Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Prediger von Fjällbacka

Der Prediger von Fjällbacka

Titel: Der Prediger von Fjällbacka Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Camilla Läckberg
Vom Netzwerk:
sagte, ihr seid Freunde der Königsfamilie, also habe ich gedacht, du kennst ihn vielleicht. Er ist doch einfach super!«
    Gustav schien völlig verblüfft, daß es für irgend jemanden cooler sein konnte, den Musiker E-Type zu kennen als den König, aber er faßte sich und antwortete kühl auf Marias Frage: »Ich bin ja etwas älter als die Kronprinzessin, aber mein jüngerer Bruder kennt sie und auch Martin Eriksson.«
    Maria wirkte verwirrt. »Wer ist Martin Eriksson?«
    Gustav seufzte schwer und sagte nach kurzer Pause widerstrebend: »E-Type.«
    »Ach so. Cool.« Sie lachte und sah ungemein beeindruckt aus.
    Mein Gott, war sie überhaupt einundzwanzig, wie Dan behauptet hatte? Erica selbst hätte eher auf siebzehn getippt. Aber natürlich war sie hübsch, das mußte sie zugeben. Traurig sah sie an sich herab und konstatierte, daß die Tage, wo die Brustwarzen wie bei Maria zum Himmel zeigten, wohl auf jeden Fall vorbei waren.
    Das Fest gehörte wohl nicht gerade zu den gelungensten. Erica und Patrik taten ihr Bestes, um die Konversation in Gang zu halten, aber Dan und Gustav hätten ebensogut von zwei verschiedenen Planeten stammen können, und Maria trank viel zuviel Wein und dazu noch in viel zu raschem Tempo und mußte sich plötzlich auf der Toilette übergeben. Der einzige, der sich wohlfühlte, war Lars, der mit großer Konzentration alle Reste von den Platten vertilgte, die mörderischen Blicke Bittans glücklich ignorierend.
    Schon um acht Uhr waren alle wieder aufgebrochen und hatten Patrik und Erica allein mit dem Abwasch zurückgelassen.
    Sie beschlossen, darauf zu pfeifen, und setzten sich jeder mit einem Glas in den Garten.
    »Oh, wie gern würde ich jetzt Wein trinken.« Erica schaute düster auf ihre Cola hinunter.
    »Ja, nach diesem Essen verstehe ich, daß du ein Glas gebrauchen könntest. Mein Gott, wie ist es uns nur gelungen, eine solch bunte Schar zusammenzuwürfeln? Und was, verdammt noch mal, haben wir uns dabei gedacht?«
    Er lachte und schüttelte den Kopf. »Kennt du E-Type?«
    Patriks Stimme glitt ins Falsett, weil er Maria nachmachte, und Ericas Gekicher ging in ungebremstes Gelächter über.
    »Meine Mutter sagt, es macht nichts, wenn man ein bißchen blöd ist, Hauptsache, man ist hüüübsch!«
    Patrik legte den Kopf auf herzige Weise schräg, und Erica mußte sich den Bauch halten und keuchte: »Hör auf, ich kann nicht mehr. Hast du nicht zu mir gesagt, ich sollte nett sein?«
    »Ja, doch, ich weiß.« Patrik wurde ernst. »Du, was hältst du von diesem Gustav? Er schien mir nicht gerade die herzlichste Person zu sein. Glaubst du wirklich, daß er gut für Anna ist?«
    Ericas Lachen erstarb, und sie runzelte die Stirn.
    »Nein, ich bin ziemlich beunruhigt. Man könnte ja meinen, alles ist besser als ein Mann, der seine Frau mißhandelt, und natürlich ist es das auch, aber ich hätte nur …«, sie zögerte und suchte nach Worten, »ich hätte mir für Anna nur mehr gewünscht. Hast du gesehen, wie mißbilligend er geguckt hat, als die Kinder hier herumtobten? Ich könnte wetten, er ist so ein Typ, der findet, Kinder sollte man sehen, aber nicht hören. Anna braucht jedoch jemanden, der nett ist, Herzenswärme hat und liebevoll ist. Jemanden, der es schafft, daß sie sich wohl fühlt. Egal, was sie auch sagt, ich sehe ihr doch an, daß es jetzt nicht so ist.«
    Vor ihnen tauchte die Sonne als glutrote Kugel ins Meer. Die Sorge um die Schwester belastete Erica. Wenn sie schon für ihre Schwester soviel Verantwortung empfand, wie sollte es dann bei dem neuen kleinen Wesen werden?
    Sie lehnte den Kopf an Patriks Schulter, bis sich die Dunkelheit herabsenkte.
     
    Der Montag begann mit guten Neuigkeiten. Annika war aus dem Urlaub zurück. Braungebrannt und blühend und noch immer beseelt von einer Menge Liebe und Wein, saß sie auf ihrem Platz in der Rezeption und strahlte Patrik an, als er hereingeschlendert kam. Normalerweise haßte er den Montagmorgen, aber Annikas Anblick ließ den Tag gleich viel leichter erscheinen. Sie war in gewisser Weise die Nabe, um die sich alles im Revier drehte. Sie organisierte, diskutierte, schimpfte und lobte, ganz nach Bedarf. Egal, welches Problem man auch hatte, man konnte sicher sein, ein kluges und tröstendes Wort von ihr zu erhalten. Selbst Mellberg hatte allmählich einen gewissen Respekt vor ihr und wagte keine verstohlenen Kniffe und feuchten Blicke mehr, mit denen er sie in seiner ersten Zeit im Revier allzu häufig bedacht hatte.
    Nach

Weitere Kostenlose Bücher