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Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition)

Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Jacobi
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Dora erstaunlich tief und gut geschlafen. Und war mit der Erkenntnis erwacht, dass sie noch schärferes Geschütz auffahren musste, um Thilo endlich dorthin zu bringen, wo sie ihn haben wollte. Sie brauchte noch mehr blaue Kleider, noch erotischere Dessous, noch verführerischere Ideen. Am schwierigsten schien es allerdings zu sein, überhaupt eine Gelegenheit zu finden, Thilo mit all dem zu begeistern. Aber das würde ihr auch noch gelingen.
    Energisch rückte sie die Sektflasche in die Mitte des Tisches und wischte sich dann die kleinen Wassertröpfchen von den Händen. »Das ist zur Inspiration für uns beide.«
    »Ich weiß nicht, ob Alkohol bei der Arbeit hilfreich ist.« Xenia schüttelte abwehrend den Kopf. Sie war nicht die Person, die locker an eine Sache heranging. Die Kleider, die sie entwarf, deuteten aber darauf hin, dass sich hinter ihrer beherrschten Fassade eine lebendige, spontane Frau versteckte, die sich aus irgendeinem Grund nicht hervortraute.
    »Sei nicht so spießig«, befahl Dora. »Sekt beflügelt die Fantasie. Hol uns Gläser, und dann wirst du sehen, was für wunderbare Ideen wir gemeinsam entwickeln.«
    Fünf Minuten später standen zwei altmodische Sektkelche, die Xenia aus den Tiefen des Küchenschranks gekramt hatte, auf dem großen Zeichentisch. Der Sekt war immer noch so kalt, dass die Gläser sofort beschlugen.
    »Auf wirklich verführerische Kleider!« Dora hob ihr Glas und stieß mit Xenia an, die dann vorsichtig an dem prickelnden Getränk nippte.
    »Hör zu!« Nachdem sie selber einen großen Schluck genommen hatte, beugte sich Dora tatendurstig über den Tisch und tippte mit dem Zeigefinger auf Xenias Skizzenblock. »Es geht darum, dass ich vor zwei Jahren die Liebe meines Lebens getroffen habe. Ich weiß, das klingt kitschig, aber es ist nun einmal so. Ich will mit diesem Mann leben und mit ihm alt werden. Das Dumme ist nur, dass er mit einer anderen Frau verheiratet ist und es irgendwie nicht schafft, sich von ihr zu trennen.«
    »Vielleicht … Immerhin ist es möglich, dass er eigentlich seine Frau liebt und nur ein bisschen Abwechslung …« Xenia schaute Dora so unglücklich an, als sei es ihre Schuld, dass Thilo sich nicht zu ihr bekennen wollte.
    »Er ist einfach nur feige, wie fast alle Männer«, erklärte Dora mit einem energischen Kopfschütteln. »Fürchtet sich vor den Szenen, die seine Frau ihm machen wird. Jetzt ist er ihr vollkommen egal. Aber sobald sie mitbekommen wird, dass es eine andere Frau gibt, die ihn liebt und begehrt, wird sie ihren Besitz mit Zähnen und Klauen verteidigen. Doch gleichzeitig wird sie anfangen, seine Konten zu plündern und ihre finanziellen Ansprüche anzumelden.«
    »Meinst du nicht, dass man es respektieren muss, wenn jemand verheiratet ist?«, meldete Xenia ihre Zweifel an.
    »Darüber habe ich auch nachgedacht und habe beschlossen, um den Mann zu kämpfen, den ich liebe. Wenn mit seiner Ehe alles in Ordnung wäre, hätte er sich nicht auf mich eingelassen.«
    »Tut es dir nicht weh, dass er zu seiner Frau zurückgeht, nachdem ihr zusammen wart?«, erkundigte sich Xenia mit leiser Stimme.
    »Natürlich tut es das.« Dora musste schlucken. »Aber ich gehöre nicht zu den Frauen, die einfach so aufgeben, wenn etwas nicht nach ihren Wünschen verläuft. Ich kämpfe um mein Glück. Auch wenn es manchmal wirklich wehtut, dass er so … abwesend ist.«
    Hastig sprang Dora auf, wanderte durchs Zimmer und betrachtete die Kleider, die an einem Metallständer neben dem Fenster hingen. Xenia hatte über ihre Homepage noch weitere Kundinnen gewonnen. Das freute Dora für die Freundin, die schließlich von dem leben musste, was sie mit ihren Modellen verdiente.
    Mit den Fingerspitzen strich Dora über das für sie bestimmte blaue Kleid, das an der Schneiderpuppe drapiert war. Schon bei der ersten Anprobe war sie entzückt gewesen. Jetzt konnte sie es kaum erwarten, bis das Modell fertig war und sie es das erste Mal tragen konnte, wenn sie sich mit Thilo traf. Sie wollte noch mehr solche Kleider.
    »Letztlich muss wohl jede Frau für sich entscheiden, was sie für die Liebe riskiert«, entschied Xenia, die sich wahrscheinlich niemals auf eine Affäre mit einem verheirateten Mann eingelassen hätte. Sie war nicht selbstbewusst genug, sich im Leben zu nehmen, was sie sich wünschte. Mit ihren fein geschnittenen Gesichtszügen, den silbergrauen Augen, die einen aufregenden Kontrast zu ihren dunklen Haaren bildeten, und der schlanken Figur war sie

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