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Der Purpurkaiser

Titel: Der Purpurkaiser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Herbie Brennan
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ihn um Hilfe gebeten und er hatte versprochen, so schnell zu kommen, wie er konnte. Sie hatte wahrscheinlich damit gerechnet, dass er ein oder zwei Stunden später nachkam. Höchstens. Er schnappte sich den Lötkolben ohne auch nur an Frühstück zu denken.
    Irgendwann mittags war er mit der Portalbedienung fertig und hatte sich zwischendurch nur kurz zwei Hamburger aus der Tiefkühltruhe warm gemacht. Das Gerät lag wie ein Haufen Schrott auf dem Küchentisch – ein Gewirr von Anschlussklemmen und Drähten mit einem Ein/Aus-Schalter, der für die übrigen Bauteile viel zu groß war. Das Steuergerät, das Mr Fogarty gebaut hatte, war kleiner als ein Handy gewesen. Henrys Version hätte kaum in einen Schuhkarton gepasst. Er fragte sich, ob er sie jetzt ernsthaft mit sich herumschleppen musste, dann kam er zu dem Schluss, dass das nicht nötig war. Wenn sie funktionierte, dann konnte er drüben einfach Mr Fogarty bitten, ihn wieder zurückzuschicken. Oder Pyrgus – mit dem Portal des Purpurpalastes.
    Er biss sich auf die Lippen, starrte die Portalbedienung lange an, dann beschloss er, dass es Zeit war, sie einmal auszuprobieren. Da er auf die harte Tour gelernt hatte, ein Portal nicht in geschlossenen Räumen zu öffnen, trug er das Gerät nach hinten in den Garten, zu dem kleinen Stück Brachland hinter dem Schmetterlingsbusch. Auf einmal wurde ihm klar, dass er es sich nie trauen würde, wenn er jetzt noch länger zögerte; also warf er den monströsen Schalter an.
    Nichts geschah.
    Das Biofilterding! Es musste dieser blöde Biofilter sein! Henry war am Boden zerstört. Jetzt musste er nach Hause gehen und darauf warten, dass Aisling wieder in den Normalzustand zurückkehrte, und das bloß wegen diesem blöden Biofilter!
    Oder war vielleicht die Batterie…
    Henry hätte sich am liebsten in den Hintern gebissen. Vielleicht wäre es ja auch gar keine schlechte Idee, überhaupt erst mal eine Batterie einzulegen. Er rannte zum Haus zurück und wühlte in der Schublade. Ganz hinten lagen welche, aber keiner von diesen kleinen Lithiumknöpfen. Er rannte zum Schuppen, aber dort waren überhaupt keine Batterien zu finden.
    Wo steckst du denn, Henry? Warum bist du nicht nachgekommen, wie du versprochen hast?
    Er war so spät dran, später ging’s kaum! Er warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Kurz vor halb zwei. Damit waren es jetzt fast – hey! In seiner Uhr war eine Batterie!
    Henry zerrte sie sich vom Handgelenk. Die Rückseite kriegte man nur mit einem kleinen Schraubenzieher ab, aber kleine Schraubenzieher gab es im Schuppen. Schwupps, er schaute auf eine Batterie hinab, die sein improvisiertes Portal perfekt zum Laufen bringen würde. Er klaubte sie aus der Uhr und rannte damit nach draußen.
    Als er die Batterie einlegte, fiel ihm auf, dass er total am Keuchen war. Er überprüfte die Anschlüsse; alles bereit, wie es aussah. Dann ließ die Panik sein Herz einen Satz machen: Ohne diesen Biofilter funktionierte das Teil sowieso nicht. Der Biofilter war garantiert das Wichtigste an dem ganzen Teil. Himmel, was war ein Biofilter bloß?
    Einmal suche ich noch, dachte er. Ein einziges Mal noch. Es war bescheuert, alles aufs Spiel zu setzen, nur weil der Biofilter fehlte. Was war zum Beispiel, wenn seine ganze Arbeit zu einem Klumpen zusammenschmolz?
    Henry rannte ins Haus zurück – anscheinend rannte er ständig in letzter Zeit – und fing an alles dermaßen gründlich zu durchsuchen, dass er sich einmal sogar dabei erwischte, hinter die Kloschüssel zu schauen. Da ging ihm auf, wie lächerlich das alles war. Glaubte er ernsthaft, Mr Fogarty bewahrte einen Biofilter auf dem Klo auf? Das war lachhaft. Er ließ sich zu sehr von seiner Panik lenken. Was war denn groß dabei, das Gerät einmal ohne dieses winzig kleine Bauteil zu benutzen? Im schlimmsten Fall würde es einfach nicht funktionieren. Vor ein paar Minuten hatte er die Portalbedienung doch locker ohne den Biofilter ausprobieren wollen, bevor ihm eingefallen war, dass er keine Batterie eingelegt hatte. Warum machte er dann jetzt so einen Wirbel um das blöde Ding?
    Er ging wieder nach draußen. Sein Kabelgewirr lag da, wo er es zurückgelassen hatte, auf einem kaputten alten Gartentisch, den Mr Fogarty nie zum Sperrmüll zu geben geschafft hatte. Bevor er noch einmal in Panik geraten konnte, legte Henry den Schalter um.
    In der Mitte des Kabelverhaus glühte eine Diode grün auf.
    Henry sah sich um. Nirgendwo war etwas von einem Portal zu sehen, nicht auch

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