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Der Gefährte des Wolfes: Tristan (German Edition)

Der Gefährte des Wolfes: Tristan (German Edition)

Titel: Der Gefährte des Wolfes: Tristan (German Edition)
Autoren: Rhianne Aile
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darauf zu führte. Er öffnete die Tür, während er sich gedanklich jede Einzelheit in Erinnerung rief, sogar den Geruch nach getrockneten Kräutern, der das kleine Cottage so einzigartig machte. Zwei Schritte auf einmal nehmend stürmte er die Treppe nach oben und durch die Tür ins Schlafzimmer seines Bruders.
    »Was zur Hölle…?!« Sein Bruder schoss hoch und sprang aus dem Bett.
    Tristan grinste nur. »Es hat funktioniert.«
    »Verdammt, du hast mich zu Tode erschreckt! Und ich war so kurz davor, ins Bett zu machen«, murrte Will und kroch wieder unter Grams Quilt-Decke. »Wird ja auch langsam Zeit, dass du dich mal blicken lässt. Ich dachte schon, ich muss dir hinterher fliegen, um sicherzugehen, dass mit dir alles okay ist«, murmelte er in sein Kissen, um das er sich gerade wieder zusammengerollt hatte.
    »Wie schön, dass du dir solche Sorgen um mein Wohlergehen machst«, kommentierte Tristan gedehnt, als er sich auf dem Bett niederließ und seinen Zwilling anstarrte, der schon wieder fast im Halbschlaf war.
    Will öffnete ein Auge. »Ist ja nicht so, als ob du wirklich hier wärst. Was erwartest du von mir, soll ich Grams Teeservice holen?«
    »Nein, du sollst mir nur zuhören. Es ist eine Menge passiert und ich brauche deinen Rat.«
    »Meinen Rat? Du – der ältere Zwilling?« Will setzte sich auf, schob das Kissen hinter sich und lehnte sich dagegen. »Also hast du den erlauchten Mr. Sterling tatsächlich gefunden?«
    »Ja.« Sein Blick wurde ein wenig abwesend, als er an Benjamin dachte.
    »Und weil’s so schön ist, hast du dich gleich mal in ihn verliebt«, sagte Will und neigte den Kopf zur Seite.
    Röte schoss Tristan in die Wangen. Will war der Intuitive von ihnen beiden und oft hatte er Tristans Gefühle schon längst erkannt, bevor der sie selbst wirklich wahrgenommen hatte. Seine immer stärker werdenden Gefühle zu Benjamin waren ihm jedoch durchaus bewusst.
    »Das ist nur eins der Probleme, mit denen ich mich gerade herumschlage.«
    »Er ist nicht schwul?«, spekulierte Will. Es wäre nicht das erste Mal, dass Tristan sich in einen Hetero verliebte. Tatsächlich schien er dafür eine ziemliche Schwäche zu haben.
    »Doch, er ist schwul. Oder wenigstens bi. Er war verheiratet. Oh, verdammt, das weißt du doch alles. Er scheint schon an mir interessiert zu sein, oder zumindest sein Wolf jedenfalls.«
    Tristan brachte seinen Bruder in Kurzfassung auf den neuesten Stand, was seit seiner Ankunft in New York geschehen war, und endete mit der Begegnung zwischen ihm und Benjamin im Wald. Ausnahmsweise hörte Will ihm zu, ohne ihn zu unterbrechen.
    »Verdammt, ich brauch 'ne Zigarette«, murrte Will, als Tristan geendet hatte.
    Demonstrativ klopfte Tristan seinem Bruder auf die Schulter und rutschte an seine Seite, so dass sie nebeneinander im Bett saßen.
    »Also, was mach‘ ich jetzt?«
    Will zuckte die Achseln. »Du befreist ihn von seinem Fluch und dann lebt ihr glücklich und zufrieden bis in alle Ewigkeit. Ist das nicht das übliche Ende für solche Geschichten?«
    »Hör auf, darüber Witze zu reißen, ich meine es ernst. Ich habe ein paar Ideen wie man den Fluch lösen könnte. Ich glaube, das Beste wäre ein Ritual, das ähnlich wie ein Exorzismus aufgebaut ist. Etwas, das den Wolf von Benjamin trennt und ihn herausholt.«
    »Für Benjamin mag das vielleicht funktionieren, aber wird das auch den Fluch brechen? Wie soll es seinem Sohn helfen, Benjamin den Wolf auszutreiben? Ich kann mir vorstellen, dass es funktionieren würde, wenn er noch kein Kind hätte«, überlegte Will.
    »Mist, daran hab‘ ich nicht gedacht. Ich muss mir die genaue Wortwahl des Fluchs nochmal ansehen. Ich glaube, er ist so formuliert, dass der Fluch sich komplett auflöst, falls etwas an den Bedingungen des Fluchs geändert wird. Glaubst du, es gibt Probleme, wenn ich was mit ihm anfange?«, fragte Tristan.
    Will legte seinen Arm um Tristan und zog ihn an sich, bis sein Kopf auf dessen Schulter zu liegen kam. »Keine Ahnung, wie ich darauf antworten soll. Ich kann spüren, wie sehr du ihn jetzt schon liebst, und normalerweise hat diese Art von Liebe in unserer Familie katastrophale Auswirkungen. Ich glaube, indem du dich in ihn verliebt hast, hast du eine Zeituhr zum Ticken gebracht. Kannst du den Fluch brechen, bevor unsere Hälfte des Fluchs den Mann umbringt?«
     
    ***
     
    Der nächste Morgen brach hell und klar an. Tristan hatte sich ein wenig Obst stibitzt und war aus dem Haus geschlüpft, bevor Mary ihn
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