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Der Kollapsar

Der Kollapsar

Titel: Der Kollapsar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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wie sie nur ein erfahrener Dschungelkenner sehen konnte. Ab trottete hinter ihnen her. Ihn berührte all die Aufregung anscheinend nicht.
    Der Lärm der Otoiden, die neben ihnen zwischen den Bäumen einherrannten, wurde lauter. Das Feuer aus der schweren Strahlwaffe brannte zwar gnadenlos jeden Eingeborenen nieder, der sich zu dicht heranwagte, aber Flinx schien es, als schlösse sich der Ring um sie immer enger.
    Der Ausdruck im Gesicht des Hünen war nicht dazu angetan, Flinx' Sorge zu beheben. Der Schweiß rann ihm in Bächen über den mächtigen Brustkasten, und sein Atem ging in langen mühsamen Zügen. Auch seine Kräfte schienen Grenzen zu haben. Das Gewicht der Waffe begann sich bemerkbar zu machen. Sie war nicht dafür konstruiert, daß man sie als Handwaffe einsetzte, geschweige denn, daß man sie im Laufen trug und abfeuerte.
    »Ich kenne dich nicht, Jungchen«, sagte er und versuchte durch Blinzeln den Schweiß loszuwerden, der ihm in die Augen rann. »Es ist durchaus möglich, daß die uns noch den Weg abschneiden.«
    Sie rannten weiter, bis Flinx Herz wie ein Hammer in seiner Brust schlug und seine Lungen protestierend ächzten. Der vorher so leichte Pocomchi schien inzwischen aus massivem Blei zu bestehen.
    Und dann, gerade, als er glaubte, keinen weiteren Schritt mehr tun zu können, hörte er, wie ihr mächtiger Begleiter einen Ruf ausstieß. Flinx wischte sich den Schweiß und ein paar feuchte Haarsträhnen aus den Augen und bildete sich ein, er könne vor sich ein dunkles Rechteck ausmachen. Das uralte Portal erhob sich gute vier Meter und war etwa zwei Meter breit. Es bildete den Zugang zu einem von Lianen umsponnenen Tempel aus schimmerndem grünen Gestein. Der Tempel war von den übrigen Bauten isoliert, und seine Farbe schien dem ihn umgebenden Wald angeglichen.
    Das Gebäude war, verglichen mit vielen imposanten Bauwerken, die Flinx in Mimmisompo gesehen hatte, niedrig - höchstens zwei Stockwerke über der Erde, flach und oben von den Wurzeln der Dschungelgewächse angegriffen.
    Er musterte ihr Ziel mißtrauisch. »Da hinein? Aber der ist klein und bietet kaum Schutz. Können die Otoiden nicht...?«
    »Du kannst ja versuchen, zu deinem Skimmer zurückzulaufen«, schlug ihr Retter freundlich vor.
    Als sie erschöpft auf den Eingang zutaumelten, ging wieder ein Hagel von Pfeilen auf sie nieder. Einer zischte so dicht an Flinx vorbei, daß er ihm das Hemd unter dem linken Arm aufschlitzte. Er blickte an sich hinunter und sah, daß die Spitze ihm die Haut aufgerissen hatte und er leicht blutete.
    Unmittelbar vor ihnen duckten sich ein paar Eingeborenengestalten ins hohe Gras. Smaragdfarbene Augen funkelten sie böse an.
    »Das hat keinen Sinn«, keuchte Flinx erschöpft. »Jetzt sind sie schon vor uns.«
    »Wie viele?« fragte der Große, duckte sich neben Flinx nieder und ließ seine Waffe kreisen.
    »Ich weiß nicht, ich weiß nicht«, keuchte Flinx und überlegte, ob er es wohl schaffen würde, mit Pocomchis Gewicht auf dem Rücken wieder aufzustehen. Neben ihm imitierte Ab seine Körperhaltung und trillerte einen hoffnungsvollen Reim. Aber das war nicht dazu angetan, Flinx aufzumuntern.
    »Die kleinen Teufel wissen, wie man kämpft und wie man sich versteckt. Wenn die es je schaffen, sich richtig zu organisieren, dann werden sie die Prospektoren und die Wissenschaftler von Alaspin davonjagen.«
    Flinx warf ihm einen besorgten Blick zu.
    »Wir müssen es riskieren, Junge«, entschied der Große.
    »Riskieren, klistieren, tirilieren«, pflichtete Ab ihm erregt bei.
    »Wir können nicht hierbleiben und wir können nicht umkehren.« Er schickte sich an, aufzustehen. »Ich gehe als erster. Damit bekommst du etwas Zeit... und Deckung, wenn du hinter mir bleiben kannst. Wenn es uns nur gelingt... «
    Vor ihnen waren plötzlich klatschende Geräusche zu hören. Ein paar faustgroße Kugeln aus rotem Feuer erschienen in dem finsteren Tempeleingang.
    Flinx blickte nach oben und bildete sich ein, er könne eine Gestalt erkennen, die sich hinter dem grünen Gemäuer bewegte. Sie feuerte eine Waffe ab, welche die Energiekugeln produzierte.
    Und wo so ein Ball auftraf, gab es eine kleine Explosion. Flammen schossen himmelwärts, um gleich darauf zu verschwinden und eine mannsgroße Säule aus hellbraunem Rauch zu hinterlassen. Die Otoiden, die ihnen den Zugang zum Tempel versperrt hatten, rannten davon - diejenigen, die dazu noch imstande waren. Rote Kugeln verfolgten sie.
    »Das muß Isili sein«,

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