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Der Prinz und der Soeldner

Der Prinz und der Soeldner

Titel: Der Prinz und der Soeldner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lois McMaster Bujold
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wie Miles bemerkte, eine Waffe in Anwesenheit des Kaisers.
    »Ja, lass sie ins Schiffsgefängnis bringen, Cavie.«
    »Nicht so schnell«, sagte Cavilo nachdenklich. »Schick den Kleinen in den Bunker, wenn du magst. Er ist nichts wert, sagst du?«
    Der einzige Sohn des mächtigsten militärischen Führers auf Barrayar hielt zur Abwechslung einmal den Mund. Wenn, wenn, wenn …
    »Vergleichsweise«, sagte Metzov hinhaltend, er schien plötzlich zu befürchten, dass er um seine Beute betrogen würde.
    »Sehr gut.« Cavilo steckte den Betäuber lautlos in ihr Halfter, sie hatte schon vor einer Weile aufgehört, damit zu zielen und statt dessen mit ihm herumgespielt. Sie trat zur Tür, öffnete sie und winkte den Wachen. »Bringt ihn«, sie zeigte auf Gregor, »in Kabine Neun, Deck G. Klemmt die herausführende Kommunikationsleitung ab, versperrt die Tür und postiert eine Wache mit einem Betäuber davor. Aber versorgt ihn mit allem vertretbaren Komfort, den er vielleicht verlangt.« Sie fügte zu Gregor flüsternd hinzu: »Es ist das komfortabelste Quartier für besuchende Offiziere, das die Kurins Hand zur Verfügung stellen kann … äh …«
    »Nennen Sie mich Greg«, seufzte Gregor.
    »Greg. Ein hübscher Name. Kabine Neun liegt direkt neben meiner. Wir werden dieses Gespräch in Kürze fortsetzen, nachdem Sie sich … äh … erfrischt haben. Vielleicht beim Dinner. Beaufsichtige seine Unterbringung dort, ja, Stanis?«
    Sie schenkte beiden Männern ein unparteiisches glitzerndes Lächeln und schwebte hinaus, eine hübsche Mieze in Stiefeln. Dann streckte sie den Kopf noch einmal herein und zeigte auf Miles. »Bringt ihn zum Schiffsgefängnis!«
    Der zweite Wächter winkte Miles mit dem Betäuber und stupste ihn mit einem glücklicherweise nicht aktivierten Schockstab, damit er Cavilo folgte.
    Die Kurins Hand war, nach seinen Eindrücken unterwegs zu schließen, ein viel größeres Kommandoschiff als die Triumph, und konnte größere und stärkere Kampf- und Enterkräfte ins Feld schicken, war aber entsprechend schwerfällig zu manövrieren. Das Schiffsgefängnis war auch größer, entdeckte Miles kurz darauf, und wirkungsvoller gesichert. Durch einen einzigen Eingang kam man zu einer optimal gestalteten Wachmonitorstation, von der zwei Flure als Sackgassen zu den Zellen führten.
    Der Frachterkapitän verließ gerade die Wachstation unter dem wachsamen Auge des Soldaten, der den Befehl hatte, ihn zu begleiten. Er warf Cavilo einen feindseligen Blick zu.
    »Wie Sie sehen, sind sie bei guter Gesundheit«, sagte Cavilo zu ihm. »Meine Hälfte des Handels, Kapitän. Schauen Sie, dass Sie weitermachen, um Ihren Teil zu erfüllen.«
    Wollen wir doch mal sehen, was geschieht … »Sie haben nur eine Aufnahme gesehen«, mischte Miles sich ein. »Verlangen Sie, sie leibhaftig zu sehen.«
    Cavilo biss ihre weißen Zähne fest aufeinander, aber der Ärger auf ihrem Gesicht ging nahtlos in ein listiges Lächeln über, als der Frachterkapitän herumfuhr.
    »Was? Sie …« Er pflanzte sich störrisch vor ihr auf. »Also, wer von euch beiden lügt?«
    »Kapitän, das ist die einzige Garantie, die Sie bekommen«, sagte Cavilo und zeigte auf die Monitore. »Sie haben sich entschieden, ein Risiko einzugehen, und jetzt sollten Sie das Spiel schon weiterspielen.«
    »Dann ist dies …« – er zeigte auf Miles – »das letzte Ergebnis, das Sie bekommen.«
    Eine unmerkliche Bewegung ihrer Hand an ihrer Hosennaht alarmierte die Wachen, die ihre Betäuber zogen. »Bringt ihn raus!«, befahl sie.
    »Nein!«
    »Also gut«, ihre Augen weiteten sich wütend, »bringt ihn in Zelle Sechs. Und sperrt ihn ein.«
    Als der Frachterkapitän sich umwandte, hin- und hergerissen zwischen Widerstand und Ungeduld, machte Cavilo dem Wächter ein Zeichen, sich von seinem Gefangenen etwas zu entfernen. Er trat zurück und hob fragend die Augenbrauen. Cavilo warf Miles einen Blick zu und lächelte, als wollte sie sagen: Also gut, du Klugscheißer, jetzt schau mir mal zu! Mit einer kühlen, geschmeidigen Bewegung öffnete Cavilo den Verschluss ihres linken Halfters, zog einen Nervendisruptor heraus, zielte sorgfältig und feuerte auf den Hinterkopf des Kapitäns. Er zuckte einmal krampfhaft zusammen und stürzte, er war tot, bevor er auf dem Boden aufschlug.
    Sie ging zu ihm hin und stieß nachdenklich mit der Spitze ihres Stiefels gegen die Leiche, dann blickte sie auf Miles, dem der Mund offenstand.
    »Sie werden nächstes Mal Ihren Mund halten, nicht

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