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Der Liebespakt

Titel: Der Liebespakt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Navin
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also endlich James kennenlernen."
    „Ja, er ist ein liebenswerter Junge. Ich hoffe, du wirst ihn mögen." „Ich bin mir sicher, dass dies der Fall sein wird."
    Caroline, sag mir, was dein Vater dir getan hat. Konntest du mir deswegen nicht trauen? Oder war es mein Fehler?
    Darin lag das Problem. Er hatte sie gehasst, weil sie nicht willens gewesen war, ihm zu vertrauen. Daraus ergab sich die nächste Frage: War er ihres Vertrauens überhaupt würdig?
    Hätte er Caroline wegen ihres kranken Bruders als Ehefrau abgelehnt? Er kannte die Antwort darauf nicht.
    Caroline sah ihn besorgt an. „Magnus?"
    Er wusste, dass sie sich um seine Gesundheit sorgte. Wenn er zu lange schwieg oder gedankenverloren aussah, wurde sie immer ängstlich. Sein Zustand musste dem frühen Stadium eines Anfalls ähneln.
    „Es geht mir gut. Ich habe nur keinen Hunger." Erstaunt verfolgte er, wie sie die großen Gebäckstücke, die extra für ihn gebacken worden waren, bis zum letzten Krümel aufaß.
    Als sie seinen verwunderten Blick bemerkte, lächelte sie verlegen. „Das muss wohl an meinem delikaten Zustand liegen."
    „Ich glaube auch. Mein Sohn hat sicher eine Vorliebe für Süßes, und schlau, wie er ist, bringt er seine Mama dazu, dass sie will, was er will."
    Überrascht sah sie ihn an. Lange war es her, seit er etwas derart Leichtes und Neckisches dahingesagt hatte. Sie senkte schnell die Lider, aber er sah, dass ihre Augen feucht glänzten.
    Weil er sich nicht wohlfühlte, stand er auf und nahm den Bericht, den er unter den Stuhl gelegt hatte, in die Hand. „Ich bin wirklich nicht hungrig. Und da ich noch Arbeit vor mir habe, ziehe ich mich nun in die Bibliothek zurück, wenn du gestattest."
    „Sicher." Verwirrt und unglücklich sah sie ihm nach, als er hinausging. Angst hatte ihn befallen, dass ihm eine weitere tränenreiche Szene bevorstand. Er hatte sich noch nicht so weit gefasst, dass er das ertragen konnte.
    Er hatte die Tür zur Bibliothek erreicht, da hörte er einen markerschütternden Schrei durch den Korridor gellen. Er eilte in den Flur hinaus und stieß fast mit Dorothy zusammen, einer Dienerin, die schreiend vor der Tür zum Gelben Salon stehen geblieben war.
    „Die Herrin!", schrie sie und packte ihn bei den Hemdsärmeln. „O Mylord, sie liegt da drinnen auf dem Boden."
    Magnus stürzte in den Salon.
    Caroline lag zusammengekrümmt auf dem Teppich. Sie bewegte sich nicht, als er ihren Namen laut rief. Er fiel neben ihr auf die Knie und tastete hastig nach ihrem Puls. Als er
    den stetigen Schlag ihres Herzens spürte, war er unglaublich erleichtert.
    „Holt einen Arzt! Sofort! Und zwar keinen von den Hohlköpfen, die ich bis jetzt hatte. Holt einen neuen."
    Dorothy rannte, so schnell ihre Beine sie trugen, davon. Magnus hob Caroline behutsam auf die Arme und eilte mit ihr nach oben in ihr Schlafzimmer, immer zwei Stufen auf einmal nehmend.
    Er legte sie aufs Bett und entkleidete sie hastig, obwohl er nicht wusste, ob das etwas helfen würde. Sie schwitzte stark und warf sich unruhig hin und her. Ihre Haut fühlte sich sehr heiß an.
    Als sie die Augen öffnete, fragte Magnus bewegt: „Caroline, mein Liebling, ich bin es, Magnus. Kannst du mich verstehen?"
    Sie war bleich und würgte. Mit knapper Not schaffte er es, ihr den Nachttopf vorzuhalten, bevor sie sich übergab. Er hielt ihr dabei den Kopf, flüsterte beruhigende Worte, sagte, dass alles gut werden würde, dass er bei ihr sei und niemals zuließe, dass ihr etwas geschah.
    Als sie in seinen Armen ruhiger wurde, hüllte er sie in die Bettdecke ein. Er hatte Laudanum in seinem Zimmer, zögerte jedoch, ihr welches einzuflößen. Sie schien auch ohne das Beruhigungsmittel gut zu schlafen. Plötzlich kam ihm der Gedanke, dass sie vielleicht bewusstlos geworden war, und er schüttelte sie heftig.
    „Was ...? Wer ...?" Kraftlos fiel ihr Kopf hin und her, und ihre Worte klangen verzerrt.
    „Caroline, meine Liebste, ich bin es, Magnus. Du bist in Sicherheit. Schlaf jetzt wieder, es tut mir leid, dass ich dich geweckt habe."
    „Magnus?" Sie richtete sich halb auf.
    „Ja, mein Liebling. Ich bin hier."
    „Du hasst mich nicht?"
    „Nein, meine liebste Caroline, ich hasse dich nicht. Ich habe dich nie gehasst. Ich habe dich nur nicht verstanden, das ist alles."
    „Es tut mir so leid."
    „Schsch. Schlaf jetzt, meine Schöne. Schlaf."
    Sie entspannte sich, von seinen Liebkosungen und der Sanftheit seiner Stimme beruhigt.
    In der nächsten halben Stunde musste sie

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