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Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition)

Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition)

Titel: Der Kuss des schwarzen Falters: Erotischer Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stella Jacobi
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mich trotz der Maske erkannt. Das ist furchtbar peinlich«, jammerte Xenia.
    »War es denn nicht gut?« Prüfend betrachtete Dora die Freundin.
    Prompt wurde Xenia knallrot. »Doch. Es war … Er war …« Sie schwieg hilflos, holte tief Luft und fügte hinzu: »Aber das macht die Sache auch nicht besser. Ich habe mich noch nie einem Mann derart an den Hals geworfen.«
    »Ja, und? War er etwa nicht begeistert?« Kopfschüttelnd sah Dora die offensichtlich ziemlich verwirrte Xenia an.
    »Doch«, flüsterte die. »Aber kaum eine Stunde später habe ich hier in meiner Küche mit einem vollkommen Fremden … Also, ich habe mich von ihm anfassen und streicheln lassen, und auch bei ihm hatte ich einen …«
    »Orgasmus?«, erkundigte Dora sich begeistert.
    Xenia nickte stumm.
    »Ich koche uns jetzt Kaffee, und du setzt dich einfach hin, und dann erzählst du mir in Ruhe alles der Reihe nach«, schlug Dora vor und legte Xenia den Arm um die Schultern.
    »Ich hole nur etwas, was ich gefunden habe.«
    Xenia war schon auf der Hälfte der Treppe, als Dora ihr hinterherrief: »Ach, übrigens: Für die Kleider, die noch nicht fertig sind, möchte ich meinen Auftrag ändern. Kein Blau mehr. Ich will alle Farben des Regenbogens. Geht das?«
    Xenia drehte sich um und nickte lächelnd. »Sicher. Gerne.« Dann stieg sie weiter die Treppe hinauf, ohne zu fragen, weshalb Dora plötzlich keine blauen Kleider mehr wollte. Aber wahrscheinlich war das gar nicht so schwer zu erraten.
    Die Tassen waren nur zur Hälfte geleert, und der starke Kaffee, den Dora gebraut hatte, dampfte längst nicht mehr. Xenia hatte erzählt, was am vergangenen Abend zwischen Erik und ihr geschehen war. Jedenfalls andeutungsweise. Zu ihrer Erleichterung fragte Dora nicht nach den Einzelheiten. Auch nicht, als es um den Besuch des fremden Mannes namens Gabriel ging. Ohnehin war Xenia sich immer noch nicht sicher, was genau in der dämmerigen Küche passiert war. Vielleicht hatte ihre Fantasie ihr einen Streich gespielt.
    Oder sie war tatsächlich auf dem besten Weg, verrückt zu werden. Sie musste unbedingt herausfinden, was es mit diesem Haus und mit Amanda auf sich hatte! Das war der einzige Weg, die Panik zu unterdrücken, die immer wieder in ihr aufstieg, wenn sie über die seltsamen Geschehnisse nachdachte – und darüber, ob sie sich das alles nicht nur einbildete. Verzweifelt klammerte sie sich an den Gedanken, dass es für alles eine logische Erklärung geben musste.
    Oben, zwischen dem anderen Gerümpel, hatte sie einen schwarzen Handkoffer gefunden, der nun geöffnet auf einem der freien Stühle am Tisch stand. Dora griff in die vergilbten Papiere und die alten Briefe, die er enthielt. »Wie spannend!«
    »Es ist ein komisches Gefühl, die Briefe fremder Menschen zu lesen.« Als Xenia die Adresse auf einem der Umschläge sah, stockte ihr der Atem.
    »Was ist? Du bist plötzlich ganz blass.« Da sie keine Antwort bekam, nahm Dora ihr den Brief aus der Hand.
    »Katharina Reimers«, las sie den Namen der Empfängerin vor. »Weißt du, wer das ist? Ich dachte, die Frau, die hier wohnte, hieß Klein.«
    Nachdem Xenia einen Schluck von dem inzwischen kalten Kaffee genommen hatte, flüsterte sie: »Gabriel hat mich Katharina genannt. Das ist mein zweiter Vorname, aber das konnte er eigentlich nicht wissen.«
    Sie starrte den Brief in ihrer Hand an. Das Papier des Umschlags fühlte sich rau und brüchig an, als hätte es viele Jahre in dem kleinen Koffer gelegen. Mit zitternden Fingern strich Xenia an der Seite des Kuverts entlang, die aufgeschlitzt worden war. Dieser Brief war offenbar mit der Post gekommen. Die Lasche war versiegelt, und auf der Vorderseite des Umschlags klebte eine Briefmarke. Angestrengt versuchte sie, das Datum des Poststempels zu entziffern, doch die Zahlen waren verblasst.
    Schließlich zog sie den Bogen aus dem Umschlag. Auch Farbe und Qualität des Papiers, das mit der vertrauten schwungvollen Handschrift bedeckt war, kamen ihr bekannt vor. Nur dass dieses Papier vor vielen Jahren beschrieben worden war.
    Dann sah sie das Datum am oberen Rand. Hamburg, den 15. Mai 1902 stand da klar und deutlich zu lesen. Das Schreiben in ihrer Hand war hundertzehn Jahre alt!
    Xenia sprang auf, um die Briefe zu holen, die sie während der vergangenen Wochen rings ums Haus gefunden hatte.
    Als sie sich wieder an den Küchentisch setzte, spürte sie, dass sich zwischen ihren Brüsten feine Schweißperlen gebildet hatten. Sie presste die Lippen

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