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Der Prediger von Fjällbacka

Der Prediger von Fjällbacka

Titel: Der Prediger von Fjällbacka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
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erfreut, kannst du mir glauben. Offenbar hatte sich einer der Leute, denen du gestern hinterhertelefoniert hast, mit ihm in Verbindung gesetzt und erzählt, daß du etwas von einer Konspiration zwischen Ephraim Hult und zwei von Fjällbackas geachtetsten Männern gefaselt hast. Du hättest von Bestechung und weiß der Himmel wovon noch geredet. Er war furchtbar aufgebracht. Ephraim mag ja tot sein, aber Doktor Hammarström lebt, und das tut der Bestattungsunternehmer von damals auch, und wenn sich rausstellt, daß wir grundlose Beschuldigungen vorbringen, dann …«
    Mellberg hob resigniert die Arme. Er brauchte den Satz nicht zu beenden. Patrik wußte, welche Konsequenzen das für ihn hätte. Zunächst würde er den Rüffel seines Lebens erhalten, und außerdem würde er auf dem Revier für ewig zum Spott der Leute werden.
    Mellberg schien seine Gedanken zu lesen. »Also wäre es verdammt noch mal das beste, daß du recht hast, Hedström!«
    Er zeigte mit seinem kleinen, dicken Finger auf Johannes’ Grab und trat nervös von einem Fuß auf den anderen. Der Erdhaufen war auf gut einen Meter angewachsen, und auf der Stirn der grabenden Männer glänzte der Schweiß. Es konnte jetzt nicht mehr lange dauern.
    Mellbergs in den letzten Wochen so gute Laune war an diesem Morgen etwas weniger gut. Und daran schienen nicht nur die Uhrzeit und die unangenehme Aufgabe schuld zu sein. Da war noch etwas anderes. Die Mürrischkeit, die früher als fester Bestandteil zu seiner Persönlichkeit gehört hatte, aber in den letzten seltsamen Wochen wie weggeblasen gewesen war, hatte sich zurückgemeldet. Noch war ihre volle Stärke nicht erreicht, aber sie befand sich auf bestem Weg dahin. Während des Wartens hatte er nichts anderes getan, als zu klagen, zu meckern und zu fluchen. Seltsamerweise wirkte das bedeutend angenehmer als seine vorübergehende Jovialität. Man war es einfach gewohnt. Mellberg verließ sie, noch immer fluchend, um sich bei dem Team von Uddevalla beliebt zu machen, das gerade eingetroffen war, um hier zu assistieren. Martin flüsterte aus dem Mundwinkel: »Was es auch gewesen ist, es scheint vorbei zu sein.«
    »Was war es denn deiner Meinung nach?«
    »Zeitweilige Geistesgestörtheit?« zischte Martin zurück.
    »Annika hat gestern ein lustiges Gerücht gehört.«
    »Was denn? Erzähle«, sagte Martin.
    »Er ist doch vorgestern zeitig gegangen .«
    »Das ist ja wohl kaum etwas Weltbewegendes.«
    »Nein, stimmt schon. Aber Annika hat gehört, daß er in Arlanda angerufen hat. Und er schien es verdammt eilig gehabt zu haben, aus dem Haus zu kommen.«
    »Arlanda? Wollte er jemanden vom Flugzeug abholen? Er ist schließlich hier, also kann es ja kaum darum gegangen sein, daß er selber fliegen wollte.«
    Martin sah genauso verblüfft aus, wie sich Patrik fühlte. Und neugierig.
    »Ich weiß nicht mehr als du darüber, was er dort gewollt haben könnte. Aber die Sache wird immer mystischer .«
    Einer der Männer am Grab winkte ihnen zu. Zögernd gingen sie zu dem großen Erdhaufen hinüber und schauten in das Loch daneben. Ein brauner Sarg war freigelegt.
    »Da habt ihr euren Burschen. Sollen wir ihn hochholen?«
    Patrik nickte. »Aber seid vorsichtig. Ich sag dem Team Bescheid, dann können sie übernehmen, sobald ihr den Sarg oben habt.«
    Er ging zu den drei von der Spurensicherung, die mit ernsten Gesichtern dastanden und mit Mellberg redeten. Ein Auto des Bestattungsunternehmens war auf dem Kiesweg vorgefahren und wartete mit offenen Hecktüren, bereit, den Sarg zu transportieren, egal, ob mit oder ohne Leiche.
    »Sie sind allmählich soweit. Wollen wir den Sarg hier öffnen, oder macht ihr das in Uddevalla?«
    Der Chef der Spurensicherung, Torbjörn Ruud, gab Patrik nicht sofort eine Antwort, sondern instruierte zuerst die einzige Frau im Team, sie möge zum Grab gehen und mit den Aufnahmen anfangen. Erst als das geklärt war, wandte er sich an Patrik:
    »Wir werden den Deckel schon hier abnehmen. Wenn du recht hast und sich nichts im Sarg befindet, dann ist die Sache ja klar, aber wenn das in meiner Welt Wahrscheinlichere eintrifft, nämlich daß in diesem Sarg eine Leiche liegt, dann nehmen wir ihn mit nach Uddevalla, um sie dort zu identifizieren. Denn das wollt ihr ja wohl?« Sein Walroßschnurrbart wippte, als er Patrik fragend ansah.
    Patrik nickte. »Ja, sollte jemand im Sarg liegen, dann hätte ich es gern bestätigt, daß es mit hundertprozentiger Sicherheit Johannes Hult ist.«
    »Das können wir

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