Der Katzenelf (German Edition)
hier in diesem Gebiet wäre für diese Leute sehr heilsam! Bei uns könnten sie wieder Ruhe, Zufriedenheit und Glück und vor allem zu sich selbst finden!
Ein früher Sommermorgen auf einer blühenden und noch vom Morgentau feuchten Bergwiese heilt die Seele schneller als viele mit Schmerzen in den Muskeln getretene Kilometer auf einer Bikerroute, für die Hunderte kleine Bäume und Pflanzen vernichtet wurden! Doch wann werden diese Verbohrten in dieser schnelllebigen Zeit dies erkennen und vor allem auch danach handeln? Wahrscheinlich erst dann, wenn es zu spät ist und diese Landschaft sich unvorteilhaft verändert hat! Doch glaube mir, Isa, die Natur wird sich rächen, sie bleibt am Ende die Siegerin, auch wenn es oft viele Jahre dauert bis sie zurückschlägt!“
Und Isa die aufstand, da der kleine Zug an ihrer Station hielt, erinnerte sich schweren Herzens an ihre neue Verantwortung und dachte bedrückt: „Ein bisschen Geld genügt – hat man zu viel davon verliert man seine Freiheit!“
Sie schloss das Gartentor hinter sich und starrte zu ihrem See hinüber, dessen leicht kräuselnde Wellen in der untergehenden Sonne wie flüssiger Moosachat glänzten. Mit jeder Faser ihres Körpers spürte sie ihre große Liebe zu dieser Gegend und innig fühlte sie, wie auch alles um sie herum sie wiederliebte und in einen gemeinsamen Kreislauf einband. Das Haus, dessen blanke Fensterscheiben ihr einladend zu blitzten, die große Eiche, die ihr freundlich die Äste entgegenreckte, die Wiesen und Gartenblumen, deren farbenprächtige Blüten sie leuchtend willkommen hießen. Sogar das alte Holztor, so schien ihr, knarrte zärtlicher als sonst zur Begrüßung. Und als sie so auf ihr Heim zulief, schlich sich noch ein Gefühl in ihr Inneres: Große Angst, dass dieses kleine Paradies eines Tages zerstört werden könnte!
Im Seeopal-Palast hatten sich Sonnas, Thyra, Mondiana und Zafer vor dem großen Saphir versammelt und Isa beobachtet, wie sie auf ihren See starrte und anscheinend schweren Gedanken nachhing. Mondiana seufzte und meinte: „Die arme Menschenfrau wird es jetzt nicht leicht haben. Sie wird von Rubina und ihren Helfern gedrängt, genötigt und vielleicht sogar verletzt, sie werden versuchen sie irgendwie zu zwingen ihnen ihren Besitz zu überlassen!“
Sie wandte sich an Sonnas, der ihre innere Unruhe spürte und schützend den Arm um die schmalen Schultern seiner Tochter legte. „Natürlich werden unsere Feinde nicht tatenlos zusehen, wie eine junge und etwas unbedarfte Frau ihre Pläne zerstört“, meinte er. „Aber sieh mal, es müssen außer dem Rubin meiner missratenen Tochter nur mehr der Feueropal von Fuma und Wyomes Blutstein gefunden und zurück gebracht werden! Denn Somiris Saphir befindet sich ja auf dem Goldreif auf dem auch der Stern des Schicksals ist, dieser unheimliche Diamant. Ironischerweise sind es die zwei einzigen Steine, die sich von Anfang an in Sicherheit befanden, nämlich bei Faniris, dem Baumelf! Ach ja fast hätte ich den Aventurin von Sophus vergessen. Aber der liegt sicher unter den Wurzeln der Eiche bei Isas Haus!
Doch dieser Stern des Schicksals von dem ich mir manchmal wünsche, er wäre für immer in der Felsenschatzkammer von Pagiel geblieben und der alte Menschenkönig hätte dir nicht diesen zwiespältigen Schatz überantwortet, ist sicherlich kein Glücksstein, sondern ein gefährliches Objekt der Begierde von Wesen, die die dunkle Seite des Lebens bevorzugen und nur die absolute Macht anbeten! Ein Unheilbringer, versehen mit einem gefährlichen und gewaltigen Zauber, der nur seinem momentanen Besitzer dient und damit eine bedrohliche Versuchung für alle gewissenlosen Wesen, die sich in diesem Universum herumtreiben!“ Darauf warf Mondiana ein: „Das Unglück unseres Volkes hat nicht mit diesem Stein begonnen, sondern mit Rubinas Wechsel auf die dunkle Seite der Macht!
Denn ich glaube, dass meine Schwester, die einst unter dem Einfluss dieser schwarzen Hexe Kalka stand und aus Neid, Eifersucht, Gier und übergroßem Machthunger eben ihren Geburtsstein damals zum ersten Mal missbraucht hat, erst zu diesem Zeitpunkt seine große Zauberkraft wirklich erkannte. Nun würde sie den Elfenstein wieder und wieder für ihre dunklen Ziele benutzen, wenn sie dazu fähig wäre!
Sie wird versuchen uns alle zu vernichten und kein Preis ist ihr zu hoch um als alleinige Herrscherin das Verborgene Reich und seine angeschlossenen Provinzen zu regieren, grausam und unbarmherzig wird
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