Der Ruul-Konflikt 3: In dunkelster Stunde
sein Körper mittlerweile litt, brachte er das C25 genau in der Mitte der Kreuzung an. Wenn ihn das Hologramm und sein Orientierungssinn nicht ganz im Stich ließen, dann war das der richtige Ort.
Craig hoffte, dass das übrige Team weit genug weg war, um von der Explosion nicht erfasst zu werden. Das konnte er nur hoffen. Er brauchte jedes Quäntchen Sauerstoff, das er in seinen Lungen behalten konnte, um zu arbeiten und nicht ohnmächtig zu werden. Hätte er Verbindung zu Alan aufgenommen, wäre er nicht mehr in der Lage gewesen, sauber zu arbeiten. Es musste also so gehen. Primadonna würde schon wissen, was zu tun war, wenn der Feuerzauber erst losging.
Craig war so in seine Arbeit vertieft, dass er den Ruul hinter sich erst bemerkte, als dieser ihn in seiner harten Sprache ansprach. Er erstarrte. Nicht vor Furcht oder Überraschung, sondern vor Wut. Wut auf sich selbst, dass er zugelassen hatte, dass ihn so ein dreckiger Slug überrascht hatte. Und das auch noch so kurz vor dem Ziel.
Craig drehte sich langsam um. Der Slug wirkte aus seiner knienden Position geradezu riesig auf ihn. Noch furchteinflößender allerdings war das Schwert, dessen Klinge auf seinen Kopf zielte.
Der Ruul knurrte etwas in seiner Sprache. Craig hatte keine Ahnung, was der Slug ihm sagen wollte. Erst als die Klinge kurz nach oben zuckte, verstand er, dass er aufstehen sollte.
Craig sah aus seinem Augenwinkel seine eigene Blitzschleuder auf dem Boden liegen. Dem Ruul fiel es auf und er bellte erneut etwas in seiner eigenen Sprache, das verdächtig herablassend klang. Und diesmal verstand Craig, was der Ruul sagte. Auch ohne Übersetzung.
Na los. Versuch es. Versuch nach deiner Waffe zu greifen, Mensch. Versüß mir den Tag.
Am liebsten hätte Craig den Wunsch des Ruul erfüllt. Doch er hielt sich zurück. Wenn er hier starb, würde er für Alan und die anderen nicht mehr von Nutzen sein. Also befolgte er die Anweisung des Ruul und stand auf.
Davon schien sein Gegenüber tatsächlich etwas enttäuscht zu sein. Dies wirkte so absurd, dass es ein Lächeln auf Craigs Lippen zauberte. Der Ruul knurrte wütend und rammte Craig seinen Ellbogen ins Gesicht.
Er fiel zurück und ließ sich auf ein Knie nieder, um sein Gleichgewicht nicht zu verlieren. Craig japste nach Luft. Wäre seine halbe Mundhöhle nicht bereits mit Blut gefüllt, so hätte er spätestens jetzt den metallischen Geschmack seines eigenen Blutes geschmeckt. Der Schlag hatte seine Oberlippe aufgerissen. Er spuckte einen blutigen Klumpen Speichel auf das Deck.
Der Ruul sah angewidert auf seinen menschlichen Gegner herab. Die Schwertspitze sank etwas herab. Der Slug war sich seiner Sache sehr sicher. Er stufte Craig nicht als Bedrohung ein, sondern eher als so etwas wie eine leichte Beute. Der Krieger hob seinen Fuß und trat ihm ins Gesicht. Nun stürzte Craig endgültig zu Boden.
Der Ruul trat näher und ragte über ihm auf. Das Schwert baumelte nun locker in seiner Hand. Er grinste bösartig. Der Kerl spielte mit ihm. Wie eine Katze, die eine Maus gefangen hatte und sich mit ihr vergnügte – bevor sie sie erledigte.
»Verfluchter Scheißkerl!«, schrie Craig ihn röchelnd an. »Mieser, dreckiger Slug!«
Die Gesichtszüge des ruulanischen Kriegers verdunkelten sich nahezu augenblicklich.
Oha, das hat er verstanden, dachte Craig befriedigt. Eigentlich kein Wunder, dass der Krieger das gebräuchlichste Schimpfwort der Menschen für die ruulanische Rasse kannte.
»Ja?! Das kennst du? Nicht wahr? Kleiner, dreckiger Slug.«
Der Ruul holte mit seinem Fuß aus und trat Craig in die Seite. Dabei traf er eine der gebrochenen Rippen, was seinem Opfer einen spitzen Schrei entlockte.
»Was? Mehr hast du nicht drauf, Slug?«, provozierte er den Krieger aufs Neue. Der Ruul holte wieder mit dem Fuß aus. Doch diesmal war er vorbereitet. Wenn er schon sterben würde, dann sicher nicht zu Füßen eines Ruul. Craig mobilisierte seine letzten Kraftreserven und wartete auf den unvermeidlichen Tritt.
Als er kam, rollte sich Craig etwas zur Seite, um dem Tritt seine Wucht zu nehmen. Gleichzeitig hielt er den Fuß fest und zog daran, so fest es ihm nur möglich war. Der Ruul versuchte, sich sein Gleichgewicht zu bewahren, doch es war zwecklos.
Er stürzte ungebremst auf den Rücken. Craig rollte sich sofort auf ihn, legte seine Hände um die Kehle des verhassten Feindes und drückte zu. Der Krieger geriet in Panik. Spürte, dass er dabei war, dem Tod gegenüberzutreten. Mit seinen
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