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Der Priester

Der Priester

Titel: Der Priester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerard O'Donovan
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kleiner Scheißer, der bei uns gelegentlich am Rand des Radars auftaucht.«
    »Gut, dann haben wir noch mehr, womit wir ihn unter Druck setzen können. Zusammen mit den Infos aus der Akte können wir ihn auf jeden Fall erst mal in Gewahrsam behalten.«
    »Hängt den Scheißkerl«, grummelte Ford. »Ganz egal, was er gemacht hat.«
    »Schön zu wissen, dass du im Lauf der Jahre nicht deine sensible Seite entdeckt hast«, sagte Mulcahy lachend.
    »Das stimmt. Ganz im Gegensatz zu dir. Worum ging’s denn da letztens? Du bist ja abgehauen wie eine gesengte Katze.«
    »Ach, das interessiert dich sowieso nicht.«
    »Und Murtagh hast du vermutlich auch noch nicht angerufen.«
    »Noch nicht, aber das kommt noch.«
    »Wo wir gerade von Anrufen reden, hier hat sich vorhin eine heiße Braut gemeldet und sich nach dir erkundigt.«
    »Nach mir?« Mulcahy runzelte die Stirn. »Bei euch?«
    »Am Telefon. War echt komisch, Mann, vor allem weil ich mich doch grade erst mit dir getroffen hatte. Als ich ihr gesagt hab, dass du seit Jahren nicht mehr hier arbeitest, war sie ein bisschen überrascht, dann hat sie was von Madrid erzählt und dass sie deine Handynummer hätte, also bin ich da nicht weiter drauf eingegangen.«
    »Ihren Namen hat sie wohl nicht genannt?«
    »Nein. Und damit hatte es sich auch schon.«
    Mulcahy zermarterte sich den Kopf, um auf eine Frau zu kommen, die ihn kannte, als er im Castle und in Madrid gearbeitet hatte, und die auf Fords Beschreibung passte. Im fiel niemand ein.
    »Ach, wenn sie meine Nummer hat, kann sie sich ja melden.«
    »Dann wollen wir mal hoffen, dass sie das auch macht. Ich hab dich noch nie so niedergeschlagen gesehen. Und die klang so, als ob sie dich ein bisschen aufbauen könnte.«

8
    »Okay, okay, Ruhe bitte.«
    Obwohl nur acht Personen im Besprechungszimmer waren, herrschte vor Aufregung eine Lautstärke, als wären es doppelt so viele. Die Gespräche verklangen langsam, als Brogan zum abendlichen Meeting ansetzte. Mulcahy saß auf einem Tisch hinter den erregten Polizisten und fühlte sich mehr denn je wie ein Außenseiter. Das Team hatte sich den ganzen Tag auf der Straße den Arsch aufgerissen und sprühte jetzt nur so vor Begeisterung, weil ihre gute Arbeit am Ende zu einem Ergebnis führen würde. Das war das beste Gefühl, das ein anständiger Polizist haben konnte, und er hoffte und betete, dass sie es zu Recht hatten. Denn er hatte Murtagh vor dem Meeting wegen der Stelle im Süden angerufen. Er war gleich zur Sache gekommen, hatte zwar nichts zu Dowlings Abschied gesagt, sein Interesse aber deutlich zu erkennen gegeben. Und, Halleluja, Murtagh hatte sich ähnlich geäußert und im Prinzip gesagt, er hoffe, dass Mulcahy sich auf die Stelle bewerbe, sobald sie frei würde, weil sie dann schnell wieder besetzt werden müsste. Im Klartext: Mulcahy bekam sie, allerdings nur, wenn er sie sofort antreten konnte. Der Gedanke beschäftigte Mulcahy während des ganzen Meetings. Zwischendurch überlegte er noch, wie er dem Makler Dampf machen konnte. Ohne das Haus wäre alles viel einfacher.
    »Wie ich schon sagte«, fuhr Brogan fort, »sieht es so aus, als hätten wir das große Los gezogen, aber solange wir die Ergebnisse der Untersuchungen aus Scullys Lieferwagen und seiner Kleidung vom Labor nicht haben, sind uns die Hände gebunden. Fürs Erste schadet es nichts, wenn wir Scully über Nacht in Blackrock in der Zelle schmoren lassen – und dank Inspector Mulcahys Kontakten zur Drogenfahndung ist das auch kein Problem.«
    Mulcahy nickte Brogan kurz zu.
    »Sie wollten noch etwas vorbringen, richtig, Mike? Irgendetwas über Geraghtys Entdeckungen, über die wir Ihrer Ansicht nach reden sollten.«
    »Ja, da ist noch etwas.« Er blickte in die Gesichter, die sich ihm erwartungsvoll zugewandt hatten. »Es hat mit Jesicas Kreuz und der Kette zu tun.«
    Irgendjemand im Zimmer grummelte leise. »Oje, jetzt geht das wieder los.« Wahrscheinlich Cassidy, doch Mulcahy kümmerte sich nicht darum.
    »Wenn das Kreuz im Lieferwagen gewesen wäre, hätten Sie es doch sicher erwähnt«, sagte Mulcahy lächelnd.
    »Da Scully in diesem Fall als Täter praktisch überführt gewesen wäre, hätten Sie es sicher erfahren«, erwiderte Brogan.
    »Also, als Geraghty sagte, er hätte in den Abstrichen Goldreste gefunden, war mein erster Gedanke, dass sie von Jesicas Kreuz oder der Kette stammen müssten, die ihr, wie wir wissen, beim Überfall abgerissen wurden. Er sagte aber auch, dass die Metallspuren von

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