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Der gläserne Drache Band II (German Edition)

Der gläserne Drache Band II (German Edition)

Titel: Der gläserne Drache Band II (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Galen
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versetzen.
    Am späten Abend klopfte er an die Tür der Alten. Sie öffnete ihm, denn sie nahm an, dass jemand sie im Schutze der Nacht aufsuchte, um ihre schwarzen Künste in Anspruch zu nehmen.
    Als sie sah, wer da vor ihrer Tür stand, zog sie Romando ohne ein Wort zu verlieren schnell ins Haus und schloss rasch die Tür hinter ihm.
     
    „Ich habe gehört, dass man dich sucht“, sagte sie. „Ich stehe noch in der Schuld deines Vaters, der damals mein Leben rettete. Was also kann ich tun, um an dir meine Schuld zu begleichen?“
     
    „Nun, wenn du schon gehört hast, was mir widerfahren ist, brauche ich keine großen Erklärungen abzugeben“, sagte Romando und frohlockte innerlich, dass ihm die Sache so leicht gemacht wurde. „Ich brauche nur einen Unterschlupf für ein paar Tage, bis ich einen Ort gefunden habe, an dem ich mich auf Dauer verbergen kann. Wenn du mir den gewährst, hast du deine Schuld schon abgetragen.“
     
    „Du kannst gern für eine kurze Weile hierbleiben“, sagte Livia. „Aber bedenke, dass du dich nicht sehen lassen darfst, denn in dieser kleinen Stadt verbreiten sich Gerüchte schnell, und man würde bald wissen, dass du dich hier aufhältst. Dann jedoch wäre unser beider Leben keinen Pfifferling mehr wert.
    Aber komm, setz dich erst einmal nieder! Ich bereite uns einen Tee, und dann können wir überlegen, wohin du gehen könntest.“
     
    Während sich Romando auf einem Stuhl am Tisch niederließ, stellte Livia zwei Becher darauf und ging dann in die Küche, um den Tee zu bereiten. Kurze Zeit später erschien sie mit der Kanne wieder und goss die beiden Becher voll.
     
    Ehe sie sich niedersetzen konnte, fragte Romando: „Hast du etwas Honig im Haus? Wenn ja, hätte ich gern ein wenig, da ich meinen Tee lieber süß trinke.“
     
    Während Livia zurück in die Küche ging, um den Honig zu holen, träufelte Romando eine große Portion Gift in ihren Becher. Er wollte sicher gehen, dass sie schon mit den ersten Schlucken des heißen Getränks eine tödliche Dosis zu sich nahm, bevor sie etwas merken konnte.
    Als sie mit dem Töpfchen zurückkam, saß er schon wieder ruhig mit seinem Becher in der Hand auf seinem Stuhl.
    Schnell nahm er einen Löffel Honig und rührte ihn in seinen Tee. Livia ließ sich ihm gegenüber am Tisch nieder.
     
    „Willst du mir erzählen, was dir widerfahren ist?“ fragte sie und blies dann in ihren Tee, um ihn abzukühlen.
     
    „Nun, das ist eine lange Geschichte“, sagte Romando. Ungeduldig beobachtete er die Frau. „Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Ich muss erst einmal einen Schluck Tee trinken, denn mein Mund ist ganz trocken.“
     
    Er trank einige Schlucke und sah mit Befriedigung, dass nun auch Livia ihren Tee zu schlürfen begann.
    Kurz darauf zeigten sich bei ihr die gleichen Symptome wie bei Lamin. Als sich die alte Frau in Krämpfen auf dem Boden wand, stöhnte sie mit letzter Kraft: „Warum? Was habe ich dir getan?“
     
    „Nichts! Ich brauche nur deine Magie, und freiwillig hättest du sie mir wohl kaum gegeben“, lächelte Romando kalt. Und dann entzog er dem schwindenden Geist seine Kraft.
    Noch ehe Livia ihren letzten Atemzug tat, hatte sich Romando wieder in sein Dorf zurückbegeben.

5.       Das Turnier
     
     
     
    Der Tag des Turniers rückte näher.
    Anscheinend hatten Malux‘ harte Worte bei Wigo doch gewisse Bedenken hervorgerufen, denn er bemühte sich, bei den Waffenübungen konzentriert und emotionslos seine Technik zu verbessern.
    Da aber weder Amaro noch Tanis bereit waren, Wigo weiterhin als Übungspartner zu akzeptieren, teilte ihm Malux nur noch im Wechsel die drei anderen jungen Männer des Hofes zu, die ebenfalls am Turnier teilnehmen sollten.
    Das hatte zum Vorteil, dass sich Wigo mehr anstrengen musste, da er an die Kampfweise der anderen nicht so gewöhnt war wie an den Stil dieser Beiden.
     
    Verwundert stellte Malux fest, dass sich Wigo mittlerweile zu einem ernstzunehmenden Kämpfer entwickelt hatte, wenn er mit seinen Gedanken bei der Sache war.
    Zwar kannte Malux die Fähigkeiten der anderen Probanden nicht, die noch erwartet wurden, aber Wigos kraftvoller und kluger Einsatz der Waffen ließ für ihn auf eine gute Chance bei den Turnieren hoffen.
    Doch Malux machte sich Sorgen, dass das Los Wigo vielleicht seinen Bruder oder Amaro gegenüberstellen würde. Geschah das, war zu befürchten, dass Wigos hitziges Temperament seine Wut erneut anstacheln würde und der Kampf in eine

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