Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Kampf der Halblinge: Roman (German Edition)

Der Kampf der Halblinge: Roman (German Edition)

Titel: Der Kampf der Halblinge: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.S. West
Vom Netzwerk:
beruhigen. »Der Schnapsgeruch macht sie erst so richtig wild.«
    »Wilde Terrorbienen«, sagte Jorim lachend, »genau das, was wir brauchen.«
    Auch Pim lachte auf, und damit löste sich die angespannte Stimmung.
    Elgo füllte nun die anderen Flaschen auf die gleiche Weise mit Bienen. Obwohl währenddessen ein paar der Bienen entkamen und ihre Stachel in den einen oder anderen Halbling versenkten, ließen sich diese nicht beirren, so aufgeregt waren sie. Zudem hatte der Schnaps ganz offensichtlich auch eine positive Wirkung auf ihr Schmerzempfinden.
    Als Elgo die letzte Flasche verkorkt hatte, richtete er sich auf und sah die anderen Halblinge an. »Seid ihr bereit?«, fragte er.
    »Von mir aus kann es losgehen«, erwiderte Jorim und blickte auffordernd in die Runde. Alle nickten, lediglich Ambrin zögerte.
    »Ambrin!« Fundil packte einen Pickel und drückte ihn dem Halbling in die Hand. »Pack den auf den Karren. Wer weiß, wozu wir die Dinger noch brauchen.« Die Art, wie Fundil dies sagte, duldete keinen Widerspruch, und tatsächlich kam Ambrin seiner Aufforderung nach. Eine andere Wahl hatte er ohnehin nicht. Fundil warf noch weitere Pickel auf die Wagen, dann holte er tief Luft. »So, lasst uns den Drachen des Lebens besteigen, auch wenn es vielleicht unser letzter Ritt sein wird.«
    »Frei sein werden wir in jedem Fall«, entgegnete Nespur und seine Worte hatten etwas Endgültiges, etwas Bedrohliches. Jorim schluckte schwer, sein Mund wurde auf einmal trocken und sein Herz begann heftig zu schlagen, fast so, als wollte es ihm aus der Brust springen.
    Schließlich schlichen die Halblinge los und führten die beiden Ponys mit den zwei Karren so leise wie möglich den Gang entlang, um sich der Zeremonienhalle zu nähern. Auch wenn die anderen Halblinge versichert hatten, es gäbe nur einen Weg hinaus, so hatte Nespur es sich nicht nehmen lassen, ihre Umgebung selbst zu inspizieren, um die Lage zu erkunden. Doch die Gefangenen sollten recht behalten: Der Stollen, der durch die Zeremonienhalle führte, war für sie der einzige Weg nach draußen.
    Als sie die Halle erreichten, hob Nespur, der mit Jorim den ersten Wagen führte, die Hand und ließ die Wagen anhalten.
    Er und Jorim huschten die letzten Schritte an den Wänden entlang und spähten hinein. Trotz der Wirkung des Schnapses wurde ihnen ganz mulmig: In der Mitte der Höhle, direkt vor der steinernen Brücke, die auf die kleine Insel inmitten des Lavasees führte, befanden sich etwa zwanzig Erinyen. Sofort fiel Jorim auf, dass sie allesamt nackt waren, und nicht zuletzt wegen der demütig gesenkten Köpfe nahm er an, dass sie darauf warteten, den besagten Feuerbund zu schließen. Ihre Fackeln hoch erhoben, bildeten mindestens noch einmal so viele Erinyen einen Kreis um den See. Heißer Dampf stieg dort empor und schimmerte rötlich im Widerschein glimmender Fackeln.
    Jorim schluckte schwer, und Nespur sprach aus, was ihm soeben durch den Kopf ging.
    »Wir werden mehr brauchen als nur Glück, um den heutigen Tag heil zu überstehen.« Diese Worte brannten sich wie eine düstere Prophezeiung in Jorims Geist ein – Worte, die er sein ganzes Leben lang nicht mehr vergessen sollte.
    Die beiden kehrten zurück zu den anderen und stellten sich neben die Wagen.
    »Die Zeremonie hat bereits begonnen«, flüsterte Nespur. »Ich schlage vor, wir teilen uns so auf, dass jeder Wagen von vier Halblingen geführt wird. Wir schleichen so leise wie möglich durch die Halle und gehen dabei am besten hinter den Säulen dicht an der Wand entlang. Das Licht ihrer Fackeln erhellt diesen Bereich glücklicherweise nur sehr spärlich.«
    »Einverstanden«, entgegnete Fundil. »Falls wir entdeckt werden, haben wir nur eine Chance, an den Biestern vorbeizukommen. Wir springen auf die Wagen, und dann liegt es an den Pferdchen, uns so schnell wie möglich hier herauszubringen.«
    Zusammen mit Pim gesellte sich Fundil an die Seite von Nespur und Jorim, die den ersten Karren führen würden, und klopfte mit seiner kräftigen Hand den Hals des Ponys. Neben dem zweiten Wagen warteten Elgo, Ambrin, Talegrin und Rimen, der sich hektisch die rechte Wange kratzte, auf das Zeichen zum Aufbruch.
    »Das macht er immer, wenn er aufgeregt ist«, klärte Pim die anderen auf. »Seine Narbe juckt dann ganz heftig.«
    »Bereit?«, fragte Nespur nur, ohne auf Pims Bemerkung einzugehen. Sein Blick wanderte prüfend über die Gefährten. Die Halblinge nickten, atmeten einmal tief durch, dann setzten sie

Weitere Kostenlose Bücher