Der Partner
können Sie.«
»Sind Sie davon überzeugt, dass er nicht wusste, wo sich das Geld zu diesem Zeitpunkt befand?«
»Ich war nicht dort. Aber der Mann, der das Verhör leitete, hat mir berichtet, dass er ohne jeden Zweifel glaubt, dass Mr. Lanigan nicht weiß, wo sich das Geld befindet.«
»Das Verhör wurde weder auf Video noch auf Band aufgezeichnet?«
»Wo denken Sie hin«, sagte Jack, als wäre ihm ein solcher Gedanke nie gekommen.
»Hat Mr. Lanigan einen Komplizen erwähnt?«
»Nicht, soweit mir bekannt ist.«
»Was soll das heißen?«
»Das soll heißen, dass ich es nicht weiß.«
»Was ist mit dem Mann, der das Verhör leitete? Hat er gehört, dass Mr. Lanigan einen Komplizen erwähnte?«
»Nicht, soweit mir bekannt ist.«
»Also hat, soweit Ihnen bekannt ist, Mr. Lanigan nie einen Komplizen erwähnt?«
»So ist es.«
Sie blätterten wieder in ihren Akten und flüsterten miteinander, dann legten sie eine Pause ein, die so lange dauert dass Stephano nervös zu werden begann. Er hatte zwei Lügen hintereinander erzählt -
keine Aufzeichnungen und kein Komplize -, und er wähnte sich immer noch in Sicherheit. Woher konnten diese Männer schon wissen, was im Dschungel von Paraguay passiert war? Aber Vorsicht war geboten, sie gehörten zum FBI. Also wartete er leicht nervös, was noch alles seiner harrte.
Plötzlich ging die Tür auf, und Hamilton Jaynes kam herein, gefolgt von Warren, dem dritten Vernehmungsbeamten. »Hallo, Jack«, sagte Jaynes laut, dann ließ er sich an einer Seite des Tisches nieder. Warren setzte sich zu seinen Kollegen.
»Hallo, Hamilton«, sagte Stephano, jetzt doch um einige Grade beunruhigter.
»Ich habe im Nebenzimmer zugehört«, sagte Jaynes mit einem spöttischen Lächeln. »Und ich frage mich plötzlich, ob Sie die Wahrheit sagen.«
»Natürlich tue ich das.«
»Ich verstehe. Haben Sie schon einmal den Namen Eva Miranda gehört?«
Stephano wiederholte den Namen langsam, als könnte er ihn nicht zuordnen. »Ich glaube nicht.«
»Sie ist eine Anwältin in Rio. Eine Freundin von Patrick.«
»Sollte ich sie irgendwoher kennen?«
»Sehen Sie, Jack, gerade das gefällt mir ganz und gar nicht. Ich glaube nämlich, dass Sie sehr genau wissen, wer sie ist.«
»Ich habe noch nie von ihr gehört.«
»Weshalb versuchen Sie dann, sie zu finden?«
»Ich weiß nicht, wovon Sie reden«, sagte Stephano ziemlich schwächlich.
Underhill sprach als erster. Er schaute Stephano direkt an, aber seine Worte waren an Jaynes gerichtet.
»Er lügt.«
»Es ist nicht zu fassen«, sagte Oliver.
»Für wen hält er uns?« setzte Warren hinzu.
Stephanos Blick schoss von Stimme zu Stimme. Er wollte etwas sagen, aber Jaynes wehrte mit erhobenen Händen ab. Die Tür ging auf, und ein weiteres Mitglied der Underhill-Oliver-Warren-Truppe streckte den Kopf herein und verkündete: »Der Stimmanalyse nach lügt er.« Danach verschwand der Kopf wieder.
Jaynes nahm ein Blatt Papier zur Hand und fasste zusammen, was darauf stand. »Das ist eine Story, die heute morgen in einer Zeitung in Rio veröffentlicht wurde. Sie berichtet über die Entführung eines gewissen Mr. Paulo Miranda. Seine Tochter ist Patricks Freundin, Jack. Wir haben uns mit den Behörden in Rio in Verbindung gesetzt. Es wurde keinerlei Lösegeld gefordert. Kein Wort von den Entführern.« Er schob das Blatt in Stephanos Richtung, aber so, dass es außerhalb von dessen Reichweite liegenblieb.
»Also, wo ist Mr. Miranda?«
»Woher soll ich das wissen? Ich habe nicht die geringste Ahnung, wovon Sie reden.«
Jaynes schaute zum anderen Ende des Tisches. »Er lügt noch immer«, sagte Underhill, und Oliver und Warren nickten bestätigend.
»Wir hatten einen Deal, Jack. Sie würden uns die Wahrheit sagen, und wir würden die Anklagen gegen Sie fallenassen. Und außerdem hatten wir uns, soweit ich mich erinnere, bereit erklärt, Ihre Klienten nicht zu verhaften. Also was soll ich Ihrer Meinung nach jetzt tun, Jack?«
Stephano schaute Underhill und Oliver an, die regelrecht darauf lauerten, sich auf seine nächste Äusserungen zu stürzen.
»Sie weiß, wo das Geld ist«, sagte Stephano resignierend
»Wissen Sie, wo sie sich aufhält?«
»Nein. Sie ist aus Rio geflüchtet, als wir Patrick fanden «
»Keine Spur von ihr?«
»Nein.«
Jaynes sah sein Wahrheits-Kommando an. Ja, er hatte mit dem Lügen aufgehört.
»Ich habe mich bereit erklärt, Ihnen alles zu sagen«, sagte Jack. »Ich habe mich nicht bereit erklärt, nichts
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