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Der Katalysator

Der Katalysator

Titel: Der Katalysator Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles L. Harness
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Rea­list. Er wuß­te, daß sie ein­zig zu dem Zweck exis­tier­te, die Gif­tig­keit neu­er Che­mi­ka­li­en zu er­pro­ben. Er selbst ver­ab­reich­te ihr die Sprit­zen oder Ta­blet­ten, die je­weils zu tes­ten wa­ren.
    Zu An­fang war ihm dies nicht all­zu schwer­ge­fal­len. Sie war ein ganz ge­wöhn­li­ches La­b­or­tier ge­we­sen. Aber das hat­te sich rasch ge­än­dert. Sie be­gann ei­ne ei­ge­ne Per­sön­lich­keit zu ent­wi­ckeln. Sie wur­de über al­le Ma­ßen zu­trau­lich. Of­fen­sicht­lich war sie au­ßer sich vor Freu­de, wenn er kam, um sie zu füt­tern, und wenn er ging, wein­te sie wie ein klei­nes Kind. Dr. Mu­ker­jee wuß­te, daß kei­ne der Dro­gen, die an ihr ge­tes­tet wur­den, ihr Scha­den zu­fü­gen soll­te. Je­de war zu­vor an Rat­ten und Hun­den er­probt wor­den. Er sah auch ein, daß es bes­ser war, wenn un­an­ge­neh­me Ei­gen­schaf­ten ei­ner neu­en Che­mi­ka­lie an Li­lith zu­ta­ge trä­ten, als daß es spä­ter bei Men­schen zu schreck­li­chen Über­ra­schun­gen käme. Den­noch er­füll­te es ihn mit Un­be­ha­gen.
    Des­halb war er be­sorgt und in ge­wis­ser Hin­sicht auch er­leich­tert, als er fest­stell­te, daß Li­liths ge­gen­wär­ti­ge Pe­ri­ode nicht auf­hö­ren woll­te. Sie dau­er­te be­reits seit Ta­gen an. Das be­deu­te­te, daß der Dro­gen-Misch­masch, den sie er­hal­ten hat­te, ih­re Fort­pflan­zungs­or­ga­ne an­ge­grif­fen hat­te. Er wür­de ihr einen oder auch bei­de Ei­er­stö­cke her­aus­neh­men müs­sen. Da­mit könn­te Li­lith sich aus dem Dro­gen­test­ge­schäft zu­rück­zie­hen. Er wür­de da­für sor­gen, daß sie ein si­che­res Ru­he­plätz­chen in ei­nem New Yor­ker Zoo fand. Dort wür­de sie vor­aus­sicht­lich we­nigs­tens ein län­ge­res, wenn­gleich kin­der­lo­ses (be­dau­er­lich, aber die Wis­sen­schaft hat­te ih­ren Preis) Le­ben füh­ren kön­nen.
    Und jetzt, da er über sei­nen nächs­ten Zug auf dem Schach­brett nach­dach­te, trat die­ser Rechts­an­walt (aus­ge­rech­net der An­walt) mit ei­nem Pro­jekt an ihn her­an. Mit ei­nem Pro­jekt, das mög­li­cher­wei­se einen von Li­liths Ei­er­stö­cken be­tref­fen könn­te. So et­was konn­te kein Zu­fall sein. Vis­h­nu wach­te über sie. Es war Vis­h­nu, der hier sprach. Er wür­de zu­hö­ren.
    Als Paul sei­nen Vor­schlag vor­ge­tra­gen hat­te, schob Mu­ker­jee das Schach­brett bei­sei­te und kam di­rekt zur Sa­che. Er er­klär­te Paul ge­nau, was man be­nö­ti­gen wür­de.
    „Sper­ma?“ sag­te Paul nach­denk­lich. „Wir könn­ten wel­ches über die Sa­men­bank der Ge­ne­tik­be­hör­de be­kom­men.“
    Mu­ker­jee run­zel­te die Stirn. „Das be­zweifle ich. Wir müß­ten al­le mög­li­chen For­mu­la­re aus­fül­len, wir brauch­ten die schrift­li­che Zu­stim­mung der zu­künf­ti­gen Mut­ter und so wei­ter. Zu­dem ist Ho­mo sa­pi­ens mög­li­cher­wei­se für Hy­lo­ba­tes agi­lis zu hoch ent­wi­ckelt, so daß ei­ne Kreu­zung nicht ge­lingt.“
    „Ich ver­ste­he. Wir brau­chen al­so et­was Sub­hu­ma­nes.“
    „Ich den­ke schon.“
    Paul hat­te einen plötz­li­chen Ein­fall. „Über­las­sen Sie das mir.“
     
     
    Am glei­chen Nach­mit­tag rief Paul bei Shei­la im Pa­tent­amt an. Es dau­er­te ein paar Mi­nu­ten, bis er ihr er­klärt hat­te, was er vor­hat­te.
    „Mit Fred­die?“ frag­te sie ver­wun­dert. „Aber wes­halb, Paul?“
    „Es hat mit ei­nem sehr wich­ti­gen wis­sen­schaft­li­chen Ex­pe­ri­ment zu tun. Wenn es funk­tio­niert, ret­tet es viel­leicht Mil­lio­nen von Men­schen­le­ben.“
    „Aber ich ha­be ihn seit Mo­na­ten nicht mehr ge­se­hen – nicht, seit Uriah … Was soll er denn den­ken?“
    „Er wird den­ken, daß du ihn se­hen willst, sonst nichts. Sag ihm, du seist über’s Wo­chen­en­de in New York. Ich über­neh­me dei­ne Aus­la­gen.“
    „Dar­um geht es nicht … Weißt du, ich wür­de ihn wirk­lich gern wie­der­se­hen, auch wenn er ein Ham­pel­mann ist. Aber wie soll ich ihm er­klä­ren … äh … was du willst?“
    „Das Prä­ser­va­tiv? Sag ihm ein­fach, du hät­test ver­ges­sen, die Pil­le zu neh­men.“
    „Na­ja …“
    „Und da­nach ver­giß das Re­zept nicht. Du mußt das Gly­ze­rin und

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