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Der Schleier der Angst - Der Schleier der Angst - Voile de la Peur

Titel: Der Schleier der Angst - Der Schleier der Angst - Voile de la Peur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samia Shariff
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Nachdruck glitten seine Finger über meinen Körper. Ich stieß einen Schrei aus, doch er lachte nur.
    »Tu nicht so scheinheilig! Du willst mir doch nicht vormachen, dass dich noch kein Junge angerührt hat. Ich kenne euch, ihr jungen Dinger! Ihr spielt uns etwas vor, um euch wichtig zu machen, aber ich lasse mich nicht für dumm verkaufen!«
    Er brach in Gelächter aus.
    »Los! Stell dich nicht an! Du wirst schon sehen, dass es mit mir toll ist!«
    Er widerte mich an. Ich wollte sein Gesicht nicht sehen und mich nicht mehr von ihm berühren lassen. Meine Mutter hatte recht: Männer waren die Verkörperung des Bösen. Warum war sie nicht hier, um zu verhindern, dass er mir etwas Böses antat? Ganz allein sah ich mich einem hungrigen Wolf ausgeliefert.
    Er verlangte, dass ich mich auszog. Ich weigerte mich. Da stieß er mich aufs Bett und begann mich gewaltsam zu entkleiden.
    »Schrei nur, wenn du willst. Wir sind allein in diesem Haus. Es ist niemand hier außer dir und mir. Je mehr du schreist, meine Hübsche, desto geiler werde ich.«
    Ich klammerte mich an mein Kleid, aber ihm schien dieserKampf zu gefallen. Als ich fortfuhr, ihm Widerstand zu leisten, ohrfeigte er mich.
    »Das ist für dich!«, schrie er. »Merk dir das!«
    Ich fasste nach meiner brennenden Wange. Diesen Augenblick nutzte er, um mir das Kleid vom Leib zu reißen und mich ausgiebig zu mustern.
    »Und da habe ich ein Jahr lang von deinem Körper geträumt! Du siehst ganz anders aus, als ich dich mir vorgestellt habe! Du hast ja fast keine Brüste. Was soll ich denn mit so was? Werden sie noch praller, oder muss ich mich mein ganzes Leben mit so wenig begnügen? Gehst du nicht gerne mit einem Mann ins Bett? Mach schon! Zieh mich aus, und du wirst schon sehen, wie heiß ich bin.«
    Jetzt begriff ich, mit was für einem Typen ich es zu tun hatte! Abdel war ein gewalttätiger Mann. Ich musste mich ihm unterwerfen, um mir weitere Schläge zu ersparen. Ich tat, was er verlangte. Nun stand ich nackt vor ihm und schämte mich. Abdel lachte und berührte mich am ganzen Körper. Er widerte mich an. Dann wollte er wissen, ob ich tatsächlich noch Jungfrau sei. Natürlich war ich das!
    »Nun, wir werden schon unseren Spaß haben, wir beide«, meinte er zufrieden.
    Er packte mich an den Schultern und legte sich auf mich. Mit Gewalt wollte er in mich eindringen. Ich schrie, denn es tat furchtbar weh. Ich flehte ihn an aufzuhören, aber je mehr ich bat, desto mehr wuchs seine Lust, mir wehzutun. Unablässig versuchte er, in mich einzudringen, während ich weinte und vor Schmerzen schrie. Erst spät in der Nacht schliefen wir ein.
    Als ich in der Morgenfrühe erwachte, lag dieser nackte Mann laut schnarchend neben mir. Ich schlich mich ins Badezimmer und stellte dabei fest, dass wir tatsächlich allein in dem riesigen Haus waren. Als ich mich im Spiegel ansah, fand ich mich hässlich, schmutzig und elend.
    Ich band meine Haare zusammen, setzte mich auf den Boden und legte den Kopf zwischen die Knie. Diese Haltung nahm ich stets ein, wenn ich Angst hatte oder einer unangenehmen Situation entfliehen wollte. Ich sah all die schrecklichen Szenen der vergangenen Nacht vor mir, die mir den Verrat meiner Eltern deutlich machten. Vor allem den Verrat meiner Mutter, die mich den Fängen eines sexbesessenen Mannes ausgeliefert hatte, obwohl ich nicht einmal einen Namen für diesen Vorgang wusste.
    Hätte ich die Wahl gehabt, so hätte ich mich in diesem Augenblick dafür entschieden, niemals auf die Welt gekommen zu sein. Plötzlich vernahm ich Schritte, die vor der Tür innehielten. Das musste Abdel sein. Er klopfte an die Tür.
    »Samia, mach auf!«
    Als ich nicht gehorchte, schrie er:
    »Öffne diese Tür, oder ich trete sie ein und schlage sie dir über den Schädel!«
    Panik ergriff mich, und ich öffnete.
    »Du wolltest wohl im Bad mit mir schlafen, du kleine Schlampe?«, fragte er, ohne die Antwort abzuwarten.
    Da er unbedingt zu Ende bringen wollte, was er in der Nacht begonnen hatte, warf er mich zu Boden. Er küsste und leckte mich wie ein durstiger Hund. Ich schrie so laut ich konnte, und zu meiner großen Überraschung hörte ich plötzlich das Geräusch von Schritten. Abdel presste mir seine Hand auf den Mund, um meine Schreie zu ersticken.
    Da ließ sich die Stimme meiner Tante vernehmen.
    »Wohin sind denn unsere beiden Turteltauben verschwunden?«
    Er erhob sich und zog sich rasch an.
    »Was redest du von zwei Turteltauben? Samia ist alles andere als ein

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