Der Pilot
warum ich uns hier rausgebracht habe, bevor ich überhaupt davon anfing? Die Bäume haben Ohren, und wir müssen sehr vorsichtig sein. Letzte Nacht war es bloß Muuurgh, deshalb sind wir noch wohlauf, aber es hätten auch ein paar von den Hautwandlern sein können, die unten in der Glitzerstimfabrik als Wächter arbeiten.«
Der Gedanke ließ sie erschauern. »Und was willst du mir sagen?«
»Muuurgh wird darum bitten, einen Jagdausflug unternehmen zu dürfen, während Jalus Nebl und ich nach Nal Hutta fliegen. Wir haben schon alles arrangiert. Teroenza hat nichts dagegen, daß ich Nebl heute mitnehme. Nal Hutta ist zwei Sonnensysteme von hier entfernt, und wir werden vier, vielleicht fünf Tage unterwegs sein. Ich habe Muuurgh versprochen, daß er so viel Zeit hat, um herauszufinden, ob Mrrov noch hier ist, und daß wir sie in dem Fall mitnehmen werden.«
»Das wäre gut«, stimmte Bria zu. »Die Vorstellung, Muuurgh hier zurückzulassen, hat mir überhaupt nicht gefallen. Teroenza wird so wütend sein, daß er ihn wahrscheinlich umbringt, weil er uns hat entkommen lassen, ob er nun die Verantwortung dafür trägt oder nicht.«
»Richtig.« Han seufzte. »Ich wünschte, ich wüßte einen Weg, wie ich in Teroenzas Unterkunft einbrechen und seine privaten Räume durchsuchen könnte, um herauszufinden, wo er die Zugangskodes für die Raumschiffe und die Kodes für die Sicherheitsschlösser seiner Sammlung aufbewahrt. Aber was das angeht, bin ich mit meiner Weisheit am Ende. Ich hab’ mir was ausgedacht, um die Wachen zu beschäftigen, aber wenn ich nicht an diese Kodes rankomme, muß ich meine Pläne wahrscheinlich ändern. Ich werde wohl das Begrüßungszentrum in Brand stecken müssen oder so etwas.«
»Sicherheitskodes?« Bria runzelte die Stirn und schloß die Augen. »Sicherheitskodes.?« Sie atmete tief durch und leierte dann eine lange Reihe von Zahlen, Symbolen und Buchstaben herunter.
»Das hört sich richtig an!« Han ergriff aufgeregt ihren Arm. »Wo hast du die her?«
Sie ließ ein schüchternes Lächeln aufblitzen. »Sie waren in Teroenzas Gedächtnis. Und ich fürchte, sie haben sich mit allem anderen in mein Gehirn eingebrannt. Ich wünschte, ich könnte sie wieder vergessen – genau wie das ganze andere Zeug –, aber ich kann nicht.«
Er packte ihre Schultern und schüttelte sie begeistert. »Wünsche dir das nicht, ehe wir nicht aus diesem Schlammloch raus sind. Bria, Süße, das ist ja großartig! Du hast mir ‘ne Menge Ärger erspart!«
Sie lächelte ihn unsicher an. »Ich habe dafür einen furchtbaren Preis gezahlt, aber wenn es uns nützt. hat es sich wohl gelohnt.«
»Das wird es«, versicherte Han ihr. »Vertraue mir. Ich schwöre, das wird es.«
Sie nickte.
»Alles, was uns noch zu tun bleibt, ist, keinen Verdacht zu erregen, bis wir soweit sind. Damit werde ich kein Problem haben – Nebl und ich werden nicht auf Ylesia sein. Glaubst du, du kannst so tun, als ob nichts wäre, bis wir wieder zurück sind?«
»Ich denke schon«, antwortete sie. »Aber. komm bald wieder.«
»Das werde ich, Liebling«, versprach er.
Bria warf Han einen flehentlichen Blick zu. »Wenn wir frei sind, Vykk, können wir dann nach Corellia gehen? Ich möchte meine Leute wiedersehen. Ich möchte sie wissen lassen, daß es mir gutgeht.«
Han schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln. »Natürlich, Schatz. Ich habe selbst etwas auf Corellia zu erledigen, also werden wir dort zuerst Station machen, in Ordnung?«
Ihre Antwort war ein strahlendes Lächeln. »In Ordnung.«
Als Vykk sich am Eingang des Dormitoriums von ihr trennte, nahm sich Bria vor, daß sie nur nach oben gehen wollte, um sich vor dem Essen kurz hinzulegen. Sollte jemand sie danach fragen, so wollte sie behaupten, daß Kopfweh sie daran gehindert hatte, die Abendandacht zu besuchen.
Doch als sie ihr Zimmer betrat, nahm sie ihre Kutte auf und stand nachdenklich da. Morgen, dachte sie. Ich werde morgen damit aufhören. Ich habe immerhin ein paar anstrengende Tage hinter mir. Niemand kann von mir erwarten, daß ich der Erhöhung einfach so fernbleibe. Ich brauche schon einen Tag, um mich an den Gedanken zu gewöhnen…
Und ehe sie noch richtig begriff, was sie tat, hatte sie bereits die Pilgerkutte angezogen und die Kapuze übergestülpt und rannte den Pfad der Unsterblichkeit hinunter zum Altar der Hoffnungen.
Zwei Tage später warteten ein aufgekratzter Han und ein gelassener Jalus Nebl vor dem Audienzraum von Jiliac dem Hutt in dessen
Weitere Kostenlose Bücher