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Der Rausch einer Nacht

Titel: Der Rausch einer Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Judith McNaught
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zuviel Sorgen.«
    Er legte seine Hand auf die ihre. »Du hast recht.«
    Corey hätte gern mehr über seine Antipathie erfahren, kam jedoch nicht dazu, weil gerade der Auktionator die Bühne betrat und sich zu seinem Pult begab. Er klopfte mehrere Male mit dem Hammer, bis alle sich zu ihm umdrehten und ihre Gespräche einstellten. Aufregung machte sich an den Tischen breit.
    »Ladys und Gentlemen«, begann der Mann, »wenn wir die Veranstaltung hier hinter uns gebracht haben, steht Ihnen eine halbe Stunde zur Verfügung, in der Sie Ihre schriftlichen Gebote für die Stücke abgeben können, die im Empire Ballroom bei der Stillen Versteigerung zur Auslage kommen.
    Damit sind wir jetzt an dem Punkt angelangt, auf den wir alle gewartet haben. Ohne weitere Vorrede möchte ich Sie auffordern, Ihre Herzen ebenso wie Ihre Scheckbücher zu öffnen - und sich daran zu erinnern, daß jeder einzelne Dollar, der hier zusammenkommt, direkt an die Krebsforschung gehen wird. Wenn Sie nun bitte den Katalog zur Hand nehmen möchten, der vor Ihnen auf dem Tisch liegt, so finden Sie darin die komplette Liste aller zur Versteigerung kommenden Stücke nebst einer Beschreibung derselben.«
    Überall entstand Rascheln, als die Gäste die Broschüren aufschlugen.
    »Ich weiß«, fuhr der Auktionator fort, »daß viele von Ihnen mit der Klineman-Skulptur liebäugeln. Um Ihnen die Wartezeit zu verkürzen und gleichzeitig die Spannung zu erhöhen, haben wir das Stück auf Platz zehn der Liste gesetzt.«
    Alle lachten über seinen kleinen Scherz, und der Mann wartete, bis er sich wieder der Aufmerksamkeit aller sicher sein konnte. »Beginnen wir also mit Stück eins, eine kleine Bleistiftzeichnung von Pablo Picasso. Das Anfangsgebot liegt bei vierzigtausend Dollar. Höre ich vierzigtausend?« Einen Moment später nickte der Auktionator zufrieden. »Mr. Certillo hat vierzigtausend geboten. Höre ich einundvierzig?«
    Binnen Minuten war die Zeichnung für sechsundsechzigtausend ersteigert, und das nächste Stück kam an die Reihe.
    »Bei Gegenstand zwei handelt es sich um eine wunderschöne Tiffany-Lampe, circa 1904. Das Eröffnungsgebot beläuft sich auf fünfzigtausend Dollar. Höre ich fünfzigtausend?«

Kapitel 23
    Cole hätte gern auf die Ehre verzichtet, am >Ersten Tisch< sitzen zu dürfen. Der Präsident der Veranstaltung, Franklin Mitchell, war groß und grauhaarig, wirkte distinguiert, war der stellvertretende Vorsitzende einer Ölfirma im Familienbesitz und ging Cole gehörig auf die Nerven. Er hatte seiner Frau, seinem Sohn, seiner Schwiegertochter und einem mit den jungen Leuten befreundeten Pärchen, den Jenkins, einen Platz am Ehrentisch verschafft. Diese sechs Menschen stellten die Form von Hochmut und Anmaßung dar, die Harrison am meisten verachtete.
    Ansonsten befanden sich zwei weitere Pärchen an seinem Tisch. Zum einen ein rundlicher Junggeselle in den Fünfzigern mit Namen Delbert Canfield mit seiner Mutter, die er ständig mit >Mama< anredete. Zum anderen Conner und Missy Desmond, ein nettes Ehepaar in mittlerem Alter, die sich, für einige Zeit wenigstens, ehrlich Mühe gaben, ein Gesprächsthema mit Cole zu finden. Leider beschränkten sich die Interessen der beiden auf ihr Golf-Handicap, ihr Tennis und ihren Freundeskreis. Da Harrison weder daran interessiert noch auf diesen Gebieten sonderlich bewandert war, flackerte die Tischkonversation kaum jemals richtig auf und erstarb dann ganz.
    Cole wollte den Abend nicht mit ermüdendem Small talk oder dummen Gerüchten vergeuden und ignorierte seine Tischgenossen bald vollständig, um sich lohnende-ren Aufgaben zu widmen. Zunächst dachte er an Cals Herzschwäche und sein nur dem Altersstarrsinn entsprungenes Verlangen, sein Neffe solle innerhalb von sechs Monaten heiraten. Hin und wieder erlaubte er sich einen Blick auf Diana, um festzustellen, ob sie immer noch zurechtkam. Schließlich wandte er sich den Problemen zu, deren Lösung ihm möglich war.
    Als der erste Gang abgeräumt wurde, hatte er in Gedanken bereits die Tagesordnung für das Jahrestreffen seines Vorstands festgelegt und entschieden, die diesjährige Dividende bereits vor dieser Sitzung bekanntzugeben, um sicherzustellen, daß seine Vorschläge auch durchkamen.
    Während des Desserts prahlte Mitchell mit seiner Strategie, mit deren Hilfe er zum Präsidenten des River Pines Country Clubs gewählt werden wollte. Cole legte sich währenddessen seine eigene Strategie zurecht, wie er Cushman Electronics an die

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