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Der Maler und die Lady (German Edition)

Der Maler und die Lady (German Edition)

Titel: Der Maler und die Lady (German Edition)
Autoren: Nora Roberts
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sicher, ob das ein Witz sein sollte. „Ich brauche einen Moment Zeit, um all das zu verarbeiten.“
    „Das ist verständlich.“
    Anatole konnte jetzt nicht in sein Zimmer gehen und McIntyre Bericht erstatten. Dazu war er einfach nicht imstande, so kurze Zeit, nachdem Lara sich ihm ohne Vorbehalte, ohne Einschränkung offenbart hatte. Es war ihm nicht möglich, an seinen Job zu denken oder sich all der anderen Verpflichtungen zu erinnern, solange sie ihn mit diesen vertrauensvollen Augen anblickte. Irgendwie würde er schon einen Weg finden, zu rechtfertigen, was er am Ende tun würde. Die Grenzen zwischen Recht und Unrecht waren fließend geworden.
    Als er Lara ansah, wurde ihm klar, wie sehr er sie brauchte. Er wollte sie beruhigen, ihr beweisen, dass sie recht daran getan hatte,ihm jenes wertvollste aller Geschenke – uneingeschränktes Vertrauen – zu schenken. Wahrscheinlich verdiente er es nicht, aber im Moment hatte er es nötig wie die Luft zum Atmen. Er brauchte Lara.
    Wortlos, ungeduldig, ohne Fragen zu stellen, riss er sie in die Arme und verschloss ihren Mund mit seinem. Ehe einer von ihnen noch einen klaren Gedanken fassen konnte, hatte Anatole den Reißverschluss ihres Kleides auf dem Rücken heruntergezogen.
    Lara war bereit zu geben – alles zu verschenken, was er begehrte. Sie wollte keine Fragen stellen, wollte keinen der Gründe wissen, warum sie nicht zusammen sein sollten. Es war so einfach, sich von der Woge des so neuen, einmaligen Gefühls davontragen zu lassen. Und dennoch war es niemals leicht, sich der Wirklichkeit und der Stärke des anderen zu stellen. Seit frühester Jugend wusste sie, dass die Belange, auf die es im Leben wirklich ankam, am schwierigsten zu erreichen waren. Lara machte sich los. Sie war entschlossen, die Dinge wieder an ihren Platz zu rücken, um die Übersicht zu behalten.
    „Du überraschst mich“, sagte sie mit einem etwas gezwungenen Lächeln.
    Erneut zog er sie in die Arme. Diesmal würde sie ihm nicht entwischen. „Gut.“
    „Du weißt doch sicher, dass die meisten Frauen verführt werden wollen – ganz gleich wie harmlos diese Verführung auch sein mag.“
    Auch wenn ihre Augen noch so amüsiert zu ihm hochschauten, an seiner Brust spürte er den raschen Schlag ihres Herzens. „Die meisten Frauen sind auch nicht Lara Fairchild.“ Wenn sie ihr Zusammensein von der leichten, unbeschwerten Seite nehmen wollte, würde er ihr den Gefallen tun, solange das Ergebnis auf das hinauslief, was er wollte. „Warum nennen wir dies nicht meinen nächsten ‚spontanen Einfall‘?“, schlug er vor und zog das Kleid von ihren Schultern. „Ich möchte dich wirklich nicht langweilen, indem ich dir auf konventionelle Weise den Hof mache.“
    Wie konnte sie ihm noch widerstehen? Leicht streichelten seine Hände ihre Haut, sein Mund lächelte und war die personifizierte Verführung. Niemals hatte sie gezögert, sich zu nehmen, was sie wollte … bis jetzt. Vielleicht war es ja an der Zeit, die Schachpartie mit einem Remis zu beenden?
    Lächelnd ließ sie das Kleid fast geräuschlos zu Boden gleiten.
    Lara war ein Juwel aus kühler Seide und lebenswarmer Haut. Sie war so verlockend und aufreizend, wie Anatole sie sich vorgestellt hatte. Nachdem sie einmal beschlossen hatte, sich zu verschenken, gab es keine Hemmungen mehr. Sie streckte die Hände nach ihm aus, dann stürzten sie einander in die Arme.
    Leise Seufzer, unterdrücktes Gemurmel, Körper an Körper … Das Licht des Mondes und der roséfarbene Schein der Nachttischlampe konkurrierten miteinander und wurden eins, als die Liebenden auf das Bett sanken. Laras Lippen waren heiß und öffneten sich willig, mit ihren starken Armen umfing sie ihn. Als sie sich unter ihm bewegte, einladend und herausfordernd, vergaß er vollkommen, wie zierlich sie war.
    Beide trieb das Begehren. Ohne sich Zeit zu lassen, verlangte es beide nach dem Letzten, Endgültigen, und dennoch … Im Rausch der Leidenschaft und der körperlichen Begierde behandelten sie einander mit einer Zärtlichkeit, die keiner beim anderen vermutet hätte.
    Anatoles Berührungen ließen Lara zittern. Wenn sie ihn streichelte, erbebte er. Mit jeder Sekunde erfuhren sie immer deutlicher, was ihnen fehlte, und die Erkenntnis schuf immer neue leidenschaftliche Wünsche. Nimm mich, schien Lara zu sagen, und dann schenkte sie sich ihm ganz.
    Ihr blieb keine Zeit, sich dem Sturm der Sinne zu ergeben. Ihr ganzer Körper bebte, sehnte sich, verlangte nach Anatole. Es
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