Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Glanz des Südsterns: Roman (German Edition)

Der Glanz des Südsterns: Roman (German Edition)

Titel: Der Glanz des Südsterns: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Haran
Vom Netzwerk:
erklärte ihr der Reverend.
    Er steckte den Kopf in das Büro. Alison war dabei, die Eintragungen ins Bordbuch vorzunehmen. Sie war sehr gewissenhaft und präzise, was der Reverend schätzte. Verblüfft nahm Millie zur Kenntnis, dass Lyle von einer Pilotin durch die Landschaft geflogen wurde, einer alleinstehenden Frau, aber sie sagte nichts dazu.
    »Lyle ist mit einem Patienten im Cloncurry Hospital«, erklärte Alison dem Reverend, nachdem er sich erkundigt hatte. »Ich soll ihn gleich abholen und dann den Patienten zurück nach Winton fliegen.«
    Der Reverend wandte sich an Millie. »Möchten Sie gern hier warten, Miss McFadden? Sie könnten ihn noch kurz sprechen, ehe er nach Winton fliegt, und vielleicht für später ein Treffen vereinbaren.«
    »Ja, wenn das geht?«
    »Entschuldigung, Reverend«, sagte Mrs. Montgomery und kam aus dem Funkraum, dessen Tür offen gestanden hatte. Sie warf Millie einen neugierigen Blick zu. »Ich hatte gerade einen Anruf vom Cloncurry Hospital.«
    »Ist Dr. MacAllister fertig? Kann er abgeholt werden?«
    »Nein, Reverend. Der Röntgenapparat im Krankenhaus hat seine Launen.«
    »Was? Schon wieder!« Reverend Flynn mochte es kaum glauben.
    »Ja, tut mir leid, Reverend. Mit Dr. MacAllister und seinem Patienten wird es also noch eine Weile dauern, vielleicht mehrere Stunden.«
    »Tja, ich schätze, da kann man nichts machen«, sagte Reverend Flynn.
    »Dr. Watson lässt fragen, ob Sie, Miss Sweeney, eventuell nach Winton zum Krankenhaus fliegen und dringend dort benötigte Arzneimittel abliefern könnten, während Sie auf Dr. MacAllister warten.«
    »Ja, natürlich«, sagte Alison. »Das kann ich machen.«
    »Sie können die Arzneimittel in zwanzig Minuten abholen«, fügte Mrs. Montgomery hinzu.
    Der Reverend drehte sich zu Millie um. »Vielleicht könnten Sie ja inzwischen mit Lyle sprechen, Miss McFadden.«
    »Ist es weit zu Fuß zum Krankenhaus?«, fragte Millie.
    Auf einen Fußmarsch hatte sie nicht gerade Lust. Für die Verhältnisse in Queensland mochte es ja nicht warm sein, für sie war es das aber, vor allem, weil sie ihr hübschestes Kleid trug, das für das australische Klima völlig unpassend war.
    »Sie müssen nicht laufen. Sie könnten bei Miss Sweeney mitfahren.«
    »Oh, danke, Reverend. Sie sind wirklich sehr freundlich.«
    Wenn alles verlief wie geplant, wenn also sie und Lyle wiedervereint waren, wollte sie sich, so nahm Millie sich vor, überschwänglich bei dem Reverend dafür entschuldigen, dass sie ihn in die Irre geführt hatte.
    Im Krankenhaus zeigte Alison Millie den Weg zur Röntgenabteilung. »Da müssten Sie Lyle bei dem kleinen Patienten und seiner Mutter finden.«
    »Danke«, sagte Millie zu Alison, die sich auf die Suche nach Dr. Watson machte.
    Millie ging den Krankenhauskorridor zur Röntgenabteilung hinunter und spürte, wie ihre Nervosität stieg. Auf einmal bekam sie Angst vor Lyles Reaktion. Würde er sich freuen, wenn er sie sah? Wäre er anfangs schockiert, aber dann entzückt? Oder würde er wütend sein? Sie wusste nicht, was sie erwartete.
    Millie hörte Lyles Stimme aus einem der Wartezimmer, noch ehe sie ihn sah. Sie blieb unmittelbar davor auf dem Flur stehen, holte tief Luft und fasste sich ein Herz. Gerade wollte sie die Türklinke herunterdrücken, als sie die weiche Stimme einer Frau hörte. Millie zögerte. Lyle schien sich mit dieser Frau zu unterhalten. Auf dem Weg ins Krankenhaus hatte sich Millie bei Alison nach dem Patienten erkundigt, den Lyle zum Röntgen in die Klinik gebracht hatte. Sie hatte erfahren, dass der Patient ein Junge im Teenageralter mit einer Kopfverletzung war. Alison erklärte, sie und Lyle seien an dem Morgen nach Winton geflogen, um den Jungen und seine Mutter abzuholen. Millie nahm an, dass die Frau, mit der Lyle sprach, die Mutter des Jungen war.
    »Seit einiger Zeit braucht das Krankenhaus ein neues Röntgengerät«, sagte Lyle. »Ich glaube, wir werden wohl eine Spendenaktion auf die Beine stellen müssen, um hier zu helfen. Ich weiß, dass es von der Regierung gerade keine große finanzielle Unterstützung gibt.«
    »Hält diese Verzögerung dich auf, Lyle? Musst du dich nicht noch um andere Patienten kümmern?« Wieder sprach die Frau.
    »Mrs. Montgomery ist verständigt, sie sagt, Dr. Tennant wird mit der anfallenden Arbeit heute Vormittag gut fertig. Ich bin sicher, am frühen Nachmittag sind wir wieder in der Luft.«
    »Es macht mir wirklich nichts aus, mit Marcus allein zu warten, wenn du

Weitere Kostenlose Bücher