Der Gott des Todes (Reich der Götter #1) (German Edition)
Unfall bei der Jagd. Ich war im Wald-“
„Für diese Geschichten ist jetzt keine Zeit, Vater“, unterbrach Fey ihn streng. „Die Versammlung beginnt gleich. Die Nacht bricht bald an. Du willst doch nicht unvorbereitet sein? Auch ist dein Verband noch immer nicht gewechselt worden.“
„Du hast recht, mein Liebes. Was würde ich bloß ohne dich machen?“ Er beugte sich zu ihr herunter und küsste sie zärtlich auf die Stirn. „Entschuldigt mich, meine Herren. Kümmere du dich um sie, Fey.“ Er verabschiedete sich, öffnete eine knarrende Tür und verschwand ins Hinterzimmer.
„Wenn Ihr mir bitte in Euer Zimmer folgen würdet.“ Während Azur die Papiere packte, holte Fey eine kleine Laterne, die Kerze entzündete sie mit einem Span, den sie am Kaminfeuer ansteckte. Es prasselte und knackte und das Spiel der Flamme tauchte ihre Locken in die wärmsten Rottöne . Fey führte sie zu einer Tür, an der Numenez und Azur sich bücken mussten. Hinter ihr stiegen sie eine sauber gescheuerte Holztreppe hoch, die bei jedem Schritt knarzte. Oben wandte Fey sich nach links und öffnete die erste Tür im Gang. „Hier meine Herrn.“ Sie übergab Numenez das Licht „Und wenn Ihr Euch zu Bett begebt, löscht bitte die Flamme.“
Das Zimmer war klein und niedrig, mit zwei Betten und einem kleinen Tisch in der Mitte. Azur setzte sich und legte die Blätter ab.
„Und, habt Ihr bereits eine Vermutung, wer der Werwolf ist?“
„Nein, so schnell bin ich auch wieder nicht. Aber findet Ihr es nicht auch interessant, dass Perig die Nächte allein durchwandert? Oder dass der verängstigte Hoat sich so unerwartet fern ab von den anderen in seinem Rübenkeller versteckt hat? Und dann wäre da noch Garoth, der sich am Arm verletzte.“
„Was ist mit Fey und Ifferdent? Sie sind doch gewiss unschuldig.“
„Fey spielte die Gefahr herunter, obwohl ihr Vater und Perig sich offensichtlich um uns sorgen. Ihr dürft auch nicht vergessen, dass Ifferdent und sie den Werwolf als erste sahen.“
„Ihr meint, der Werwolf könnte uns tatsächlich angreifen?“ Numenez Gesicht wirkte im Kerzenlicht ungesund blass.
„Ich würde es nicht ausschließen.“
Erschöpft sackte Numenez auf dem Bett zusammen. „Jetzt haben wir endlich ein Dach über dem Kopf und ich werde die ganze Nacht nicht schlafen können.“ Er streckte sich auf dem Bett aus und gähnte.
„Es scheint, als würdet ihr nicht mehr lange so denken. Wenn ihr wünscht, so schlaft doch ein wenig. Ich könnte Euch wecken, sobald der Mond aufgeht.“
„Und Ihr?“
„Solang ich das Geheimnis des Werwolfes nicht gelöst habe, kann ich ohnehin nicht schlafen.“
„Soll ich Euch nicht doch lieber helfen, das Rätsel zu lösen?“ Numenez Stimme war voller Sorge.
„Danke, aber es ist sicher besser, wenn einer von uns im Notfall ausgeruht ist.“
„Das leuchtet ein. Doch weckt mich, solltet Ihr auch nur das leiseste Geräusch hören.“ Numenez drehte sich zur Seite und zog sich die Decke über den Kopf. Azur wand sich den Zetteln zu und schaute sich den obersten an. Er stammte von Perig, dem Torwächter. Er hatte Omer, Haot, Elios, Zyx, Wonob, Hizar, gesehen. Haots Namen kannte Azur bereits, aber die anderen waren ihm unbekannt.
Auf Feys Zettel fanden sich: Ifferdent, Garoth, Darus, Bratea, Manare
Ihr Vater Garoth hatte die gleichen Namen angegeben, was nicht verwunderlich war, da sie ja den Abend zusammen verbracht hatten, Ifferdent war ihm jedoch nicht begegnet.
Das Dorf hatte nicht viele Bewohner und nach einigen weiteren Listen bekam Azur ein Gefühl für die Namen. Nachdem er die Hälfte der Listen gelesen hatte, konnte er sich langsam vorstellen, wo sich jeder von ihnen befand, als die Bestie auftauchte.
Elios: Perig, Vireo, Urel, Julon, Zogil, Omer
Haot: Julon, Hizar, Felmer, Perig
Auf Hoats Zettel tauchten die wenigsten Namen von allen auf, da dieser sich in seinem Rübenkeller versteckte. Es war ein Wunder, dass er überhaupt jemanden gesehen hatte.
Ifferdent: Fey, Garoth, Haot, Irene, Pollum, Vireo, Urel
Es war keine Überraschung, dass auch Ifferdent Fey zuerst erwähnte. Gewiss würden sie gut zusammenpassen, würde er sich nur trauen. Azur seufzte leise. Stets waren es die Verliebten, die ihre Augen vor der Liebe verschlossen.
Omer: Perig, Elios, Zyx, Wonob, Nara, Felmer
Vireo: Hizar, Zogil, Elios, Pollum, Nara, Garoth
Endlich hatte Azur es geschafft und alle Listen durchgesehen. Manche von ihnen sogar wiederholt, doch fand auch er, wie
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