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Der hellste Stern am Himmel

Der hellste Stern am Himmel

Titel: Der hellste Stern am Himmel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marian Keyes
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wie er immer, was sie wollten?
    »Das war kein schlechter Tag«, meinte Conall.

    Sie hatte den Sicherheitsgurt schon gelöst und die Hand am Türgriff, doch dann hielt sie inne. »Ich hasse das, wenn Sie das tun. Alles immer bewerten und einordnen.«
    »Was machen wir bei unserer nächsten Verabredung?«
    »Wiedersehen.«
    »Sagen Sie mir, wie für Sie der perfekte Abend aussieht.«
    »Sind Sie plötzlich taub?«
    »Sagen Sie schon. Der perfekte Abend.«
    »Sie sind unglaublich. Sie hören nur das, was Sie hören wollen.«
    »Beschreiben Sie ihn. Alles, was Sie schon immer tun wollten.«
    »Sie lassen einfach nicht locker.«
    Er zuckte die Schultern.
    Sie schüttelte sich und stützte ihren Kopf in die Hände. »Sie sind einer von denen, die Schweigen als …«
    Er sagte immer noch nichts, und schließlich fuhr sie fort: »Ich weiß nicht, wie Sie das machen. Ich beschreibe es Ihnen, wenn Sie mir versprechen, dass ich es nicht tun muss.«
    »Der perfekte Abend. Und Sie wollen ihn nicht erleben?«
    »Nicht mit Ihnen.«
    »Das habe ich verstanden.«
    »Haben Sie nicht. Also gut, ich würde gern –«
    »Einen Moment noch. Beschreiben Sie einen Abend, der im Bereich des Möglichen liegt. Sagen Sie nicht, dass Sie gern zum Mond fliegen möchten.«
    »Keine Angst«, sagte sie knapp. Wer wollte denn zum
Mond? »Ich möchte gern ins Float gehen. Das ist ein Club mit einem Schwimmbad auf dem Dach –«
    »Kenne ich.«
    »Aber man muss Mitglied sein –«
    »Ich bin Mitglied.«
    »Mr. Hathaway! Wirklich? Krass!« Ihr Gesicht war von einem strahlenden Lächeln wie verwandelt.
    »Wir können dahin gehen, kein Problem.« Er wirkte glücklich, weil er sie zufriedenstellen konnte.
    »Mit Poppy, Shoane und Sissy.«
    »Wer sind die denn?«
    »Meine Freundinnen.«
    Seine Miene verfinsterte sich. »Was … heißt das? Ich darf mitkommen? Und für alles bezahlen?«
    »Vielen Dank, Conall. Wir trinken gern rosa Champagner.«
    Er sah sie an und sagte nichts.
    »Oh.« Sie runzelte die Stirn und schüttelte traurig den Kopf. »Mr. Hathaway nicht glücklich?«
    Zweifellos sah er nicht glücklich aus.
    »Sie haben mich gefragt, wie ich mir einen perfekten Abend vorstelle«, sagte sie. »Ich habe es Ihnen erzählt. Ganz einfach.«
    Er zuckte die Schultern und mied ihren Blick.
    »Sind Sie etwa eingeschnappt? In Ihrem Alter? Sie wollten, dass mein perfekter Abend etwas ist, was Ihnen passt. Aber ich bin nicht so wie Sie, Mr. Hathaway. Sie können nicht davon ausgehen, dass anderen dasselbe gefällt wie Ihnen.«
    In ihren Worten war etwas … Plötzlich hörte er ein Echo aus der Vergangenheit, von dem Tag, als er Katie
nach Glyndebourne geholt hatte. Und was sie zu ihm gesagt hatte. Ich glaube fast, Sie sind ein bisschen verrückt.
    Anpassung war gefragt! Anpassung, um zu überleben. »Gut. Bringen Sie Ihre Freundinnen mit. Wann soll es sein? Heute Abend?«
    »Himmel, nein. Vorher müssen wir zum Friseur. Wir brauchen Zeit, um uns darauf zu freuen. Ihnen ist das alles gleichgültig, Sie können jeden Abend in der Woche groß ausgehen, aber für uns ist das etwas ganz Tolles.«
    »Samstag?«
    »Samstag!« Mit welchem Hohn sie das sagte. »Jeder Trottel geht am Samstag aus. Wir gehen am Montag, wer echt cool ist, geht am Montag aus.«
    Montag war kein guter Tag. Am Dienstag sollte er nach Mailand fliegen. Vielleicht könnte er den Termin auf Mittwoch verschieben. »Ist in Ordnung. Montag.«
    »Und, Conall?«, sagte sie leise.
    Er sah sie an, bereit für ihre Dankbarkeit.
    »Sie sind der Älteste, ungefähr sechzig Jahre älter als wir. Hauptsache, das macht Ihnen nichts aus.«

VOR DREI JAHREN
    Matt und Maeves Hochzeit fand in traditionellem Rahmen statt: weißer Rolls-Royce, Viergängemenü für einhundertfünfzig Gäste, die üblichen Auseinandersetzungen, welche Cousins einzuladen waren. Sie selbst waren auf eine riesige Hochzeitsfeier gar nicht so versessen, aber es war der Wunsch ihrer beider Eltern, so dass sie sich einverstanden erklärten, um des lieben Friedens willen.
    »Mir ist egal, wie, Hauptsache, wir tun es«, sagte Matt.
    »Ich gestehe, dass ich auf das ganze Theater verzichten könnte«, sagte Maeve. »Das mit den Fotografen und den Brautjungfern und so. Aber Mum und Dad …«
    »Ja.« Matt stimmte ihr zu. »Akzeptiere es. Reenee und Stevie Deegans einzige Tochter – damit bist du gemeint – kriegt eine riesige Hochzeit ausgerichtet, ob sie will oder nicht.«
    »Ich will es nicht«, sagte Maeve düster, doch dann hellte sich

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