Der Pilot
Es gibt fast keine Kriminalität.«
Klar, dachte Han. Da gehe ich jede Wette ein.
». und keine Umweltverschmutzung. Unsere Seen sind sauber, unsere Luft rein, und das Volk ist glücklich. Wir besitzen wundervolle Museen und laden Sie zu einem Besuch ein. Versäumen Sie es keinesfalls, bei Ihrem Landeanflug unsere berühmten Grasbilder zu besichtigen. Unsere Grasbildner zählen zu den größten Künstlern der Galaxis. Wir heißen jeden Besucher auf unserer schönen Welt willkommen und bitten Sie nur darum, in Frieden zu landen, und beachten Sie bitte.«
Han beugte sich mit einem unterdrückten Fluch nach vorne, schaltete den Audioempfang der Übertragung ab und entbot dem Monitor eine rüde Geste. Ein ganzer Planet voller ehrbarer Bürger? Das glaube ich erst, wenn ich’s sehe…
Ein paar Minuten später trat ein lebendiger Lotse der Hafenbehörde an die Stelle von Bail Organas aufgezeichneter Grußbotschaft, und Han schaltete wieder um auf »Audio«. »Captain Draygo an Bord der Ylesianischer Traum«, sagte Han steif. »Erbitte Landerlaubnis. Ich wurde von Piraten angegriffen, mein Schiff ist beschädigt, und ich habe einen verwundeten Bordschützen. Können Sie für einen Krankentransport sorgen, sobald ich gelandet bin?«
»Selbstverständlich, Captain Draygo. Ich habe Ihnen bereits einen bevorzugten Anflugvektor zugewiesen. Wir lotsen Sie zur Andockbucht 422; folgen Sie einfach dem Funkfeuer zu Ihrem Landeplatz. Ein Krankengleiter und ein Medidroide erwarten Sie bereits.«
»Danke.«
Hans Anflugvektor führte ihn tatsächlich über die Grasbilder, und ungeachtet seiner Besorgnis konnte er nicht umhin, ihnen Bewunderung zu zollen. Die ausgedehnte Ebene im Wind wogenden Grases glänzte mit einem viele Kilometer durchmessenden abstrakten Muster aus willkürlich angepflanzten, vielfarbigen, wilden Blumen. Hübscher Trick, dachte er. Ich frage mich, wie sie das anstellen? Und warum sie sich überhaupt damit abgeben? Es ist ja nicht so, daß man diese Art Kunst verkaufen und in bare Münze verwandeln könnte…
Die Hauptstadt von Alderaan, Aldera, lag auf einer Insel in der Mitte eines Sees. Der See hatte sich offenbar gebildet, nachdem Wasser aus unterirdischen Quellen einen Krater aufgefüllt hatte, der einst durch einen Meteor verursacht worden war. Die Überbleibsel des riesigen und (wenigstens nach geologischem Maßstab) »jungen« Kraters umgaben den See in Form einer Reihe niedriger, schartiger Hügelausläufer, deren Flanken von grünen Feldern und Waldstücken gefleckt waren. Das Wasser in der jahrtausendealten Kratermulde glitzerte in den Strahlen der frühen Morgensonne in einem leuchtenden Eisblau.
Der Raumhafen befand sich auf der gegenüberliegenden Seite der Insel, und Han glitt auf seinem Vektor im niedrigen Sinkflug über die Stadt. Er brachte die Ylesianischer Traum binnen weniger Minuten in einem perfekten Landemanöver nach unten. Er hatte mittlerweile so viel Erfahrung mit Landungen in schweren Stürmen und heimtückischen atmosphärischen Strömungen gesammelt, daß ihm das Aufsetzen auf einem normalen Planeten wie ein Kinderspiel vorkam.
Der medizinische Droide erwartete ihn wie versprochen. Han schnallte rasch Muuurghs Blaster von dessen Hüfte und versteckte die Waffe, dann nahm er den Medidroiden samt Antigravtrage an Bord und half, Muuurgh auf der Trage festzuschnallen. »Denkst du, er wird wieder?« fragte er den wartenden Droiden.
»Meine vorläufige Untersuchung hat ergeben, daß kein lebensbedrohliches Trauma infolge der Kopfverletzung vorliegt«, erwiderte der Droide. »Aber es bedarf natürlich der Durchführung weiterer Tests. Ich kann schon jetzt sagen, daß Ihr Mannschaftsmitglied eine Nacht in unserer medizinischen Einrichtung verbringen muß.«
»In Ordnung«, sagte Han. Ich muß einen Weg finden, wie ich für Muuurghs Behandlung aufkommen kann, überlegte er, während er beobachtete, wie die Trage mit dem Togorianer darauf in dem Krankengleiter verschwand, der sofort abhob und in südlicher Richtung davonschwebte.
Als er eine Technikerin vorbeigehen sah, winkte er die Frau zu sich. »Hören Sie, ich habe ein paar Schäden davongetragen. Kann ich eine Reparaturmannschaft kriegen?«
»Lassen Sie mich mal nachschauen, wie schlimm es ist«, antwortete die Frau. Han führte sie in den Geschützstand und anschließend in den Maschinenraum, um den Hyperantrieb in Augenschein zu nehmen. »Beide Reparaturen werden mindestens sechs Stunden in Anspruch nehmen«, teilte sie ihm
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