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Der Ruf des Satyrs

Der Ruf des Satyrs

Titel: Der Ruf des Satyrs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Amber
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Ein weiterer tragischer Fall eines verschwundenen Mädchens, der die
Carabinieri
beschäftigt.«
    »Und dann können wir es immer noch auf meine Art versuchen …« Die
strega
bewegte die Hände, als wollte sie etwas auswringen.
    »Ich werde
dich
ersticken, wenn du es versuchst!«, warnte Gaetano sie.
    Sie lächelte nur, kniff ihn noch einmal in die Wange und gab Serafina einen Abschiedskuss. »
Ciao.
Wenn ihr mich wieder braucht, lasst es mich wissen.«

[home]
    15
    D er Schauplatz der Gala, die im Freien stattfand, war hell erleuchtet, als Eva in der Nacht aus ihrer Kutsche stieg. Bei dem Gedanken, Dane wiederzusehen, stieg vor lauter freudiger Erwartung Aufregung in ihr auf. Sie kannten sich noch nicht einmal eine Woche, doch sie fühlte sich ihm mehr verbunden als jedem anderen Wesen, dem sie je begegnet war. Sie hatte ein Abendkleid aus cremefarbenem Taft für ihn angezogen, das schönste, das sie besaß. Odette hatte ihr Perlen ins Haar gesteckt und sie außerdem mit einem Übermaß an unerwünschten Ratschlägen versorgt, was sie heute Nacht zu tun hätte. Sich einen menschlichen Verlobten zu sichern, stand dabei ganz oben auf der Liste. Eva jedoch hatte beschlossen, sie zu ignorieren. Sie fühlte, dass sie und Dane am Ende der vergangenen Nacht zu einem Einverständnis gekommen waren, und nun keimte die zarte Hoffnung in ihr, dass das Arrangement zwischen ihnen irgendwie funktionieren würde.
    Pinot sprang von seinem Sitz vorne auf der Kutsche ab, um ihr beim Aussteigen zu helfen, und fuhr dann wie die anderen Fuhrwerke zu einem angrenzenden Posten, wo er den Abend damit verbringen würde, mit den übrigen Kutschern zu plaudern.
    Die Veranstaltung im
Circo Massimo
war dazu gedacht, das Interesse an den laufenden Ausgrabungen im benachbarten Forum zu fördern. Zu diesem Zweck waren verschiedene Statuen aus weißem Marmor von dort vorübergehend hier aufgestellt worden und säumten nun wie geisterhafte Soldaten den gepflegten Rasen zu beiden Seiten des
Circo.
    In der Mitte des Rasens wippten schimmernde Kerzen wie Feenlichter in den Händen der Gäste. Um die Wege zu kennzeichnen, hatte man dekorative Laternen aufgestellt. Das rechteckige Gelände zwischen den Hügeln Aventin und Palatin, auf dem einst vor begeisterten Zuschauern Wagenrennen stattgefunden hatten, war nun mit Banketttischen und einer großen hölzernen Plattform, die als Tanzfläche diente, gefüllt.
    Ganz offensichtlich war die Elite der Gesellschaft hier anwesend, und die Geldbörsen waren gut gefüllt. Wachen patrouillierten im Umkreis über dem Tal, um sicherzustellen, dass die Gäste und ihr Schmuck sicher vor Vagabunden waren, die in der Nähe herumlungerten. Fackeln beleuchteten die Treppen, die man zu diesem Anlass in Abständen in die schrägen Seiten gebaut hatte. Entlang genau dieser Schrägen hatten sich einst marmorne Sitzreihen für die Massen antiker Römer befunden, die hier Zerstreuung gesucht hatten.
    »Ein Stück der Göttin Luna für Sie, Signorina, um Ihren Weg zu erleuchten?« Lächelnd griff Eva nach der Kerze, die ihr als Repräsentation der Göttin des Mondes von einem Diener gereicht wurde, und hielt sich am Arm eines weiteren Dieners fest, der die Aufgabe hatte, die Gäste die Stufen hinunterzugeleiten, damit niemand auf dem Weg nach unten stolperte. Plötzlich packte eine starke Hand Evas Arm, und jemand nahm den Platz des Dieners an ihrer Seite ein. Sie sah auf, doch ihre Hoffnung, dass es vielleicht Dane wäre, wurde schnell zunichtegemacht.
    »Guten Abend, Signor Patrizzi«, grüßte sie und versuchte, ihre Enttäuschung zu verbergen. Noch vor einer Woche wäre sie überglücklich darüber gewesen, dass er sie ausgewählt hatte.
    »Bitte, nennen Sie mich Gaetano! Wir sind doch nun Freunde.« Er legte seine Hand auf die ihre an seinem Arm. »Sehr gute Freunde, nicht wahr, Evangeline?« Der entschlossene Blick seiner Augen war besorgniserregend. Hatte er etwa vor, ihr einen Antrag zu machen? Sie war nicht bereit – noch nicht.
    »Oh, sehen Sie nur die Köstlichkeiten, die hier für uns bereitstehen!«, demonstrierte sie Begeisterung, als sie das Ende der Treppe erreichten. Das aufrichtige Entzücken, mit dem sie auf die Tische zeigte, bot ihr einen Vorwand, sich von ihm zu entfernen.
    Unter einer Reihe von gestreiften Markisen bogen sich Tische mit Crostini, Ravioli, Kuchen, Käse und allen möglichen anderen Köstlichkeiten. In der Mitte stand ein riesiger alter Brunnen, der in seiner Gestaltung an Bacchus, den

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