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Der Nacht ergeben

Der Nacht ergeben

Titel: Der Nacht ergeben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Caine
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und ruhte ihre schmerzenden Muskeln ein paar Sekunden aus, während Hannah den Raum überprüfte und ihn für sicher erklärte, bevor sie eintraten.
    Claire ließ Myrnin zu Boden gleiten. »Tut mir leid«, flüsterte sie ihm zu. »Das war die einzige Möglichkeit. Ich hoffe, es tut nicht allzu sehr weh.«
    Sie hatte keine Ahnung, ob er sie in diesem Zustand hören konnte. Sie hätte am liebsten nach dem Pfahl gegriffen und ihn herausgezogen, aber sie erinnerte sich daran, dass es bei Amelie und Sam andere Vampire gemacht hatten. Vielleicht wussten sie etwas, das sie nicht wusste.
    Sie konnte das Risiko nicht auf sich nehmen. Und außerdem wäre alles noch schlimmer, wenn er verwundet und verrückt aufwachen würde - jetzt, wo sie keine Vampire mehr bei sich hatten, die ihn unter Kontrolle halten konnten.
    Hannah kam wieder an ihre Seite. »Also«, sagte sie, während sie stirnrunzelnd den Ladeclip an ihrem Paintball-Gewehr kontrollierte und durch einen neuen ersetzte. »Wie gehen wir vor? Zuerst müssen wir zurück in dieses Museum, oder?«
    Mussten sie das? Claire war sich da nicht so sicher. Sie trat an die Tür heran, durch die momentan nichts als Dunkelheit zu sehen war, und konzentrierte sich auf Myrnins Labor mit all dem Durcheinander und Krempel. Licht verschwamm, flackerte, zitterte und das Labor wurde plötzlich ganz scharf.
    Überhaupt kein Problem.
    »Ich glaube, es ist einfach nur umständlich, hierher zu gelangen«, sagte Claire. »Vielleicht ist das Absicht, um Leute fernzuhalten, die nicht hierher kommen sollen. Aber es erscheint logisch, dass Amelie, als sie hierher kam, möglichst schnell wieder verschwinden können wollte.« Sie wandte sich um »Sollten wir nicht warten?«
    Hannah öffnete die Tür und sah in den Gang hinaus. Was immer sie dort sah - es konnte nichts Gutes sein. Sie schüttelte den Kopf. »Wir hauen ab, sofort.«
    Mit einem angestrengten Ächzen schulterte Hannah von einer Seite Myrnins totes Gewicht und zerrte ihn vorwärts. Claire nahm seinen anderen Arm.
    »Kann es sein, dass er gerade gezuckt hat?«, fragte Hannah. »Wenn er zuckt, erschieße ich ihn.«
    »Nein! Nein, er hat nicht gezuckt; alles in Ordnung mit ihm«, sagte Claire. Ihre Worte überschlugen sich förmlich. »Fertig? Eins, zwei...«
    Und auf drei waren sie in Myrnins Labor. Claire schlängelte sich unter Myrnins kaltem Körper hervor, schlug die Tür zu und starrte wild auf das kaputte Schloss. »Ich muss das reparieren«, sagte sie. Aber was war mit Amelie? Nein, sie kannte alle Fluchtwege. Sie musste nicht unbedingt diesen nehmen.
    »Mädchen, du bringst uns jetzt verdammt noch mal hier raus und sonst gar nichts«, sagte Hannah. »Ruf für den da das nächstliegende Fort Knox an oder so was. Verdammt, wo hast du das überhaupt gelernt?«
    »Ich hatte einen guten Lehrer.« Claire schaute Myrnin nicht an. Sie konnte nicht. Immerhin hatte sie ihn eigentlich gerade umgebracht. »Hier lang.«
    Neben dem normalerweise gesicherten Portal gab es zwei Ausgänge aus Myrnins Labor: Es gab eine Treppe, die zur Straße hinaufführte, was wahrscheinlich im Moment die denkbar schlechteste Idee war. Und es gab ein zweites, versteckteres Portal in einem kleinen Nebenraum. Durch dieses hatte Amelie sie hereingebracht.
    Das Problem war jedoch, dass Claire es nicht zum Funktionieren bringen konnte. Sie hatte die Erinnerungen klar im Kopf -  das Glass House, das Portal zur Universität, zum Krankenhaus, sogar zu dem Museum, das sie auf dem Weg hierher besucht hatten. Aber nichts klappte .
    Es fühlte sich einfach nur... tot an, so als sei das ganze System abgeschnitten.
    Sie hatten Glück gehabt, dass sie es bis hierher geschafft hatten.
    Amelie sitzt in der Falle , wurde Claire bewusst. Dort. Mit Bishop. Und sie war zahlen mäßig unterlegen.
    Claire versuchte es auch noch mal am anderen Portal, das, welches sie blockiert hatte.
    Nichts. Es handelte sich nicht einfach nur um irgendein Portal, das nicht funktionierte; das ganze Netzwerk war ausgefallen.
    »Und?«, fragte Hannah.
    Claire durfte sich jetzt keine Gedanken um Amelie machen. Sie hatte einen Auftrag zu erledigen - Myrnin sicher hier herausbringen. Und das bedeutete, dass sie ihn zum einzigen Vampir bringen mussten, der ihr auf Anhieb einfiel, der ihm helfen konnte: Oliver. »Ich denke, wir gehen zu Fuß«, sagte sie.
    »Den Teufel tun wir«, sagte Hannah. »Ich schleife keinen toten Vampir durch die Straßen von Morganville. Nahezu jeder würde uns dabei

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