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Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition)

Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition)

Titel: Der Ruf des Bösen: Die Erleuchtete 2 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aimee Agresti
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weiter fort, bis wir uns gut genug vorbereitet fühlten, um niemandem schulischen oder psychologischen Schaden zuzufügen. Der Rest des Tages und Abends verlief ohne weitere Zwischenfälle. Aber nach einem Start wie heute konnte es ja auch kaum schlimmer werden.

6
    Die Stadt der Toten
    F ür den nächsten Morgen stand auf unserem Programm einfach nur Tour der Hilfsprojekte, Teil eins .
    »Hier in der Nachbarschaft können so einige kostenlose Unterstützung gebrauchen, viele Leute sind noch immer damit beschäftigt, privat und beruflich wieder auf die Beine zu kommen, oder kümmern sich mit äußerst beschränkten Mitteln um öffentliche Bereiche«, erklärte Connor, als er uns aus dem Haus führte. »Bevor ihr nachmittags für die Nachhilfe und das Sorgentelefon antretet, helft ihr also im Wechsel den Bewohnern der Stadt aus.« Er blieb vor der Nachbarvilla stehen. »Lance, Brody und Tom, ihr kommt heute hier zum Einsatz.« Ich stieß einen erleichterten Seufzer aus, und Lance winkte zum Abschied, als er hineinging.
    »Ganz unter uns gesagt: Ich bin echt froh, dass ich da nicht reinmuss«, flüsterte ich Dante zu.
    Den Rest der Gruppe nahm Connor auf einen Spaziergang durch die kurvenreichen Straßen mit. Als wir die breite, geschäftige Rampart Street erreichten, blieb er stehen.
    »Haven, Sabine und Drew, ihr arbeitet heute auf dem Saint Louis Number One, dem Friedhof direkt da hinter der Kirche. Ihr werdet erwartet.«
    »Ach?«, machte ich. Dante stieß ein abgehacktes Lachen aus, dann schlug er sich die Hand vor den Mund. Connor sah hoch, sagte aber nichts.
    »Klar, ein Friedhof, das ist natürlich um Längen besser als ein verwunschenes Haus, Hav«, grinste Dante. »Viel Spaß!«
    »Dante und Max, euch habe ich für Priestress Mariettes Voodootempel eingeteilt.« Connor deutete die Straße hinunter auf ein Schild, das in der warmen Brise schaukelte.
    »Im Ernst?«, fragte Dante.
    »Jap. Auf geht’s! Diese Dame solltet ihr besser nicht warten lassen.«
    »Cool!«, freute sich Dante.
    »Und ihr anderen kommt mit zur städtischen Tafel, die können beim Essen auf Rädern Unterstützung gebrauchen. Wir sehen uns dann nachher in der Bibliothek. Ich erwarte gute Arbeit!«, stellte er klar, als er sich in Bewegung setzte.
    Die glatte graue Fassade der Kirche Unserer Lieben Frau von Guadalupe lockte uns von der gegenüberliegenden Seite der Rampart Street, ihr Kirchturm bohrte sich in den wolkenlosen Morgenhimmel. Unseren Unterlagen zufolge war unser Ansprechpartner hier Schwester Catherine. Na ja, im Vergleich zu meiner früheren Chefin war eine Nonne wirklich mal was anderes.
    In der Kirche hatte sich direkt vor den schweren, weißbemalten Türen eine kleine Gruppe Touristen versammelt. Ihr Reiseführer brachte in einem Flüstern, das durch das Gewölbe verstärkt wurde, seine Fakten vor. Ansonsten war nur noch das Knacken der Kirchenbänke zu hören, wenn einer aus dem guten Dutzend Gläubigen, die ganz in Gedanken und Gebete versunken waren, das Gewicht verlagerte.
    Durch die Kirchenfenster fiel Licht herein und warf bunte Flecken an die blendend weißen Wände. Ehrlich gesagt hatte ich, abgesehen von der kleinen Kapelle im Krankenhaus, wo ich oft Angehörigen von Patienten Gesellschaft geleistet oder sie aufgesucht hatte, wenn es gute Nachrichten gab, noch nicht viele Kirchen von innen gesehen. Die Stille hier war so tief, dass mir jeder meiner ungelenken Schritte, jedes geräuschvolle Atmen in den Ohren dröhnte. Ich hatte das Gefühl, dass mich alle anstarrten. Sabine hatte mit so etwas weniger Probleme.
    »Die ist echt super«, flüsterte sie Drew zu und zupfte an ihrer Schultertasche aus grobem Jutestoff. »Hav, so eine solltest du dir auch zulegen. Rangier doch den ollen Rucksack aus!«
    »Ich hatte mich eigentlich schon auf den Nerd-Look eingependelt«, flüsterte ich verlegen zurück.
    »Ich mag deinen Rucksack«, warf Drew ein. Sie gehörte zu den Leuten, bei denen man darauf zählen konnte, dass sie immer höflich blieben.
    »Also nee.« Sabine sah mich kopfschüttelnd an. »Daran arbeiten wir noch. Woraus ist die eigentlich? Aus Hanf?«
    »Ja. Sie ist aber viel weicher, als sie aussieht«, erklärte Drew und hielt die Tasche hoch, damit Sabine sie befühlen konnte. »Ich liebe schöne Hanfstoffe. Und ehrlich gesagt hat mich Connor zu der Anschaffung überredet.«
    Jetzt hatte sie meine volle Aufmerksamkeit. »Du warst mit Connor shoppen?«
    Drew schüttelte den Kopf: »Nein, ich hab ihn zu Hause in

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