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Der Katalysator

Der Katalysator

Titel: Der Katalysator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles L. Harness
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kom­mer­zi­el­le Hoch­druck­an­la­ge emp­foh­len ha­be, ziem­lich na­he, aber wir ha­ben im­mer noch ein paar Tricks, auf die selbst die­ses We­sen hier noch nicht ge­kom­men ist.“
    Paul wand­te sich wie­der dem Bild­schirm zu. „Hast du ein 3D von Dr. Pe­ter Lind­strom?“
    Das lä­cheln­de Ge­sicht ei­nes Man­nes in den Sech­zi­gern schweb­te auf das Vi­si. Es war ein far­bi­ges Ho­lo. „Hal­lo. Pe­ter Lind­strom hier.“ Die Au­gen fun­kel­ten, der Mund kräu­sel­te sich, und man sah ei­ne Rei­he gleich­mä­ßi­ger, wohl­ge­pfleg­ter Zäh­ne. „Kann ich Ih­nen hel­fen?“
    „Das ha­ben Sie schon ge­tan“, sag­te Paul. „Und vie­len Dank.“
    „Gern ge­sche­hen“, ant­wor­te­te das Ge­sicht. „Ich hof­fe, ich ha­be Ih­nen nüt­zen kön­nen.“
    Paul schal­te­te ab.
    „Ein at­mo­sphä­ri­sches Tria­lin-Ver­fah­ren – mit dem Fünf­fa­chen des Er­tra­ges Ih­rer ge­gen­wär­ti­gen Hoch­druck­pro­duk­ti­on?“ Paul schüt­tel­te den Kopf.
    „Ich weiß es nicht, Paul. Ich glau­be, es ist mach­bar. Mei­ne Mit­ar­bei­ter glau­ben es eben­falls. Und jetzt er­hal­ten wir vom Com­pu­ter die Be­stä­ti­gung. Wir müs­sen ei­ne an­de­re Kie­sel­säu­re fin­den, und wir müs­sen sie ak­ti­vie­ren. In­ter­essant. Vier­zig Lind­strom-Abon­nen­ten wis­sen dar­über eben­so­gut Be­scheid wie wir. Und sie wis­sen es schon län­ger. Und trotz­dem ist noch nie­mand auf die rich­ti­ge Kom­bi­na­ti­on ge­kom­men. Wenn es ih­nen glückt, ist Kuss­mans Tria­lin-Fa­brik über Nacht wert­los. Und man wird die rich­ti­ge Kom­bi­na­ti­on fin­den. Die Fra­ge ist nur: Wer be­kommt das Pa­tent?“

 
8
Symposion
     
     
     
    Die Ver­samm­lung be­gann ganz form­los, wie die An­fang­stak­te von Don­na­tors Song. Sie fand in Se­ra­nes Haus statt. Die meis­ten sei­ner Mit­ar­bei­ter wa­ren da und auch ein paar „Au­ßen­sei­ter“ wie Paul. Sie al­le wa­ren ge­kom­men, weil sie das furcht­ba­re Ge­fühl hat­ten, daß an die­sem Abend aus New York die Nach­richt von Kuss­mans Be­för­de­rung kom­men wür­de. Schon die gan­ze Wo­che über hat­ten Ge­rüch­te kur­siert, daß die­ser Abend, die­ser Frei­tag, der Tag der Ent­schei­dung sein wür­de.
    Die Wän­de von Se­ra­nes Wohn­zim­mer be­stan­den zum großen Teil aus Lu­mi­nex, und an die­sem Abend – Paul be­merk­te es, kaum, daß Ales­sa ihm den Man­tel ab­ge­nom­men hat­te – zeig­ten sie ein vol­les Or­che­s­ter, das die ge­dämpf­ten Klän­ge der An­fangs­sze­nen von Song spiel­te: Der Äl­tes­ten­rat war da­bei, den bes­ten, be­gab­tes­ten jun­gen Mann des Dor­fes aus­zu­wäh­len. Den Jüng­ling, den man schließ­lich er­wähl­te, wür­de man er­schla­gen, und er wür­de zum Pro­phe­ten wer­den; sein Op­fer aber wür­de der Ge­mein­schaft neu­es Le­ben und Wohl­stand ver­lei­hen. Die­se Or­che­s­ter­mu­sik, dach­te Paul, konn­te hier sehr leicht zu ei­nem iro­ni­schen a pro­pos wer­den. Er frag­te sich, ob Se­ra­ne das Stück wohl mit Vor­be­dacht aus­ge­wählt ha­ben moch­te.
    Vin­cent Vi­tu­ra­te, der Fa­ser-Chef, de­bat­tier­te mit Car­ter Scott, dem Po­ly­mer-An­walt. Paul trat zu ih­nen, ge­folgt von Marg­gold.
    „Na“, sag­te Scott ge­ra­de, „ir­gend­ei­nen müs­sen wir ha­ben.“
    „Wirk­lich?“ ent­geg­ne­te Vi­tu­ra­te. „Selbst wenn es die­se Arsch­gei­ge ist? Ah, Sie mö­gen viel­leicht den­ken, daß das Küß­chen nicht durch und durch ein Ba­stard sein kann. Sie mö­gen den­ken, daß er auch ge­win­nen­de Ei­gen­schaf­ten ha­ben muß, die zum Vor­schein kom­men, wenn man ihn erst ken­nen­ge­lernt hat. Aber sol­che Spe­ku­la­tio­nen ent­beh­ren der Fü­ße, mei­ne Her­ren: Sie wer­den Sie nir­gend­wo­hin füh­ren. Un­ter die­sem schlei­mi­gen Äu­ße­ren schlägt ein Herz aus Eis. Es schlägt un­end­lich lang­sam und bei ei­ner Tem­pe­ra­tur na­he dem ab­so­lu­ten Null­punkt.“
    Paul ver­folg­te das trä­ge, stän­dig va­ri­ier­te Krei­sen des Ho­lo-Gold­fischs in dem Ho­lo-Aqua­ri­um, das ei­ne na­he­ge­le­ge­ne Ecke er­leuch­te­te. Er lä­chel­te vol­ler Un­be­ha­gen, weil er nicht wuß­te, wie er den Fa­ser­ex­per­ten ein­schät­zen

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