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Der Kampf der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Kampf der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Kampf der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. West
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dicht an ihrem. Zervanas Erregung drohte ihr den Verstand zu rauben. Die langen, bleichen Finger des Erinya fuhren ihre Arme hinab, und eine Woge der Lust brach über sie herein.
    »Noch nicht, mein treuer Yorak. Erst wenn wir die Nordlande erobert haben«, hauchte sie ihm ins Ohr.
    Doch diesmal zog Yorak sie an sich. Er nahm ihr den Kopf des toten Hanafehl ab und schleuderte ihn achtlos in den Raum.
    »Wollt Ihr mir nicht diese eine Nacht schenken, Zervana? Ist nicht die Zügellosigkeit der Erinyen der geliebte Gegenspieler ihrer Disziplin?«
    Zervana wusste nicht, ob sie Yorak wegen dieser Unverschämtheit, einfach die Initiative zu ergreifen, mit ihrer Peitsche zurechtweisen oder sich ihm doch hingeben sollte. Ihr Verlangen wuchs mit jeder seiner Berührungen, und ihr war, als stünde ihr Schoß in Flammen.
    Dennoch blieb ein Funke ihres unbeugsamen Herrscherwillens, der sie zögern ließ. Zudem glaubte sie, einen Hauch von Spott in seiner Stimme gehört zu haben. Sie fasste Yorak in sein dunkles Haar, krallte sich fest und sah ihm prüfend in die Augen.
    »Willst du etwa mein Blut mit dem deinen verbinden, damit deine Nachkommen über die Länder herrschen?«, fragte sie und strich mit der anderen Hand über Yoraks Männlichkeit. »Oder bereitet es dir Lust, meine Wut zu entfachen?«
    Doch statt einer Erklärung ruckte Yoraks Kopf nach vorne, und er küsste sie auf den Mund, wild und leidenschaftlich. Zervana hatte das Gefühl, zerbersten zu müssen, als sich Yoraks Lippen von ihren lösten.
    »Wenn Ihr meine Nachkommenschaft fürchtet, so könnte eine Eurer Heilkundigen ein Gift mischen, das meinen Samen in Eurem Schoß vernichtet, ist es nicht so? Wir Erinyen sind doch unschlagbar, wenn es darum geht, Leben auszulöschen.«
    Solche Gifte gab es in der Tat, doch waren sie nicht ganz ungefährlich. Zervana blickte in Yoraks funkelnde Augen. Etwas in seiner Stimme war seltsam provokativ. Doch gerade dieses Spiel reizte sie.
    »In der Tat«, pflichtete sie ihm bei, »doch nicht nur darin habe ich es zur Meisterschaft gebracht.«
    Zervana löste den Gürtel um ihren Umhang und legte ihn auf einen Felsvorsprung. Dabei glitt ihr Blick über Yoraks Körper. Die unzähligen Löcher und Risse in seinem Umhang offenbarten im Schein der Flammen genug von seinem muskulösen, wundervoll bleichen Körper; was verdeckt wurde, enthüllte ihre Fantasie. Zervana kochte das Blut in den Adern. Sie drehte Yorak den Rücken zu, besah noch einmal Hanafehls Kopf, der nun neben dem Feuer lag, und streifte dann betont langsam ihren Umhang von den mageren Schultern und entledigte sich ihrer Hose. Sollte Yorak ihren Brustschutz, gegerbt aus Menschen-und Ghul-Haut, doch selbst lösen – das einzige Kleidungsstück, was eine Erinya sonst noch unter ihrem Umhang zu tragen pflegte. Sie wollte ihn auf die Folter spannen, bis auch er vor Lust zerbarst und sie im Rausch übereinander herfielen. Doch dann hielt sie es selbst nicht mehr aus, wollte nicht warten, bis sie seine kühlen Finger auf ihrer brennenden Haut spürte und löste auch dieses Kleidungsstück. Nur ihre Stiefel behielt sie an. Mit einem aufreizenden Lächeln drehte sie sich um. Doch dieses erstarrte, als sie Yorak sah. Seine Augen, so kalt wie gefrorene Bergseen, bohrten sich in ihre, ihren nackten Körper strafte er mit Missachtung. Noch immer war er vollständig bekleidet – und er zog seine Geißel.
    »Was soll das?« Wut keimte in Zervana auf.
    »Ihr wolltet wissen, was die Intarsien auf meiner Waffe bedeuten«, erklärte er. »Und ich versprach, Euch dies an jenem Tag zu enthüllen, da die Feuer unserer Leidenschaft auflodern.«
    Zervana wollte etwas erwidern, doch da legten sich Yoraks Hände um den Geißelgriff. Eine kurze Drehung, ein schneller Ruck – und er zog eine lange Klinge hervor. Zervana traute ihren Augen kaum. Der Griff war in Wahrheit das Heft eines schlanken Kurzschwertes, dessen Klinge im Inneren des Peitschenstiels verborgen gewesen war. Die Waffe war nunmehr ein Kurzschwert mit zwei Klingen.
    So faszinierend und ungewöhnlich Zervana dies auch fand, was wollte Yorak damit bezwecken? Ihr noch vor dem Akt sein Vertrauen beweisen, indem er sie in sein kleines Waffengeheimnis einweihte? Dennoch fröstelte sie plötzlich in der kühlen Höhlenluft, und sie warf sich wieder ihren Umhang über. Dann bückte sie sich, ihre Hand wanderte langsam zu dem Gürtel, an dem Fackel und Geißel hingen.
    Doch da schnellte Yoraks Arm nach vorn, und mit seiner

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