Der Partner
Bewegung gesetzt. Es war eine von meinen wundervollen Ideen. Deren Problem ist, Charles, dass sie das nicht beweisen können. Es gibt keine Unterlagen darüber, keine Zeugen.
Das Band verstummte, und Leah sagte: »Das gleiche Gespräch, ungefähr zehn Minuten später.«
ARICIA: Wie geht es dem Senator?
BOGAN: Dem geht es gut. Gestern hat er mit dem Marineminister gesprochen.
ARICIA: Wie ist es gelaufen?
BOGAN: Sehr gut. Wie Sie wissen, sind die beiden alte Freunde. Der Senator brachte sein Bedürfnis zum Ausdruck, Platt & Rockland für deren Gier zu bestrafen. Darüber hinaus wolle er aber das Expedition-Projekt als Ganzes nicht gefährden. Der Minister empfindet in dieser Frage ähnlich und sagt, er werde sich für eine empfindliche Bestrafung von Platt & Rockland einsetzen.
ARICIA: Kann er die Dinge beschleunigen?
BOGAN: Weshalb?
ARICIA: Ich will das verdammte Geld, Charlie. Ich kann es fühlen. Ich kann es schmecken.
Leah drückte auf eine Taste, und das Band kam zum Stillstand. Sie entnahm die Kassette und steckte sie wieder zwischen die anderen. »Patrick hat Anfang 1991 angefangen, ihre Gespräche aufzuzeichnen. Sie hatten vor, ihn Ende Februar zu feuern, mit der Begründung, dass er nicht genügend Mandanten warb.«
»Ist dieser Karton voll mit Tonbändern?«
»Es sind ungefähr sechzig Stück, alle sorgfältig von Patrick aufbereitet, so dass Sie sich alles in ungefähr drei Stunden anhören können.«
Sandy schaute auf die Uhr.
»Wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns«, sagte sie.
ACHTUNDZWANZIG
Paulos Bitte um ein Radio wurde abgeschlagen, aber als ihnen klar wurde, dass er nur Musik hören wollte, brachten sie ihm einen gebrauchten Plattenspieler und zwei Kassetten des Philharmonischen Orchesters von Rio. Er bevorzugte klassische Musik. Paulo stellte den Ton leise und blätterte in einem Haufen alter Zeitschriften. Seine Bitte um Bücher wurde noch geprüft. Das Essen war bisher mehr als angemessen; ihnen schien sehr daran gelegen zu sein, dass er sich wohlfühlte. Seine Bewacher waren junge Männer, die für jemand anderen arbeiteten, jemanden, von dem Paulo wusste, dass er ihn nie zu sehen bekommen würde. Wenn sie ihn tatsächlich freiließen, würden die jungen Männer flüchten und jede Strafverfolgung unmöglich sein.
Sein zweiter Tag verging langsam. Eva war zu klug, um in ihre Falle zu tappen. Eines Tages würde dies alles für ihn schon einen Sinn ergeben. Er konnte ebensolange warten, wie sie es konnten.
Am zweiten Abend brachte Euer Ehren die Pizza gleich persönlich mit. Er hatte seinen ersten Besuch so sehr genossen, dass er Patrick am Nachmittag angerufen und sich erkundigt hatte, ob er wiederkommen dürfe. Patrick sehnte sich nach Gesellschaft.
Huskey griff in seinen kleinen Aktenkoffer und holte einen Stapel Umschläge heraus, die er auf den provisorischen Schreibtisch des Anwalts Lanigan warf. »Eine Menge Leute wollen >Hallo< sagen, vor allem solche, die bei Gericht arbeiten. Ich habe ihnen gesagt, sie könnten schreiben.« »Ich habe gar nicht gewusst, dass ich so viele Freunde habe.«
»Haben Sie auch nicht. Das sind gelangweilte Bürohengste mit jeder Menge Zeit zum Briefeschreiben. Auf diese Weise haben sie das Gefühl, ein bisschen mitbeteiligt zu sein.«
»Trotzdem danke.«
Huskey zog seinen Stuhl nahe an Patricks Bett heran und legte seine Füße auf eine offenstehende Schublade des Nachttisches. Patrick hatte fast zwei Pizzas gegessen und war jetzt satt.
»Ich muss den Fall bald abgeben«, sagte Huskey fast entschuldigend.
»Ich weiß.«
»Ich habe mich heute morgen ausführlich mit Trussel unterhalten. Ich weiß, dass Sie nicht gerade scharf auf ihn sind, aber er ist ein guter Richter und bereit, den Fall zu übernehmen.«
»Ich ziehe Richter Lanks vor.«
»Ja, aber leider haben Sie nicht die Wahl. Lanks hat Probleme mit seinem Blutdruck, und wir haben in der Vergangenheit stets versucht, ihm die großen Fälle vom Hals zu halten. Wie Sie wissen, hat Trussel mehr Erfahrung als Lanks und ich zusammen, was Fälle angeht, in denen die Todesstrafe beantragt wird.«
Patrick zuckte leicht zusammen, schloss die Augen und ließ für einen Moment die knochigen Schultern hängen, als sein Freund den letzten Satz beendet hatte. Die Todesstrafe. Es überfiel ihn, wie in letzter Zeit häufiger, wenn er zu lange vor dem Spiegel stand. Huskey ließ sich nicht die geringste Bewegung entgehen.
Es heißt, jeder Mensch wäre fähig, einen Mord zu begehen, und Huskey
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