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Der Purpurkaiser

Titel: Der Purpurkaiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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verrückt. Das ist seit Jahren bekannt. Man kann eine Verrückte nicht frei herumlaufen und Befehle geben lassen. Ich fasse es nicht, dass Comma sie überhaupt erst rausgelassen hat.«
    »Sie ist nicht verrückt«, sagte Comma schmollend. »Du hast sie noch nie leiden können.« Er klang selbst nicht ganz überzeugt.
    »Wie auch immer«, sagte Pyrgus, »jedenfalls eine Sorge weniger.«
    »Was ist passiert, Flapwazzle?«, fragte Henry rasch. »Als du im Palast nach mir gesucht hast?«
    »Die Schwestern der Seidengilde haben mir erzählt, was mit dir geschehen ist. Ich wusste, dass ihr den Purpurkaiser im Palast nicht finden würdet – «
    »Woher wusstest du das denn?«, unterbrach Pyrgus ihn.
    »Aus einer Unterhaltung zwischen ein paar Wachen. Sie hatten den Kaiser zu Hairstreaks Herrenhaus gebracht. Ich hab mir gedacht, dass ihr das schließlich rausfinden würdet, also bin ich hierher gekommen.«
    »Ja, aber woher wusstest du, dass wir im Labyrinth waren?«
    »Wusste ich ja gar nicht«, sagte Flapwazzle. »Ich hab mich verlaufen und bin schließlich in der Belüftungsanlage gelandet. Ich hab gerade versucht, da wieder rauszufinden, als ich euch auf den Bildschirmen gesehen habe.«
    Henry konnte gar nicht aufhören zu grinsen. »Das war schlau von dir, Flapwazzle.«
    »Jedenfalls«, sagte Flapwazzle, »als ich erst mal hier war und mit den Kontrollen klarkam, hab ich euch verfolgt und alle Fallen ausgeschaltet, die ich konnte.«
    Nymph sagte: »Du weißt nicht zufällig, wie wir hier rauskommen, Flapwazzle, oder?«
    Und Flapwazzle sagte: »Doch, klar – durch die Tür da.«
     

Zweiundneunzig
     
    » J etzt sind wir quitt«, sagte Beleth.
    Brimstone sah zu, wie die marschierenden Soldaten in Zehnerreihen durch das riesige Portal verschwanden. Das war kein Stoßtrupp: Das war eine ausgewachsene Invasion. Ihm kam der Gedanke, dass er besser so schnell wie möglich ins Reich zurückkehrte. Von allem anderen einmal abgesehen wollte er sich diesen Spaß nicht entgehen lassen.
    »Kann ich jetzt gehen?«, fragte er Beleth scharf.
    Beleth streckte sich und verwandelte sich in seine riesige, rote, muskulöse, gehörnte Gestalt. Wahrscheinlich wollte auch er sich den Spaß nicht entgehen lassen. »Deine Arbeit für mich ist beendet. Geh!«
    »Kann ich das nehmen?«, fragte Brimstone und nickte Richtung Portal.
    »Wenn du möchtest.«
    Brimstone sammelte seinen Kram zusammen und schloss sich der nächsten Reihe marschierender Soldaten an. Als er das Portal erreichte, fragte er sich plötzlich, wohin im Reich es eigentlich führte.
     
    »Das nenne ich Stil«, sagte Fogarty und grinste wie ein Zehnjähriger. Sie wurden von zwei stämmigen Waldelfen in einer Sänfte getragen. Dem forschen Schritt nach zu urteilen, den sie vorlegten, benutzten sie einen Hilfszauber.
    Der ganze Waldboden bebte unter den Füßen der tausenden und abertausenden von Waldelfen, die alle in militärisches Grün gekleidet waren. Jedes Gesicht zeigte einen Ausdruck ruhiger Entschlossenheit. »Lauter Kammerjäger auf dem Weg zur Arbeit«, sagte Fogarty.
    »Ganz schön viele Truppen…«, sagte Madame Cardui und sah sich um.
    »Die werden«, sagte Fogarty, »Hairstreaks Haus dem Erdboden gleichmachen.«
    »Ja. Er hat natürlich Wachtruppen, aber mir leuchtet nicht recht ein, warum sie dermaßen viele Soldaten schickt. Das sind doch glatt siebenhundertmal so viele Leute, wie er sie hat.«
    Fogarty zog die Nase kraus. »Also ich hab es so verstanden, dass Königin Kleo brutal und schnell zuschlagen und den Kampf so rasch wie möglich für sich entscheiden will. Dann wird das Haus abgerissen – niederbrennen kann sie es wegen der Bäume ja nicht – und vielleicht sogar der Schutt abtransportiert. Schwupp, weg ist es. Anschließend verschwinden ihre Leute in den Bäumen und lassen nichts als ein Rätsel zurück. Sie baut darauf, dass ein Herrenhaus, das sich in Luft aufgelöst hat, alle abschrecken wird, die sich in ihrem Wald etwas bauen wollten.«
    »Hmmm«, sagte Madame Cardui. »Kann sein.«
    Fogarty sah sie von der Seite an. »Was beunruhigt dich, Cynthia?«
    »Ach, beunruhigt bin ich eigentlich nicht, mein Lieber. Vielleicht ein wenig… besorgt. Meine Erfahrung sagt mir aber, dass jemand, der eine Streitmacht dieser Größe in Gang setzt, immer einen Grund findet, sie am Laufen zu halten.«
    Fogarty sah durch die Bäume nach vorn. »Na, das werden wir bald rausfinden«, sagte er. »Ich glaube, wir sind schon fast da.«
     
    Colias, der

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