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Der Nebel weicht

Der Nebel weicht

Titel: Der Nebel weicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Poul Anderson
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Meis­tens wur­de von der neu­en In­tel­li­genz der Men­schen ge­spro­chen, aber die vie­len kom­pli­zier­ten Aus­drücke wa­ren un­ver­ständ­lich. Al­ler­dings klang die Stim­me des An­sa­gers er­schro­cken.
    Nach dem Mit­tages­sen ent­schloß Brock sich zu ei­nem Streif­zug durch den Wald. Viel­leicht fand er da­bei die Schwei­ne wie­der und konn­te fest­stel­len, was sie vor­hat­ten. Er mach­te sich ih­ret­we­gen mehr Sor­gen, als er Voss ge­gen­über zu­ge­ge­ben hat­te. Die Schwei­ne wa­ren schon im­mer schlau­er, als die meis­ten Men­schen dach­ten. Viel­leicht wa­ren sie be­reits auf die Idee ge­kom­men, der Farm, de­ren Fut­ter­vor­rä­te nur von zwei Men­schen be­wacht wur­den, einen Be­such ab­zu­stat­ten.
    Brock for­der­te Voss nicht ein­mal auf, ihn zu be­glei­ten; er wuß­te, daß der an­de­re auf je­den Fall ab­ge­lehnt hät­te. Au­ßer­dem war es bes­ser, wenn ei­ner von ih­nen die Farm be­wach­te. Brock mach­te sich mit Joe auf den Weg in den Wald.
    Er war grün und schat­tig und vol­ler Ge­räusche. Brock be­weg­te sich lei­se; das Ge­wehr un­ter dem lin­ken Arm, teil­te er mit dem rech­ten das Un­ter­holz in ge­wohn­ter Wei­se. Er sah kei­ne Eich­hörn­chen, ob­wohl sie hier nor­ma­ler­wei­se in großen Men­gen her­um­husch­ten. Nun – wahr­schein­lich hat­ten sie nach­ge­dacht und er­kannt, daß ein Mann mit Ge­wehr et­was war, dem man bes­ser fern­blieb. Er frag­te sich, wie­viel Au­gen ihn jetzt wohl be­ob­ach­ten moch­ten und was hin­ter den Au­gen vor­ging. Joe hielt sich dicht an sei­nen Fer­sen und sprang nicht um ihn her­um wie sonst.
    Ein Zweig, den er über­se­hen hat­te, peitsch­te Brock ins Ge­sicht. Einen kur­z­en Mo­ment lang blieb er ste­hen, Furcht kam in ihm auf. Dach­ten jetzt auch schon die Bäu­me? War die gan­ze Welt da­bei zu re­vol­tie­ren?
    Nein – nach ei­nem Au­gen­blick hat­te er sich wie­der un­ter Kon­trol­le und folg­te stur dem Schafs­pfad. Um von die­sem Was-im­mer-es-war-Ding ver­än­dert zu wer­den, muß­te man zu­vör­derst in der La­ge sein zu den­ken. Bäu­me hat­ten aber kei­ne Ge­hir­ne. Er glaub­te sich er­in­nern zu kön­nen, ein­mal ge­hört zu ha­ben, daß In­sek­ten auch kei­ne hat­ten, und be­schloß, das nach­zu­prü­fen. Gut, daß Mr. Ross­man ei­ne große Bi­blio­thek hat­te.
    Und gut, daß er selbst ru­hig blieb. Er hat­te sich nie all­zu­sehr über ir­gend et­was auf­ge­regt, und er nahm die neu­en Ver­hält­nis­se ge­las­se­ner hin, als es mög­lich schi­en. Ein Schritt zur Zeit, das war es. Ein­fach ab­war­ten, was der nächs­te Tag brach­te, und so gut es eben ging ver­su­chen, am Le­ben zu blei­ben.
    Das Dickicht vor ihm teil­te sich, und ein Schwein schau­te her­aus, ein al­ter, schwar­zer Kei­ler. Ei­ne bö­se aus­se­hen­de Krea­tur, die ihm un­be­weg­lich im Weg stand. Das Ge­sicht mit der kur­z­en Schnau­ze war starr wie ei­ne Mas­ke, aber Brock hat­te noch nie so kal­te Au­gen ge­se­hen. Joe fletsch­te knur­rend die Zäh­ne, und Brock hob das Ge­wehr. So stan­den sie lan­ge Zeit be­we­gungs­los da. Dann grunz­te der Keil­er­ge­ring­schät­zig, wie es schi­en-, wand­te sich um und ver­schwand im Ge­büsch. Brock be­merk­te, daß sein Kör­per schweiß­naß war.
    Er zwang sich da­zu, noch ei­ni­ge Stun­den zu ge­hen, durch­streif­te das Ge­hölz, sah aber we­nig. Als er zu­rück­kehr­te, war er in Ge­dan­ken ver­sun­ken. Die Tie­re hat­ten sich ver­än­dert, gut, aber er hat­te kei­ne Mög­lich­keit her­aus­zu­fin­den, wie sehr oder was sie als nächs­tes tun wür­den. Viel­leicht nichts.
    „Ich ha­be nach­ge­dacht“, sag­te Voss, als Brock die Hüt­te be­trat. „Viel­leicht soll­ten wir zu ei­nem an­de­ren Far­mer zie­hen. Ralph Mar­tin­son braucht Hil­fe, sein ein­zi­ger Ar­bei­ter hat ge­kün­digt.“
    „Ich blei­be hier.“ Brock wink­te Voss zu und ver­ließ den Raum.
    Voss be­trach­te­te ihn ab­schät­zend. „Du hast wohl kei­ne Lust, wie­der den Idio­ten zu spie­len?“
    Brock zuck­te in­ner­lich zu­sam­men, ant­wor­te­te aber ru­hig: „Nenn es wie du willst.“
    „Ich blei­be aber nicht ewig hier.“
    „Dar­um hat dich auch nie­mand ge­be­ten. Komm, es ist Zeit zum

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