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Der Himmel ueber Dem Boesen

Der Himmel ueber Dem Boesen

Titel: Der Himmel ueber Dem Boesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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das lohnt sich nicht mehr.»
    «Möchten Sie denn nicht die Wahrheit erfahren?»
    «Ich glaube nicht, dass das jetzt noch möglich ist. Vielleicht liegt manches davon auch jenseits dessen, was man mit dem Verstand erfassen kann.»
    «Sie meinen die Geister? Die tote Frau?»
    «Ich werde nicht weiter darüber sprechen. Es musste einmal ausgesprochen werden, das ist alles. Es hing über mir wie eine schwarze Wolke. Über der ganzen Familie, und es ist niemals darüber geredet worden. Ich dachte einfach, jetzt, wo er tot ist, sollte es jemand erfahren, der nicht zur Familie gehört. Einfach um es   … uns abzunehmen.»
    Merrily nickte. Es gab zahlreiche Ebenen des Exorzismus. Aber sie glaubte nicht mehr, dass dieser Fall jenseits dessen lag, was man mit dem Verstand erfassen konnte.
    Als sie auf der A 49 hinter Ross war, klingelte ihr Handy, und sie fuhr mit dem Volvo an den Straßenrand. Es war Bliss, und sie erklärte ihm, was sie wollte.

34   EH
    VERNEHMUNGSPROTOKOLL
     
    Vernommener: RODERICK LODGE
    Ort der Vernehmung: POLIZEIPRÄSIDIUM HEREFORD
    Beginn: 10   :   30 vormittags
    Ende: 11   :   23 vormittags
    Dauer: 53   Minuten
    Band-Nr.: HPP 3869/​1
    Vernehmende/​-r Beamte/​-r: DI BLISS, DS MUMFORD
    Weitere Anwesende: KEINE
     
    Merrily hatte Frannie Bliss am Telefon um den Mitschnitt der Vernehmung gebeten, aber er konnte nur eine Umschrift besorgen. Er kam am späten Nachmittag im Pfarrhaus an, in Freizeitjacke, Jeans und mit schrecklicher Laune.
    «Ich hoffe, das ist es wert. Das ist einer dieser Tage, die einfach nur
vorbei gehen
sollen.»
    «Koffein?»
    «Intravenös, wenn’s geht.» Er zog mit dem Fuß einen Stuhl unter dem Küchentisch hervor und ließ sich darauf fallen.
    «Ich habe bis jetzt nur den
Telegraph
gesehen», sagte sie.
    «Ich wünschte, es ginge mir genauso, verdammt.»
    Sie schenkte ihm Kaffee ein und setzte sich ihm gegenüber an den Tisch. Inzwischen trug sie Jeans und einen schwarzen Pullover mit weitem Rollkragen. «Ich dachte, Sie
wollten
, dass West ins Spiel kommt.»
    «Aber nicht auf
diese
Art.» Er verdrehte die Augen. «Erst wenn ich Beweise gehabt hätte. Erst wenn ich hätte sagen können: Grabt mal hier an der Stelle, Jungs. Und dann hätten wir da auch was finden müssen. Ich habe mich damit einverstanden erklärt, die Sache zurückzuhalten, damit wir keine Panik unter Eltern oder Ehemännern verursachen   …»
    Folgendes war passiert: Bliss hatte Andy Mumford gebeten, die Ohren aufzuhalten, und einer von Andy Mumfords Kontaktleuten in Much Marcle, dem Geburtsort Fred Wests, hatte ihm erzählt, dass Roddy Lodge dort vor ein paar Monaten mit einer Frau gesehen worden war, auf die Lynseys Beschreibung passte. Nach Dienstschluss hatte Mumford selbst dort mit Leuten gesprochen, um herauszufinden, ob an Bliss’ Idee etwas dran war, dass nämlich Lodge seine Leichen in derselben Gegend hatte verschwinden lassen wie Fred West – als eine Art Huldigung an ihn. Und dann war einer der Typen, mit denen Mumford im Pub geredet hatte, zur Presse gegangen.
    «Der hat früher mal ein bisschen Geld für ein paar Hintergrundinformationen über die Wests eingesackt – in so schwierigen Zeiten wie heute werden die Bauern ja ermutigt, sich möglichst breit aufzustellen. Na ja, ich konnte Andy nicht die Zeche für diese Sache zahlen lassen. Musste Fleming anrufen und ihm sagen, dass ich das angeleiert hatte.»
    «Sehr ehrenhaft von Ihnen.»
    «Jep.»
    «Und wie hat Fleming reagiert?»
    «Das weiß ich nicht. Ich habe übers Handy angerufen, und die Verbindung war unheimlich schlecht, verstehen Sie?»
    «Also sind Sie unterbrochen worden.»
    «Hab nur das Unvermeidliche ein bisschen hinausgeschoben. Ich bin so oder so fällig.» Bliss tippte auf das Vernehmungsprotokoll. «Worum geht’s dabei?»
    Sie stand auf und brachte die Lampe vom Fenstersims an den Tisch. «Das wird Ihnen vermutlich nicht gefallen.»
    «Was Sie nicht sagen.»
    «Erinnern Sie sich, dass Sie mich mal gefragt haben, ob es bei dieser Geschichte einen übersinnlichen Aspekt geben könnte?»
    «Ich weiß, dass West behauptet hat, er stünde in Kontakt mit einer Sekte, die schwarze Magie betreibt und sie mit Jungfrauen versorgt. Dieser Aussage wurde nachgegangen. Normalerweise wird so ein Unsinn nicht ernst genommen, aber diesem Kerl war wirklich nichts zu abartig. Und verglichen damit, was Fred den Frauen zum Teil so angetan hat, ist schwarze Magie ein Gurkensandwich beim Tee auf der Terrasse.»
    «Da wäre ich

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