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Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4)

Titel: Der sanfte Hauch der Finsternis - Frost, J: Der sanfte Hauch der Finsternis - Destined for an early Grave (Night Huntress/ Cat & Bones 4) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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anders.«
    Er schluckte den Inhalt des Beutels. Wie hypnotisiert beobachtete ich, wie seine Halsmuskeln arbeiteten. Als er sich mir schließlich näherte, hatte der Schmerz einen vorläufigen Höhepunkt erreicht und mir liefen Tränen über das Gesicht.
    »Bitte. Es brennt, es brennt!«
    Bones hielt mir sein Handgelenk an den Mund. Später erfuhr ich, dass ich es wie wild zerfetzt hatte, aber in diesem Augenblick spürte ich nur die kühlende Schmerzlinderung. Dieser wundervolle Geschmack, der mir die Kehle hinunterrann. Mein ganzer Körper schien vor Verzückung aufzuseufzen, es war schon fast wie ein Orgasmus.
    »Euch ist doch klar, dass es so etwas noch nie gegeben hat«, meinte Spade. Seine Stimme kam von weit her. Ich schauderte immer noch vor Glück, während ich die letzten Tröpfchen aus Bones’ Handgelenk saugte.
    »Es gibt für alles ein erstes Mal«, antwortete Bones. »Zeigt wieder nur eins: Gerade wenn man denkt, man weiß alles, wird man eines Besseren belehrt. Hört mal. Ihr Herz hat aufgehört zu schlagen.«
    Das erregte meine Aufmerksamkeit. Na ja, das, und die Tatsache, dass aus seinem Handgelenk nichts mehr kam, was vielleicht dazu beitrug, dass ich meine Umgebung wieder wahrnehmen konnte.
    »Glaubt ihr, das bleibt so?«, fragte ich.
    Alle sahen sich an. Schließlich holte Bones achselzuckend noch eine Blutkonserve aus dem Kühlbehälter. Bevor er sie austrank, beantwortete er meine Frage.
    »Wir werden’s rausfinden.«

    Der kleine Kellerraum mit den extrastabilen Wänden war im Grunde genommen nichts anderes als eine Zelle. Er hatte keine Fenster und nur eine Tür, die von außen abgeschlossen war. Ihr gegenüber stand ein Einzelbett. Auch ein paar Bücher gab es, neue und zerlesene. Dazu Stift und Papier. Und den unvermeidlichen Kühlbehälter.
    Er war voller Blutkonserven und, zu meiner Überraschung, Mineralwasserflaschen. Bones erklärte mir, dass sie dazu dienten, meinem Körper ausreichend Flüssigkeit zuzuführen, während der in der Umstellungsphase alles an Energie verbrannte, was er aus dem Blut gewinnen konnte, und keine Flüssigkeit übrig ließ, die verhinderte, dass ich austrocknete. Etwa eine Woche lang musste ich noch Wasser trinken. Dann, so sagte man mir, brauchte ich pro Tag nur noch höchstens ein Glas Flüssigkeit meiner Wahl. Gin Tonic stand ganz oben auf meiner Liste.
    Der Geruch von Blut hing in der Luft. Ebenso die Körpergerüche von Spade, Bones, Mencheres und anderen, die vor uns da gewesen waren. Ich versuchte, all die verschiedenen Aromen auseinanderzuhalten, was allerdings in Anbetracht meines begrenzten Erfahrungsschatzes nach ziemlich schwer war.
    Noch dreimal überkam mich dieses überwältigende Verlangen, und immer verlor ich das Bewusstsein. Wenn ich wieder zu mir kam, hatte ich mich jedes Mal an Bones festgesaugt wie ein wild gewordener Blutegel. Mencheres hatte mich aus meinem unsichtbaren Betonanzug befreit, nachdem Bones erklärt hatte, solange er immer schön ausreichend trank, wäre es egal, wie oft ich ihn aussaugte. Und da ich jedes Mal komplett ausflippte, wenn das Verlangen nach Vampirblut mich überkam, brauchte sich so wenigstens kein anderer von mir anknabbern lassen. Außerdem hatte ich das
deutliche Gefühl, dass man meine außergewöhnlichen Ernährungsgewohnheiten geheim halten wollte.
    »Typisch, dass ich nicht mal das hinkriege wie jeder andere auch«, meinte ich, nachdem ich Bones wieder einmal die letzten Tröpfchen vom Handgelenk geschleckt hatte. Ein kleiner Teil von mir fragte sich, warum mir mein Verhalten nicht peinlich war. Hilflos an jemandes Vene zu nuckeln, war immerhin der Gipfel der Abhängigkeit, und doch störte es mich nicht. Vielleicht lag es daran, dass ich von Bones’ Blut noch ganz high war.
    »Was meinst du, Süße? Zum Vampir werden? Oder beißen? «
    » Beiße ich auch noch falsch?«
    Leise lachend strich Bones mir mein völlig zerzaustes Haar aus dem Gesicht. »Du beißt genau wie jeder andere junge Vampir, nämlich zu fest und unkontrolliert, aber das ist ganz normal, und du kannst nichts für deine Blutgier. Bisher hat noch niemand einen Mischling verwandelt. Wenn doch, wäre vielleicht alles so verlaufen wie bei dir, und deine Art, dich zu ernähren, würde als völlig unspektakulär gelten.«
    »Danke.« Nun, da mein Hunger gestillt war, hatte der gesunde Menschenverstand einen kurzen Boxenstopp bei mir eingelegt. »Hast aber schnell geschaltet.«
    »Na ja, Übung macht den Meister. Los, Kätzchen, machen wir

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