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Der Liebespakt

Titel: Der Liebespakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Navin
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wissen, wuchs, und gleichzeitig fühlte sie einen tiefen Schmerz in ihrem Innern. Trotzdem weigerte sich Caroline, sich einzugestehen, dass die Vorstellung, ihr Mann sei mit einer anderen Frau zusammen gewesen, sie eifersüchtig machte.
    „Caroline?"
    „Oh? Ach, du liebe Güte, ich war wohl einen Moment in Gedanken."
    Magnus sah sie liebevoll an und flüsterte ihr zu: „Nett von dir, dass du wenigstens deinen Körper dagelassen hast. Da mein Bruder bei uns weilt, ist Schauen ohnehin alles, was mir bleibt." Dann fuhr der Earl in normaler Lautstärke fort:
    „David hat eine Schlittenpartie vorgeschlagen. Hast du Lust mitzukommen?"
    Caroline bejahte die Frage, und alle brachen auf, um sich für den Ausflug warm anzuziehen.
    Caroline stand in ihrem Schlafzimmer und streifte wollene Hosen und ein schweres Samtkostüm über. Da die Verbindungstür zwischen ihren Räumen und denen ihres Gemahls seit dessen schwerem letzten Anfall immer offen stand, konnte sie beim Ein- und Auskleiden auf Lillians Hilfe verzichten - er befand sich fast immer in Hörweite und war ihr gern zu Diensten. Auch jetzt kam er in Hemd, Hosen und Stiefeln zu ihr herüber, während er sich noch seinen Mantel aus grauem Wollflanell überstreifte.
    „Lass uns doch in der Küche Halt machen und Mrs Bron-son ein bisschen Schokolade für uns wärmen, die wir mitnehmen können", schlug sie vor, während er die Knöpfe ihres Kleides schloss.
    „Am besten gehst du allein zu ihr, während ich mich um das Anspannen des Schlittens kümmere. Es ist schon recht spät, und ich möchte gern vor Anbruch der Dämmerung zurück sein."
    Sobald er fertig war, drehte sie sich um und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihm einen kurzen Kuss zu geben. Ein Lächeln umspielte seinen sinnlichen Mund, und er sah sie voll Zärtlichkeit und Leidenschaft an. „Geh schon", nötigte er sie sanft. „Ich bin sonst versucht, die Schlittenpartie sausen zu lassen."
    Als Caroline in der Küche ihre Bitte äußerte, war Mrs Bron-son erfreut, dass ihre Dienste benötigt wurden und sie ihnen etwas auf den Ausflug mitgeben konnte. „Meine Güte, ja, an einem Tag wie heute, da brauchen Sie etwas Warmes, um sich die Kälte vom Leib zu halten. Ach, eine Schlittenpartie ist spaßig, genau das Richtige
    für einen so schönen Tag wie heute. Wenn wir noch mehr Schnee kriegen, werden die Wälder wie im Märchenbuch aussehen." Zielstrebig packte sie Honigkuchen, Schokoladenkuchen, Sandwiches, die sie offenbar bereits für die Teemahlzeit vorbereitet hatte, und eine große Kanne heißen Kakao in einen Korb und fand auch noch ein Deckchen, um den Inhalt vor Schnee zu schützen.
    „Wir werden aber keine ganze Woche wegbleiben - auch
    wenn das Essen mich dazu verlocken würde", protestierte Caroline lachend.
    Mrs Bronson lächelte breit, weil sie ein so nettes Kompliment bekommen hatte, und winkte ab. „Männer haben immer Hunger. Und ich kann sie doch nicht hungern lassen!"
    „Von,hungern müssen' kann in Ihrer Gegenwart doch nicht die Rede sein, Mrs Bronson, so wie Sie uns verwöhnen. Dass Magnus und David nicht Fett ansetzen, erstaunt mich immer wieder." Sie verabschiedete sich und ging mit dem schweren Korb am Arm zu den Ställen.
    Dort wurde sie vor dem fahrbereiten Schlitten erwartet. Magnus lachte, als er sah, wie sie mit dem Gewicht des Korbes kämpfen musste, nahm ihn ihr ab und lud ihn in den Schlitten.
    Neugierig lüpfte David das Deckchen und stieß einen entzückten Schrei aus. „Oh -meine Lieblings-Honigkuchen!"
    Caroline wünschte, Mrs Bronson wäre Zeugin dieses Freudenausbruchs gewesen. Sie würde ihr nachher davon erzählen müssen.
    Nachdem sich alle in warme Wolldecken gehüllt hatten, fuhren sie los. Wegen der dicken Schneeschicht glitt der große Schlitten erstaunlich leicht über die Pfade, die sich durch die stillen Wälder von Hawking Park zogen. Nur ab und an erhaschten sie einen Blick auf ein Eichhörnchen oder Kaninchen, das von der kleinen Gesellschaft aufgeschreckt wurde. An einem zugefrorenen See machten sie Halt. David sprang als Erster ab und begann, durch den Schnee auf das Eis zu-zustapfen.
    „Möchtest du auch spazieren gehen?", fragte Magnus Caroline.
    „Nein, lieber nicht. Röcke sind im Schnee nicht so praktisch wie Hosen."
    „Ist dir denn warm genug?"
    Ihr war angenehm warm in ihrem dicken Mantel und den Decken, die Magnus sorgfältig um sie drapiert hatte. Sie sah ihn zufrieden an und kuschelte sich an ihn, als er näher rückte und seinen Arm um

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