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Der Liebespakt

Titel: Der Liebespakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Navin
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mit Pfefferminzsoße, wie der Herr es schätzt, nicht wahr, Mylord?"
    „Ein ganzes Lamm zum Mittagessen?", fragte Caroline fast flüsternd, die sich noch immer nicht ganz von dem Wortschwall und der Herzlichkeit der Köchin erholt hatte.
    Magnus strahlte die ältere Frau an. „Mrs Bronson ist eine wunderbare Köchin. Sie liebt es, mich und meinen Gaumen zu verwöhnen."
    „Ach, Sie alter Schmeichler." Mrs Bronson errötete und drängte sie aus der Küche. Sie konnten hören, wie sie aufgeregt mit den Küchenmädchen sprach, während sie den Flur entlanggingen.
    „Mylord?"
    „,Magnus'!", befahl er.
    Sie blieb stehen. „Verzeihung?"
    „Bitte sprich mich mit,Magnus' an. Es wirkt seltsam, wenn du mich die ganze Zeit mit,Mylord' anredest, da wir doch so bald heiraten werden."
    „Ich ... ich soll dich also Magnus nennen? Gut!" Caroline wusste nicht, wie sie sich verhalten sollte, und fragte sich, ob diese Vertraulichkeit schon nach so kurzer Bekanntschaft angemessen sei. An diesem Morgen ging alles ein wenig zu rasch, zu viel stürzte auf sie ein. „Ich wünschte, Sie ... du hättest mir vorher erzählt, dass du beabsichtigst, das Gerücht in die Welt zu setzen, wir wären ... nun ..."
    „Verliebt ineinander?", ergänzte er.
    „Ja, genau."
    „Meine liebe Miss Wembly - nein, ich muss dich Caroline nennen ich dachte, das wäre das Beste für alle Beteiligten. Warum sonst sollten wir uns so eilig zu vermählen wünschen, wenn nicht aus Ungeduld vor Liebe?"
    Der Sarkasmus, der aus seinen Worten troff, ließ sie zusammenzucken.
    In diesem Moment erinnerte sich Magnus daran, dass sie angeblich alle bisherigen Heiratskandidaten „uninteressant" gefunden hatte, offenbar weil sie dachte, nur aus Liebe, diesem zärtlichsten aller Gefühle, heraus heiraten zu können. Doch nun ... Liebe. Magnus war sich nicht sicher, ob er überhaupt glauben konnte, dass es die Liebe gab. Es gab im Leben Pflichten, und es gab Bedürfnisse und Vergnügen. Aber Liebe?
    „Ich verstehe", sagte Caroline und wählte ihre Worte mit Bedacht. „Ich wünschte nur, ich hätte früher davon erfahren, dass Sie ... dass du es wie eine Heirat aus Leidenschaft aussehen lassen willst. Auf diese Geschichte war ich nicht vorbereitet." „Du hast natürlich recht. Ich hätte dich darauf vorbereiten müssen. Entschuldige bitte."
    Neugierig, vielleicht sogar ein wenig amüsiert, fragte sie: „Sagen Sie, Mylord", sie hielt inne und verbesserte sich entschlossen, „Magnus, wo haben wir uns denn kennengelernt?"
    Ein Lächeln erhellte sein Gesicht. „Erinnerst du dich schon nicht mehr? Ein gemeinsamer Freund hat uns einander bei
    einem Treffen in privatem Kreise vorgestellt - und da war es um mich geschehen." Während sie eine große Treppe hinaufstiegen, deutete Magnus auf die goldgerahmten Gemälde, die an der Wand hingen, und nannte ihr Maler, Themen und Erwerbsdaten. Es war viel mehr, als Caroline sich merken konnte, und das sagte sie ihm auch.
    Er nickte. „Du kannst dir natürlich nicht alles merken, aber ich sähe es gerne, wenn du versuchtest, so viel wie möglich zu behalten. Unser Kind wird diese Dinge wissen wollen."
    „Ja, natürlich."
    Mit. schnellen Schritten führte er sie in einen weiteren Korridor. „Nun, ich will dich nicht mit den ganzen Gästezimmern langweilen. Allerdings bist du sicher gespannt auf deine eigenen Räumlichkeiten. Bitte nach dir." Er öffnete eine Doppeltür. Sie betraten einen geräumigen Aufenthaltsraum, der elegant und luxuriös eingerichtet war. Die Stofftapeten und Vorhänge waren in Gelb- und Rosatönen gehalten, und das zarte Rosenmuster der Tapeten fand sich auch auf den Kissen und Stuhlbezügen wieder. Magnus deutete nach rechts. „Dahinter sind das Schlafzimmer, dein Badekabinett und ein großes Ankleidezimmer, das deine Räume mit meinen verbindet."
    Bewunderung lag auf ihren Zügen, als sie sich umblickte, was ihn sehr befriedigte. Ihm selbst fiel es schwer, sich in diesem Teil des Hauses, den er seit dem Tod seiner Eltern nicht mehr betreten hatte, daheim zu fühlen. Was er Caroline nicht gesagt hatte: Seine derzeitig genutzten Zimmer lagen gar nicht hinter dem Ankleideraum. Vielmehr befand sich dort das Zimmer des Hausherrn, das zuletzt sein Vater bewohnt hatte. Was für eine Ironie es doch war, dass er sich erst angesichts seines eigenen Todes gezwungen sah, den Platz seines Vaters einzunehmen.
    Sobald er den Plan gefasst hatte, sich zu vermählen, hatte er das Aufenthaltszimmer seiner Mutter neu

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