Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Der Liebespakt

Titel: Der Liebespakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Navin
Vom Netzwerk:
im Wagen hierher gebracht hat?"
    „Das war David Eddington, Magnus' Bruder. Wie geht es James?"
    „Er schläft." Sie sah ihre Tochter prüfend an. „Magnus?"
    „Der Earl of Rutherford. Er bestand darauf, dass ich ihn mit seinem Vornamen anrede. Und er nennt mich Caroline."
    Ihre Mutter kniff die Augen zusammen. Sie schob Caroline zu einem der Stühle und ließ sich auf dem anderen neben ihr vor dem kleinen Kamin nieder. Neben ihnen stand auch noch eine grüne, gepolsterte Ottomane, die viel zur Gemütlichkeit des Raumes beitrug. „Erzähl mir alles.Von Anfang an, bitte."
    „Ach, es ist so viel passiert, Mama." Caroline begann ihren Bericht mit dem Ehevertrag, der Diskussion über ihre Entlohnung und der Frage nach dem zukünftigen Wohnsitz der Wemblys. Als sie davon berichtete, dass James und ihre Mutter im Ordinary bleiben durften, schlug diese die Hände vor den Mund, und ihre Augen leuchteten. „Ach, du liebe Güte! Das ist so teuer! Wie großzügig von ihm." Caroline lächelte nur. „Er war sehr charmant heute. Nicht so provokant wie bei unserem ersten Gespräch. Er sagte, er würde gegen Ende der Woche in die Stadt kommen und uns seine Aufwartung machen."
    „Auch mir, Caroline?", fragte eine schwache Stimme.
    James stand mit verwuscheltem Haar und vom Schlaf geschwollenen Augen auf der Türschwelle zu seinem Zimmer. Seine nackten Füße lugten unter dem Saum des Nachthemds hervor.
    Seine Schwester sprang auf. „James, Liebling, warum bist du denn nicht im Bett?" „Ich will noch mehr über den Earl wissen. Ich möchte ihn sehen. Darf ich?"
    Sie kniete vor ihm nieder und legte die Hände auf seine schmalen Schultern. „Hör mir gut zu, James. Du musst unbedingt verstehen, was ich dir jetzt sage, auch wenn es dir sehr merkwürdig vorkommt. Der Earl ist sehr, sehr krank und wird bald sterben. Er wird mich heiraten, damit er immer jemanden bei sich hat, und er hat mir heute gesagt, dass es sein Wunsch ist, ich möge mich um ihn kümmern, wenn er im Bett liegen muss. Ich fürchte, er will seine Frau nicht mit anderen Menschen teilen, auch nicht mit dir." Sie sah nicht gerne, wie er enttäuscht das Gesicht verzog. „Darum musst du unser Geheimnis bleiben. Weißt du, damit der Earl nicht denkt, er hätte sich die falsche Frau ausgesucht. Er bezahlt
    mich dafür, dass ich ihm Gesellschaft leiste. Verstehst du das, Liebling?"
    James nickte. „Ja. Der Earl möchte dich für sich allein haben."
    Caroline warf ihrer Mutter einen hilflosen Blick zu. Audrae kam auf sie zu. „Schmoll nicht, James. Ich weiß, dass du enttäuscht bist, weil wir dich dem Earl verheimlichen müssen, aber was Caroline dir gesagt hat, das ist richtig, und es ist das Beste für uns alle."
    Seine Lippen bebten. Unglücklich, fassungslos fragte er: „Dann werde ich den Earl nicht sehen? Und ich darf nicht in dem großen Schloss wohnen?"
    „Nein, nicht gleich." Caroline strich ihm das Haar glatt. „Aber es wird nicht lange dauern, dann wirst du ganz, ganz lange da wohnen." Er schien nicht überzeugt. Da hatte Caroline eine Idee. „Das ist wie in einer Rittergeschichte, findest du nicht? Es ist, als wärst du ein verborgener Prinz, den wir verstecken müssen, während wir dein Königreich verteidigen, damit du dann von deinem Schloss aus regieren kannst."
    Dies wirkte Wunder. James'Augen leuchteten auf. „Oh ja. Und ich kämpfe auch. Ich bin tapfer." Er hielt inne, verwundert. „Aber gegen wen kämpfen wir denn?"
In Wirklichkeit war die einzige Person, die zwisch
„Ich ... ich wollte dir noch danken." Caroline ver
„Mylady, Sie sind so schlank wie eine Weidengerte"
„Besorgt um mich?", fragte Caroline schwach. „Er k

In Wirklichkeit war die einzige Person, die zwischen James und seinem „Schloss" stand, der Earl, aber das würde Caroline nie sagen. „Gegen eine Horde Drachen." Aufgeregt spann der Junge die Geschichte weiter: „Oh ja. Und sie haben einen Zauberer bei sich, der tut, was sie wollen, und der hat mich verzaubert, und deswegen bin ich nämlich krank."
    Caroline hielt den Atem an. „Genau. Und weil du krank bist, bringe ich dich jetzt ins Bett zurück, und dann erzähle ich dir die ganze Geschichte."
    Es dauerte Stunden, bis sie eine äußerst verzwickte Heldengeschichte zu Ende gebracht hatte. Audrae saß neben ihren Kindern, hörte manchmal zu und verlor sich hin und wieder in Gedanken. Dann aßen sie zu Abend und spielten Karten, bis James erschöpft war. Caroline zog sich bereits zum Schlafengehen um, während

Weitere Kostenlose Bücher