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Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr

Titel: Der geheime Zirkel 02 - Circes Rueckkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Libba Bray
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Köpfe kahl geschoren , die blutigen Schnitte von der Rasur sind noch frisch. Der Schrecklichste von allen hat nur einen langen Haarstreifen , der sich in der Mitte se i nes Schädels von der Stirn bis zum Nacken zieht. Seine Arme sind mit Armreifen behängt und um den Hals trägt er eine Kette aus Fingerknochen. Dieser , der Anführer , tritt nach vorn.
    »Hallo , Püppchen« , sagt er mit einem abscheulichen Gri n sen.
    Er streckt mir die Hand hin. Seine Fingernägel sind schwarz bemalt. Schwarze Linien ziehen sich an seinen se h nigen Armen entlang , dornige Ranken , die Tränen aus Pech weinen. Sie enden am Ellbogen , wo scharlachrote Blüten sich in einem Band um seinen Arm winden. Klatschmohn.
    Püppchen. Klatschmohnpüppchen –wie Kinder sie aus den prallen grünen Blütenknospen machen.
    Nells Worte fluten zu mir zurück. Hütet euch vor den Klatschmohnkriegern.

41. Kapitel
    D ie Schatten bewegen sich. Da sind noch mehr von diesen Schreckgespenstern. Viel mehr. Hoch über uns hocken sie auf Sparren und Geländern wie eine Herde Wasse r speier. Einer lässt seine Keule an einer Kette baumeln , schwingt sie wie ein Pendel hin und her. Ich fürchte mich , den Mann vor mir anz u sehen , aber schließlich tu ich es doch. Seine Augen sind mit schwarzer Kohle umrahmt. Es ist , als würde man in eine l e bende Harlekinmaske bl i cken.
    Meine Kehle ist ausgetrocknet. Ich kann kaum einen Gruß hervorstottern. »G-guten Tag.«
    »Welcher Tag könnte besser sein , Püp p chen?«
    Die anderen lachen so hohl und blechern , dass es mir e i ne Gänsehaut über den Rücken jagt. Er kommt einen Schritt n ä her. Er trägt ein grob geschmiedetes Schwert , das er wie einen Spazierstock benutzt , die Hand um den Griff zur Faust g e ballt. An jedem Finger steckt ein Ring.
    »Es tut uns leid , dass wir hier eingedrungen sind …« Mein Mund ist zu trocken. Ich bringe kein Wort mehr heraus.
    »Wir haben uns verirrt. Wir haben die Orientierung verl o ren« , krächzt Felicity.
    »Verloren. Sind wir das nicht alle? Verirrt und verloren. Mein Name ist Azreal. Ich bin ein Ritter vom Klatschmoh n geschlecht , wie wir alle. Ah , aber ihr habt uns eure Namen noch nicht genannt , meine Schönen.«
    Wir sagen nichts.
    Azreal schnalzt mit der Zunge. »Oh , das können wir nicht gelten lassen. Was haben wir denn da? Wie ich s e he , habt ihr Freundschaft mit dem Waldvolk geschlossen.« Er nimmt F e licity Bogen und Köcher ab und legt sie auf den Boden. »Dummes Püppchen. Was habt ihr ihnen verspr o chen?«
    »Es war ein Geschenk« , sagt Felicity.
    Die Menge bricht in einen scheppernden Singsang aus. »Lügen , Lügen , Lügen , Lügen …«
    Azreal grinst. »Im Magischen Reich gibt es keine Gesche n ke , Püppchen. Jeder erwartet irgendetwas. Was tut ein so hü b sches Ding mit einem so schrecklichen G e schenk? Sagt mir , Püppchen , was habt ihr hier g e sucht? Dachtet ihr , das sei der Tempel?«
    »Was für ein Tempel?« , fragt Felicity.
    Azreal lacht. »So mutig. Fast ist es schade , euch zu zerbr e chen. Fast.«
    »Und wenn wir doch nach diesem Tempel gesucht h a ben?« , frage ich. Mein Herz klopft zum Zerspringen.
    »Nun ja , Püppchen. Wir müssten euch von ihm fer n halten.«
    »Was soll das heißen?«
    »Sollen wir zusehen , wie ihr die Magie bindet? Oh nein , Püppchen. Dann käme ja niemand mehr her. Ni e mand zum Spielen.«
    »Wir sind nicht hier , um die Magie zu binden. Wir wollen , was ihr wollt , ein Stück davon« , lüge ich.
    »Lügen , Lügen , Lügen , Lügen !«
    »Schhh« , sagt Azreal. Er spreizt seine Hände und w a ckelt mit den Fingern. »Die Klatschmohnkrieger wissen , warum ihr gekommen seid. Wir wissen , dass eine von euch die Gebiet e rin ist. Wir können die Magie in euch riechen.«
    »Aber …«, sage ich und suche nach etwas , was ich ihm im Tausch zu unserer Freiheit anbieten könnte.
    Er legt seinen Finger auf meine Lippen. »Schhh , es wird nicht verhandelt. Nicht mit uns. Wenn wir euch zerbrechen , können wir die Magie direkt aus euren Kn o chen saugen. Ein Opfer. Das wird uns eine hübsche Po r tion magische Kraft verleihen , jawohl.«
    »Aber es bringt euch Verdammnis« , flüstert Ann.
    »Verdammt sind wir schon längst , Püppchen. Es ist nutzlos , über vergossenes Blut zu klagen. Nun , welche von euch sollen wir zuerst opfern?« Azreal wendet sich wieder Felicity zu. »So schöne Spielchen könnten wir miteinander spielen , Püp p chen.« Er zieht mit seinem spitzen Fingernagel eine dünne

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