Der Nebel weicht
Meistens wurde von der neuen Intelligenz der Menschen gesprochen, aber die vielen komplizierten Ausdrücke waren unverständlich. Allerdings klang die Stimme des Ansagers erschrocken.
Nach dem Mittagessen entschloß Brock sich zu einem Streifzug durch den Wald. Vielleicht fand er dabei die Schweine wieder und konnte feststellen, was sie vorhatten. Er machte sich ihretwegen mehr Sorgen, als er Voss gegenüber zugegeben hatte. Die Schweine waren schon immer schlauer, als die meisten Menschen dachten. Vielleicht waren sie bereits auf die Idee gekommen, der Farm, deren Futtervorräte nur von zwei Menschen bewacht wurden, einen Besuch abzustatten.
Brock forderte Voss nicht einmal auf, ihn zu begleiten; er wußte, daß der andere auf jeden Fall abgelehnt hätte. Außerdem war es besser, wenn einer von ihnen die Farm bewachte. Brock machte sich mit Joe auf den Weg in den Wald.
Er war grün und schattig und voller Geräusche. Brock bewegte sich leise; das Gewehr unter dem linken Arm, teilte er mit dem rechten das Unterholz in gewohnter Weise. Er sah keine Eichhörnchen, obwohl sie hier normalerweise in großen Mengen herumhuschten. Nun – wahrscheinlich hatten sie nachgedacht und erkannt, daß ein Mann mit Gewehr etwas war, dem man besser fernblieb. Er fragte sich, wieviel Augen ihn jetzt wohl beobachten mochten und was hinter den Augen vorging. Joe hielt sich dicht an seinen Fersen und sprang nicht um ihn herum wie sonst.
Ein Zweig, den er übersehen hatte, peitschte Brock ins Gesicht. Einen kurzen Moment lang blieb er stehen, Furcht kam in ihm auf. Dachten jetzt auch schon die Bäume? War die ganze Welt dabei zu revoltieren?
Nein – nach einem Augenblick hatte er sich wieder unter Kontrolle und folgte stur dem Schafspfad. Um von diesem Was-immer-es-war-Ding verändert zu werden, mußte man zuvörderst in der Lage sein zu denken. Bäume hatten aber keine Gehirne. Er glaubte sich erinnern zu können, einmal gehört zu haben, daß Insekten auch keine hatten, und beschloß, das nachzuprüfen. Gut, daß Mr. Rossman eine große Bibliothek hatte.
Und gut, daß er selbst ruhig blieb. Er hatte sich nie allzusehr über irgend etwas aufgeregt, und er nahm die neuen Verhältnisse gelassener hin, als es möglich schien. Ein Schritt zur Zeit, das war es. Einfach abwarten, was der nächste Tag brachte, und so gut es eben ging versuchen, am Leben zu bleiben.
Das Dickicht vor ihm teilte sich, und ein Schwein schaute heraus, ein alter, schwarzer Keiler. Eine böse aussehende Kreatur, die ihm unbeweglich im Weg stand. Das Gesicht mit der kurzen Schnauze war starr wie eine Maske, aber Brock hatte noch nie so kalte Augen gesehen. Joe fletschte knurrend die Zähne, und Brock hob das Gewehr. So standen sie lange Zeit bewegungslos da. Dann grunzte der Keilergeringschätzig, wie es schien-, wandte sich um und verschwand im Gebüsch. Brock bemerkte, daß sein Körper schweißnaß war.
Er zwang sich dazu, noch einige Stunden zu gehen, durchstreifte das Gehölz, sah aber wenig. Als er zurückkehrte, war er in Gedanken versunken. Die Tiere hatten sich verändert, gut, aber er hatte keine Möglichkeit herauszufinden, wie sehr oder was sie als nächstes tun würden. Vielleicht nichts.
„Ich habe nachgedacht“, sagte Voss, als Brock die Hütte betrat. „Vielleicht sollten wir zu einem anderen Farmer ziehen. Ralph Martinson braucht Hilfe, sein einziger Arbeiter hat gekündigt.“
„Ich bleibe hier.“ Brock winkte Voss zu und verließ den Raum.
Voss betrachtete ihn abschätzend. „Du hast wohl keine Lust, wieder den Idioten zu spielen?“
Brock zuckte innerlich zusammen, antwortete aber ruhig: „Nenn es wie du willst.“
„Ich bleibe aber nicht ewig hier.“
„Darum hat dich auch niemand gebeten. Komm, es ist Zeit zum
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