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Der Ring

Der Ring

Titel: Der Ring Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Margroff und Piers Anthony
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einen Beringten – und nun war der Mann nicht mehr da. Hatte ihr Vater gewußt, daß es so kommen würde? Hatte er es geplant, nur um sicher zu gehen, daß sie sich von ihm fern hielt? Warum?
    Enttäuschung und Wut stiegen in ihr auf, als sie darüber nachdachte. Das war alles Teil eines Planes gewesen, um sie kirre zu halten! Na, das wollte sie doch mal sehen! Sie würde eine Schau abziehen, die niemand vertuschen konnte! Und wenn die Bullen sie dann dafür beringten – das geschah Vatilein recht!
    Sie streckte die Hand nach der Chauffeurklingel aus, änderte aber ihre Absicht. Wenn sie sich von Philip irgendwo hinbringen ließ, erfuhr es ihr Vater zu früh und verhinderte es. Phil konnte sie sich nicht gefügig machen. Nicht in der Zeit, die ihr blieb. Der Mann war wie aus Eisen, und seine erste Loyalität galt dem Seniorchef.
    Sie langte nach dem Telefon. Etwas brachte sie auf Gunnardorf … Was war das noch gerade für eine angebliche Filiale der Lust-A.G.? Der Laden mit dem Sabbat?
     
    Sam Selmik stand im Privatbüro des Leichtfuß-Palastes Slim Jackson gegenüber. Überall lag gebrauchtes Zeug umher, vom Damenhandtäschchen bis zum Bruchstück eines Kreisels. Aber Sam achtete nicht darauf. Seine Augen hingen an dem langen, scharfen Messer, das Slims braune Finger mit geübtem Griff hielten, und in dessen Klinge jene einzigartige elektrochemische Ladung steckte; sie zerteilte Fleisch wie Narko-Rauch. Diese Klinge kam langsam auf ihn zu. Die Spitze blitzte. Er wich im Uhrzeigersinn um den Schreibtisch herum davor zurück.
    „Du Blödian! Du geldgieriger Blödian!“
    Sam hielt die Hände hoch, als ob die Diamantringe, die seine Finger umschlossen, diesen erfahrenen Angreifer hätten abwehren können. „Ich hab’ dir doch gesagt, wie es war!“ verteidigte er sich; unter dem Druck der Situation fiel er in seinen natürlichen Dialekt zurück. „Diese Schnepfe hat angerufen, hab’s dir doch gesagt, ‘ne echte reiche Sau. Piekfeine Möbel und alles in dem Zimmer. Du, ich glaube, ich hab’ sie hier schon ein- oder zweimal gesehen, bei der Teufelsversammlung. Hat sie zu mir gesagt: ,Ich will bei diesem Akt selbst mitmachen – beim Sabbat.’ Hab’ ich ihr gesagt, sie ist verrückt, aber sie hat mir ‘ne Handvoll Überbringergeld rübergestoßen, weißt schon, die Art, was die reichen Bälger so haben, damit keiner ihnen was beweisen kann …“
    „Das gleiche, das ich dir gegeben habe, um Ed Bladderwart zu beruhigen!“ sagte Slim verächtlich. Er schlug mit der freien Hand gegen den Telefon-Adapter: eine Maschine, die Banknoten im Wert von tausend Dollar oder weniger druckte, wenn sie auf die richtige Art durch Signal eingeschaltet wurde, das sich mit der Codezahl eines Nummernkontos beim Investitions-Computer der Stadt deckte. Wohlhabende Familien ließen sich die Code-Nummer in die Telefone einbauen, damit sie ihre Verbindlichkeiten, rechtlich einwandfreie oder heimliche, ohne Verzug und Verwicklung erledigen konnten.
    „Du Blödian – das ist ein Köder! Ein Trick, damit sie uns alle beringen können! Die haben spitzgekriegt, daß die Kneipe nur Fassade für das Kreiselgeschäft ist!“
    „Aber hast du diesen Fahrer nicht umlegen lassen, bevor er …“
    Slim machte ein finsteres Gesicht. „Klar, das habe ich geregelt. Aber jetzt sind sie doch mißtrauisch. Ich wette, daß sie überall in Gunnardorf Agenten reinschmeißen und versuchen, sich jemanden zu greifen, der was weiß. Die brauchen doch bloß einen Grund, um einen von uns unter Wahr-Wahr zu setzen …“
    „Aber das war doch ein Mädel, Slim. Eine aus der Oberstadt …“
    „Du Idiot! Du Schwachsinniger! Das kann nur ein Köder sein. Dieses ganze Geld, nur um …“
    „Aber eine Menge Mädels aus Gunnardorf macht das!“
    „Sie wissen’s nicht besser. Die stehen bei uns so in der Kreide, daß sie keine Wahl haben, und außerdem sind sie sowieso meist Schwachsinnige. Die sind so doof, die bilden sich ein, eine Nacht, und am nächsten Tag bringt die Entziehungskur alles in Ordnung.“ Slim machte wieder einen Schritt vorwärts und drehte das Messer vielsagend in der Hand. „Erst machst du die Schnauze bei Bladderwart zu weit auf, und jetzt …“
    „Das will sie, Slim! Sie hat dafür bezahlt; laß sie doch!“
    „Quatschkopf! Hast du ihr das mit den Dämonen nicht gesagt? Was die machen müssen? Wie sie sich so ungefähr in dem Zeug baden muß, und alle sehen zu und lachen und heizen sie noch an …“ Aber er hörte auf, Sam zu

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