wie gerade nötig ist.« Sie lächelte, griff nach vorne, zog aus einem Fach unter dem gegenüberliegenden Sitz ein Tuch hervor und reichte es mir. »Probleme tauchen im Allgemeinen nur auf, wenn die Kraft noch neu ist oder aus irgendeinem Grund zunimmt.«
    Ich wickelte das Tuch um meinen blutenden Arm. »Wieso gerade dann?«
    Dia zuckte leicht mit den Schultern. »Wenn man nicht weiß, über wie viel Kraft man verfügt, kann man sie schlecht

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