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Der Lange Weg Des Lukas B.

Der Lange Weg Des Lukas B.

Titel: Der Lange Weg Des Lukas B. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Willi Faehrmann
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eigentlich im Vorteil war. Vier Sägeblätter, von Menschen hin- und hergerissen, gegen das mächtige Maschinensägeblatt! Bei der Maschinensäge war der Überblick einfach. Die hatte fast drei Viertel des ersten Schnittes geschafft.
    Aber war das mehr als die Länge der vier Schnitte der Zimmerleute zusammen? Der Lehrer hatte sich Halbmetermarken in den Stamm geritzt. Er war der Einzige auf dem Platz, der jederzeit genau wusste, wie es um den Wettbewerb stand. Noch war die Maschine gleichauf. Aber würden die Männer nicht doch schließlich ermüden?
    In kurzen Abständen gab er Döblin Bescheid, wie die Lage war. Der richtete nach diesen Meldungen seine Kommandos. Ein Jubelschrei schallte über den Platz. Die Maschine hatte ihren Stamm in zwei Hälften getrennt. Calebs Arbeiter schafften die eine Hälfte wieder vor das Sägeblatt. Die Dampfsäge wurde für diese Zeit abgestellt. Währenddessen schnitten sich die vier Sägen der Zimmerleute gleichmäßig weiter durch das Holz. Ein Stöhnen ging durch die Menge. Es dauerte den meisten viel zu lange, bis der Eichenstamm endlich vor dem Sägeblatt lag und Caleb das Zeichen gab, damit mit dem zweiten Schnitt begonnen werden konnte. Es war offensichtlich, dass die Zimmerleute in dieser Zwangspause einen deutlichen Vorsprung herausgearbeitet hatten. Letzte Wetten wurden angeboten. Aber diesmal konnten die Wetter nur noch das Doppelte gewinnen, wenn sie auf den Sieg der Zimmerleute setzten.
    Caleb lachte zuversichtlich. Er wusste, was seine Maschine zu leisten im Stande war, und zweifelte keinen Augenblick am Sieg der Dampfkraft. Er schien Recht zu behalten. Die Männer mussten einmal mehr die heißen Sägen auswechseln. Die Schnittfugen waren länger geworden und entsprechend länger dauerte es, bis die kalten, frisch gefetteten Sägen eingeführt waren. Auch sah es so aus, als ob die schweißnassen Körper der Sägegruppen allmählich an Kraft verloren. Noch hatte die Maschine ungefähr sechs Meter zu sägen, da meldete der Lehrer den Gleichstand. Die wenigen Bürger aus Jackson, die auf die Zimmerleute gewettet hatten, machten enttäuschte Gesichter. Döblin feuerte seine Leute an und rief: »Männer, jetzt geht es ums Ganze. Sägt! Sägt! Sägt!«
    Da sprangen die vier Männer, die gerade eine Pause hatten, aus dem Wagen. Ohne auf Döblin zu achten, bestiegen sie den Bock. Keine Mannschaft schied aus. Vielmehr fassten sie jetzt die vier Sägegriffe mit je zwei Mann und alle holten die letzten Kräfte aus sich heraus. Das Tempo wurde höher und kürzer das Aufkreischen der Sägen, wenn sie durchs Holz gerissen wurden. Die Zuschauer fieberten dem Ende des Kampfes entgegen und verstärkten mit rhythmischen Schreien den Klang der Sägen. Dabei gingen die wenigen Zurufe für die Zimmermannssägen in dem brausenden Geschrei für die Maschinensäge fast unter. Vier Meter des Eichenstammes hatte das Sägewerk noch zu schaffen, als der erste Schnitt die Fichte endlich teilte. Nun konnten die Zimmerleute nur noch mit zwei Sägen arbeiten. Aber unter dem Stamm fassten jetzt auch jeweils zwei Zimmerleute die Sägen. Zudem konnten sich die Mannschaften auf die Zurufe Döblins hin in immer kürzeren Abständen ablösen, weil ja an jeder Säge höchstens vier Leute arbeiten konnten und stets eine Mannschaft pausieren musste.
    Caleb rannte nervös zwischen dem Sägebock und seiner Maschinensäge hin und her. »Mehr Dampf, Jungs!«, schrie er und lief in das Kesselhaus. »Mehr Schmieröl, Joel«, flehte er seinen Maschinisten an. Er ließ sich vor dem Sägeblatt auf die Knie nieder und schrie: »Schneller! Schneller! Schneller!«
    Es entschied sich auf dem letzten halben Meter. Die Menge war inzwischen verstummt. Völlig ausgepumpt ließen sich die Männer von dem Sägebock fallen. Döblin und der Junge lösten die Verkeilung des Fichtenstammes. Die Resthälften des Baumes rollten zur Seite. Das frische Brett blieb aufrecht stehen. Noch drei-, viermal kreischte die Dampfsäge. Dann schwieg auch sie. Die Glocken vom Kirchturm schlugen ein Uhr. Ihr Klang war in der tiefen Stille deutlich zu hören. Da lief Caleb über den Platz auf den alten Mann zu und schüttelte ihm die Hand. »Sie sind ein Meister, Sie sind wirklich ein Meister«, rief er laut. »Und Ihre Kolonne, die ist aus Eisen.«
    Alle in der Runde klatschten in die Hände.
    Ein paar Menschen jubelten laut. Sie hatten richtig gewettet und eine Menge Dollars gewonnen.
    Der alte Mann kletterte auf den Bock und hob seine Hand.
    Es

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