Der Schoenste Fehler Meines Lebens
sorgen, dass er sich nicht mehr weigern kann. Sie haben am Morgen, ehe Sie zu Francesca gingen, Ihre eigene Bleibe verwüstet.«
»Das glauben Sie doch wohl selbst nicht«, erwiderte Meg. Cookie riss einen Schläger aus ihrer Tasche, ohne sich ihren üblichen Drink geben zu lassen. »Haben Sie im Ernst geglaubt, dass Sie das so durchziehen können? Ich bitte Sie.«
Nachdem sie gegangen waren, trottete Meg eine Weile um das Tee herum und ließ sich dann auf eine Holzbank neben dem Tee-Marker fallen. Es war noch nicht einmal elf Uhr, doch es war bereits drückend heiß. Sie sollte verschwinden. Hier hatte sie keine Zukunft. Keine echten Freunde. Keinen guten Job. Und dennoch blieb sie. Sie blieb, weil der Mann, in den sie sich dummerweise verliebt hatte, die Zukunft dieser Stadt, die ihm so sehr am Herzen lag, aufs Spiel gesetzt hatte, indem er aller Welt zeigte, wie viel sie ihm bedeutete.
Und an dieses Wissen klammerte sie sich.
Kurz darauf läutete Megs Telefon. Der erste Anruf war von Ted. »Wie ich höre, versucht die weibliche Lokalmafia dich aus meinem Haus zu verscheuchen«, sagte er. »Hör nicht auf sie. Du wohnst bei mir, und ich hoffe, du planst ein leckeres Abendessen.« Dann folgte eine lange Pause. »Ums Dessert kümmere ich mich.«
Ihr nächster Anrufer war Spence, und so ging sie nicht dran, doch er hinterließ eine Nachricht mit der Information, er werde in zwei Tagen zurückkommen und ihr eine Limousine schicken, die sie zum Abendessen abholte. Danach meldete sich Haley und bat Meg, sich während ihrer Pause um zwei Uhr mit ihr im Snackshop zu treffen. Als Meg dort eintraf, erwartete sie eine unwillkommene Überraschung in Gestalt von Birdie Kittle, die ihrer Tochter an einem der grünen metallenen Bistrotische gegenübersaß.
Birdie trug ihre Arbeitskleidung, diesmal ein auberginefarbenes Strickkostüm. Sie hatte die Jacke über die Stuhllehne drapiert, und ihr weißes Mieder zeigte ihre plumpen, sommersprossigen Arme. Haley hatte sich nicht die Mühe gemacht, sich zu schminken, was ihrem Erscheinungsbild zugutekam, wäre sie nicht so blass und angespannt gewesen. Sie sprang wie von der Tarantel gestochen vom Tisch auf. »Mom hat Ihnen was zu sagen.«
Meg war nicht scharf darauf zu hören, was Birdie Kittle zu sagen hatte, aber sie setzte sich auf den leeren Stuhl zwischen den beiden. »Wie geht es dir?«, fragte sie Haley. »Hoffentlich besser als gestern.«
»Ganz gut.« Haley setzte sich wieder und begann an dem Schokokeks herumzupicken, der auf einem Wachspapierquadrat vor ihr lag. Meg musste an das Gespräch denken, das sie beim Mittagessen mitbekommen hatte.
»Haley war gestern Abend mit Kyle Bascom zusammen«, hatte Birdie gesagt. »Und ich schwöre bei Gott, sollte sie schwanger werden …«
Vergangene Woche hatte Meg Haley auf dem Parkplatz mit einem schlaksigen Jugendlichen etwa ihres Alters gesehen, aber als sie Haley darauf ansprach, war diese ausgewichen.
Sie brach ein Stück von dem Keks ab. Meg hatte versucht, genau diese Kekse in ihr Verkaufsangebot mit aufzunehmen, doch die Schokochips schmolzen. »Na los, Mom«, sagte Haley. »Frag sie.«
Birdies Mund wurde spitz, und ihr Goldarmband schlug klappernd gegen die Tischkante. »Ich habe von dem Einbruch in der Kirche gehört.«
»Ja, jeder scheint davon gehört zu haben.«
Birdie riss das Schutzpapier um den Strohhalm ab und steckte diesen in ihren Softdrink. »Ich habe vor ein paar Stunden mit Shelby gesprochen. Ich finde es nett von ihr, dass sie Sie einlädt, bei ihr zu wohnen. Das müsste sie nicht tun, wissen Sie.«
Meg antwortete darauf ganz neutral. »Das weiß ich.«
Birdie stieß den Strohhalm durch das Eis. »Da Sie offenbar nicht willens sind, dort zu wohnen, dachte Haley …«
»Mom!« Haley warf ihr einen mörderischen Blick zu.
»Ist ja gut, entschuldige. Ich dachte, dass Sie im Gasthof vielleicht komfortabler untergebracht wären. Er liegt näher am Club als Shelbys Haus, Sie hätten also nicht so einen weiten Weg zur Arbeit, und ich bin im Moment nicht ausgebucht. « Birdie trieb den Strohhalm so fest in den Pappbecher, dass dieser unten ein Loch bekam. »Ich kann Ihnen den Jasmine Room anbieten. Da gibt es eine Küchenzeile, wie Sie sich sicherlich von den vielen Malen erinnern werden, die Sie dort sauber gemacht haben.«
»Mom!« Haleys blasses Gesicht lief rot an. Ihre fieberhafte Hektik beunruhigte Meg. »Mom möchte, dass Sie dort wohnen. Nicht nur ich.«
Meg hatte da ihre Zweifel, fand es aber
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