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Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition)

Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition)

Titel: Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Satters
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Mann, der mich, dem treuen Diener des glorreichen und edlen Königshaus Strif beschämte. Die Pflicht gebietet mir, ihn deshalb mit fünfzig Peitschenhieben zu züchtigen.“
    Die Menge verharrte weiterhin stumm. Sicon ignorierte den fehlenden Beifall, wandte sich seinem Gefangenen zu und lächelte. Jeden Peitschenhieb würde er genießen, dachte Azur, und sich daran ergötzen, wie sich sein Gesicht vor Schmerzen verziehen würde.
    „Habt Ihr noch irgendwelche letzten Worte zu sagen, bevor wir mit Eurer Bestrafung beginnen? Wollt Ihr vielleicht um Gnade ersuchen?“
    „Ihr habt Angst vor mir“, Azurs Arme schmerzten, aber er dachte nicht daran, klein beizugeben. „Wie eine gefangene Ratte, die einen beißt, bevor sie getötet wird. Insgeheim wisst Ihr so gut wie ich, dass ich Euch überlegen bin, kleiner Mann.“
    Sicon lachte, doch ein Teil seiner Fassade. bröckelte, wie Azur bemerkte, der aus den Augenwinkeln beobachtete, dass der Statthalter nervös das Pergament befingerte das er verlesen hatte. Und noch besser, er geruhte sogar, ihm eine Antwort zu geben.
    „Abschaum, wie Ihr es seid, wird niemals das Feingefühl und Wissen unsereins erlangen. Ihr könnt nicht einmal ein Wort schreiben, geschweige denn zählen. Worin solltet Ihr mir überlegen sein?“
    „Wenn Ihr keine Furcht davor habt, Euren hohen Anspruch auch vor dem Volke zu beweisen, dann wette ich darum, dass ich ein besserer Schatzmeister wäre, als Ihr es seid.“
    „Ihr ein Schatzmeister?“, fragte Sicon verblüfft. „Ich besitze das verblüffendste Gefühl für Münzen, das man sich nur denken kann. Für ihre Zahl, ihren Wert, ihre Größe, ihr Gewicht. Im gesamten Königreich gibt es  keinen, der mir darin ebenbürtig ist.“
    „Und doch wette ich, dass Ihr nicht wisst, wie viele Goldmünzen Ihr am heutigen Tag eingenommen habt“,  stachelte Azur ihn auf.
    Für den Statthalter musste das ein geradezu lächerlicher Gedanke sein. Dieser Mann wusste auswendig, was jeder Bürger ihm Land schuldig war. Sicon würde keinen Zweifel daran haben, die Wette zu gewinnen und Azur wusste, welchen Preis er zahlen musste, falls er versagte. In den Augen des Statthalters war das sicher eine weitaus angemessenere Strafe für die Beschämungen als die Peitsche. 
    „Azur Eisenschild, im Falle einer Niederlage gesteht Ihr demnach Euren Hochverrat gegenüber dem Königshaus, wofür Ihr die Todesstrafe erhalten werdet.“
    „So sei es, doch sofern ich gewinnen sollte, verlange ich von Euch, die Stadt Serdden niemals wieder zu betreten.“
    Ein Raunen ging durch die Menge. Der Statthalter rieb sich nachdenklich das Kinn. Azur konnte nur hoffen, dass die Aussicht auf den Gewinn der Wette zu verlockend für Sicon war, als dass er sie ablehnen könnte. Nicht sein Tod, das war ein flüchtiges Vergnügen, einjeder aus der Bevölkerung, der an den Fähigkeiten des Statthalters zweifelte, würde Sicon fortan anerkennen müssen. Warum also antwortet er nicht ? 
    Der Statthalter räusperte sich. „Ich spiele Eure kleine Wette mit, jedoch unter der Bedingung, dass ich beginnen darf. Ihr seid es schließlich, der mich dazu herausfordert.
    „Ihr wollt anfangen?“ Azur tat so erschrocken wie Sicon es von ihm erwartete
    „Auch dürft Ihr nicht die gleiche Zahl nennen wie die meine.“ Der Statthalter war wahrhaftig nicht dumm.
    „Wenn Ihr darauf besteht , soll es so sein“, willigte Azur ein. Ihm war klar, dass Sicon ihn für einen Narren hielt, aber auch dass dem Statthalter sehr daran gelegen war, ihm den Unterschied zwischen ihnen aufzuzeigen und Azur auf seinen Platz in dieser Welt zu verweisen.
    Ungeduldig  wandte der Statthalter sich an seine Männer. „Beeilt euch und bringt die Schatztruhe her!“
    Es dauerte nicht lange, bis sie mit ihr zurückkehrten. Alle auf dem Marktplatz schauten den Männern gebannt beim Abstellen der Truhe zu und Azur spürte die Blicke der Menschen, die von ihr zu ihm wanderten. Ängstlich und hoffnungsvoll zugleich ruhten sie auf ihm .
    „Hier ist die Schatztruhe, Mylord, wie Ihr befohlen habt“, sagte der Diener und verbeugte sich vor ihm.
    „Dann können wir mit unserer Wette beginnen. Ich sage, dass sich in dieser Truhe vierhundertdreiundzwanzig Goldmünzen befinden. Keine mehr und keine weniger.“ Triumphierend blickte er zu Azur herüber, um die Hoffnungslosigkeit in seinen Augen sehen.
    Sollte er doch seinen kleinen Sieg genießen, Azur kümmerte es nicht. „Es tut mir leid Mylord, aber Ihr habt Euch verzählt. Es

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